Inside your mind.

528 19 1
                                    

Christine blickte sich um. Hannah war nirgendwo zu sehen. Sie ging zu den Sängern und sprach ihnen ein Lob aus. Plötzlich packte sie jemand an der Schulter. "Christine, wo warst du?!" Es war Hannah. "Erzähl ich dir später. Jetzt lass uns mal die Priemerenfeier genießen." Seine Stimme blieb in ihrer Erinnerung zurück. Wo er jetzt wohl war? Was er jetzt wohl tat?
Am nächsten Tag fand sich Christine auf Hannahs Couch wieder. Es war sicher schon 13 Uhr. "Hannah?" "Öhm, guten Morgen erstmal." raunt Hannah zurück. "Lass mich mal bitte an den PC!" "Jetzt beruhig dich mal! Du hörst dich ja an, als wärst du frisch verliebt." Farbe sprang in Christines Gesicht als sie sich an den PC setzte. In google suchte sie "opera populaire vorstellubg heute". La traviata. Das war perfekt. Schnell buchte sie übers Internet noch eine Karte, bevor sie ihre Sachen packte und den nächsten Bus nachhause nahm. "Hannah, danke, wir sehen uns am Montag in der Schule!"
Zuhause angekommen, sprang sie zuerst unter die Dusche und summte eine Melodie. Ihr kam es vor, als hätte sie dieses Liedchen schon ewig gekannt. Nach ein paar Stunden an intensiver Vorbereitung für diese Verdi-Oper rannte sie zur Tür. "Christine, sag nicht, dass du schon wieder in die Oper willst!" Ihre Mutter hielt sie an der Tür auf. "Traviata, Mama. Hol mich um 23 Uhr beim Portier ab. Danke!" Sie drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange und damit war sie die Wolke.
In der Oper angekommen ging sie zu den Balkonlogen. Loge 5. Alles noch frei. Als sich der Vorhang öffnete, bemerkte Christine den Gast hintee ihr garnicht. Aber ihn schien der unerwartete Besuch in seiner Loge auch nicht zu stören.
Da Christine in der Pause sitzen blieb und auf ihrem iPhone herumtippte, anstatt ins Foyer zu gehen, blieb auch das Phantom noch unbemerkt. Die Vorstellung war wunderbar. Nach dem zweiten Endapplaus fühlte Christine etwas an ihrer Schulter. Und ehe sie sich versah, nahm sie der geheimnisvolle Mann an der Hand und führte sie nach unten, zum gläsernen See der Opera Populaire.
Sie standen sich gegenüber. "Christine." sagte er. "Erik." sagte sie. "Du bist also zurückgekommen. Wieso ausgerechnet Loge 5?" "Ach, waren die einzigen freien Plätze." Erik schüttelte den Kopf und begann, die erloschenen Kerzen wieder anzuzünden, unbemerkt, dass sich das Mädchen von hinten annäherte, weil sie leider etwas neugierig war und etwas vorhatte. Ehe er sich versah hatte sie seine Maske in der Hand. Mit der einen Hand seine rechte Gesichtshälfte verdeckend, gab er Christine mit der anderen Hand einen kräftigen Stoß, dass sie fast im Wasser landete. "Was fällt dir ein?!" beginnt er. Als er die Tränen in ihren Augen sah, begann er ihr von seiner Maske zu erzählen. Dass er Angst habe, sie würde ihn verabscheuen. Dass sich Angst in Liebe verwandeln könne. Christine wurde das anscheinend alles zu viel, denn als Erik das Mädchen ansah, schlief es. Er trug sie in sein Bett und ließ sie dort schlafen. Er blieb die Nacht über auf um über sie zu wachen und ihr ja nicht zu nahe zu kommen.

Phantom der Oper - Die Geschichte geht weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt