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"Home Sweet Home." Brabbelte ich vor mich hin als ich wieder in meinem Zimmer stand.
Ich setzte mich im Schneidersitz auf meine Matratze und dachte wieder an den insassen der vorhin auf die Wache eingeprügelt hat.
Doch nach einer Weile wurde nachdenken etwas langweilig also suchte ich mir eine Beschäftigung.
Aber was will man machen in einen Raum mit nur einer Matratze.
Als ich noch kleiner war hatte meine beste Freundin immer mit ihren Handstand angegeben.
Also warum keinen Handstand versuchen?
Ich stellte mich also mitten in dem Raum hin und gab mein bestes.
Als ich das letzte Mal einen Handstand gemacht habe ist schon eine Weile her was auch das Ergebnis war. Ich blieb keine drei Sekunden auf meinen händen und purzelte sofort auf meinen rücken.
Ich stöhnte laut auf.
Mit Schmerzverzogenen Gesicht blickte ich zu meiner Matratze.
Diese wurde also innerhalb von ein paar Sekunden von mir in die Mitte des Raumes gezogen.
Das Kissen in irgendeine Ecke geworfen und wieder auf die hände gestellt.
Nun blieb ich schon etwas länger oben doch auch bloß ein paar sekündchen.
"Übung macht den Meister!" Durch diese kleine Selbstmotivation versuchte ich es erneut.
Und wieder und immer wieder.
Es war bestimmt schon eine Stunde vergangen.
Volle 7 Sekunden schafffe ich es nun.
Es klopfte.
"Was ist denn?" Rief ich.
"Zeit zum raus gehen!" Rief jemand wütend.
Sofort sprang ich auf, brachte meine Matratze zurück und legte ordentlich mein Kissen wieder hin.
Die tür ging auf und eine wache legte mir wie gewohnt Handschellen an.
Positiv überrascht das der Typ mir kein Maulkorb anlegte ging ich mit.
"Wo gehen wir hin?"
"Raus!" Antwortete mir die Wache wieder aggressiv.
Um nicht wieder in mein Zimmer  gebracht zu werden wegen Fehlverhalten ließ ich das mal so stehen und wir liefen wieder gefühlt durch ganz Europa.
Nach der Wandertour liefen wir nun zielstrebig auf zwei dicke türen zu.
Die wache schloss die beiden Türen auf, nahm mir die Handschellen ab und schubste mich nach draußen.
Hinter mir knallten die türen wieder zu.
Ich stand in einen riesigen Garten.
Etwa 100 Meter links von mir begann ein Wald.
Mein erster Gedanke war natürlich wie bescheuert die Leute hier sein müssen weil Massen mörder und ein Wald? Egal.
Hinter mir erstreckte sich das gewaltige gebäude von der psysopaten Klinik und dem Zuhause von mir und den anderen insassen.
In der Mitte des gartens waren bänke.
Kleine mauern hinter den bänken die scheinbar gut bepflanzt waren.
Rechts war bloß eine hässliche graue Mauer mit Stacheldraht und all dem Mist womit man versucht und hier drine zu behalten.
Jeder insasse gut erkennbar an den orangen Anzug den er trug.
Bis jetzt war mir jeder hier unbekannt weswegen ich auch nur etwas zögerlich los ging um alles zu erforschen.
Den Wald sollte ich mir wohl als letztes vornehmen da er ziemlich dunkel aussah und er schien auch sehr tief zu sein.
Alleine setzte ich mich auf eine Bank. Etwas verloren sah ich mich um in der Hoffnung doch jemanden zu entdecken den ich kannte.
Leider noch nicht doch jemand anderes erregte mein Aufsehen.
In der Ferne stand ein Mann, gut gebaut, sah aus wie ein normaler Mensch wie draußen doch wesentlich aktraktiver.
Das musste er sein.
Der Typ der vorhin auf den Wachmann eingeprügelt hat.
Er sah sich um, offensichtlich verwirrt wo er hin sollte.
Der Mann entschied sich für den Wald und ging zielstrebig drauf zu.
Ohne Zeit zu verlieren ging ich ihm nach. 
"Das die den Typen rauß gelassen haben nach der Aktion vorhin." Flüsterte ich vor mich hin.
Natürlich wollte ich den Wald noch meiden doch wer weiß wann ich ihn wieder sehe.
Ich hatte keine besondere große mühe ihm zu folgen obwohl er ziemlich schnell unterwegs war.
Richtig Zeit um mir die Landschaft um mich herum anzusehen hatte ich zwar nicht doch was mir auffiel war das es nicht so dunkel war wie es von aussen ausschaut und dieser Wald hatte es beruhigendes. Es war wie eine Fantasy Welt hier drine.
Es roch nach Regen und hier und da sah man auch mal eine Gestalt die meinen Weg kreuzte oder gerade wer weiß was dort drüben tat.
Der Mann blieb plötzlich stehen und drehte sich zu mir um.
Sofort versuchte ich mich zu verstecken doch die Farbe dieser blöden anzüge macht das doch nicht gerade einfach.
Vorsichtig schaute ich hinter meinen versteck hervor.
Der Mann zuckte mit den Schultern und ging weiter.
Einen gewissen Sicherheits Abstand ließ ich jedoch nun zwischen uns.
Wieder blieb er stehen und drehte sich um.
Diesmal klammerte ich mich an den dicken ast der über meinen Kopf weilte und zog mich hoch.
Der Fremde rannte nun los.
"Scheiße!" Fluchte ich leise und begann die Verfolgung wieder aufzunehmen.
Ich rannte ihm hinterher in der Hoffnung er würde bald anhalten.
Der Mann war plötzlich verschwunden.
Ich wurde langsamer und sah mich um.
Immer wieder drehte ich mich im Kreis und suchte den fremden.
Ein knacken hinter mir.
Gerade als ich mich umgedreht hatte wurde alles schwarz und ein heftiger Schmerz durchfuhr meinen körper.
"Aua!"

Die IrrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt