ELF

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Oikawa war wieder im Lande. Doch bis auf eine kurze Mitteilung, hattest du keine weiteren Nachrichten von ihm erhalten.. er hatte dir noch nicht einmal auf deine letzte Nachricht geantwortet und diese hattest du vor einem Tag abgeschickt.

Du wolltest es nicht wahrhaben.. aber du warst dir nun sicher, dass er dich ghostete.

Von Beginn an, wolltest du dich nicht auf ihn einlassen. Als hättest du es geahnt. So ein Penner. Kaum hatte er dich soweit, dass du dir selbst deine Gefühle eingestanden hattest, ignorierte er dich. Und das allerschlimmste war, dass es dich wahnsinnig machte, nichts von ihm zu hören.

Nicht einmal seine Adresse kanntest du und selbst wenn.. hättest du dann überhaupt die Courage gehabt dort aufzukreuzen.. das bezweifeltest du.

„Lass das", ermahnte dich Hana, die dir dabei zusah, wie du an deinen Fingerkuppen nagtest. Eine Macke, die du dir eigentlich vor der Oberschule schon abgewöhnt hattest. Doch dieses ignorante Arschgesicht schaffte es, deine schlechten Eigenschaften wieder hervorzubringen.

Seufzend schielte deine Freundin zu dir rüber und verzog das Gesicht. So hatte sie dich noch nie erlebt.

„Wenn es dich so stört, dann frag ihn doch wieso er sich nicht meldet", unbeeindruckt sahst du sie an.

„Würde ich ja gerne, wenn er mir mal antworten würde..", du klangst beinahe schon verzweifelt, doch das war dir gerade egal.

„Dann ruf ihn halt an", schulterzuckend verließ sie den Raum und begab sich in die Küche, um sich einen Snack zuzubereiten. Dass sie dabei unauffällig zu dir sah, merktest du nicht.

Gerade als du deine Finger wieder Richtung Mund bewegtest-

„ICH HACK DIR DEINE FINGER AB – LASS DAS!"

Erschrocken weitetest du die Augen und verschränktest beschämt die Finger hinter deinem Rücken.

Bescheuerter Tōru..

Du begabst dich langsam in dein Zimmer und setzt dich nervös auf dein Bett, bevor du die Nummer wähltest, die zu dem Mann gehörte der dir sowas von auf die Nerven ging und dennoch deinen Kopf nicht verließ.

Ein Tuten folgte dem nächsten und als eine heisere Stimme abnahm, raste dein Herz in einem erschreckenden Tempo.

„H-Hal..lo", die schmerzverzerrte Stimme seinerseits, ließ deinen Magen einmal komplett umdrehen und plötzlich war es dir so unangenehm, ihn angerufen zu haben.

„Tōru..", hauchtest du nur und konntest natürlich nicht sehen wie Oikawa plötzlich die Augen aufschlug und entsetzt auf sein Handy sah. Bis ihn das grelle Licht dazu veranlasste, diese schnell wieder zu schließen. Sein Kopf dröhnte und alles tat ihm weh.

„Na.. Miyu.. hast du mich schon.. vermisst?"

Du konntest seine angestrengte Atmung deutlich vernehmen und runzeltest besorgt die Stirn.

„Geht es dir nicht gut, Tōru?"

„Es ging.. mal besser", keuchte er und versuchte zu lachen, vergeblich. Es artete in einen Hustenanfall aus.

Sofort fühltest du dich miserabel, dass du ihm vorgeworfen hattest dass er dich absichtlich ignorierte. Dabei war der arme Kerl einfach nur krank..

„Soll ich vorbei kommen, ich könnte.. ich könnte dir Suppe kochen oder-"

„Das.. würdest du tun?"

Du konntest das Erstaunen in seiner heiseren Stimme vernehmen und ein kleines Lächeln schlich sich auf deine Lippen.

Nachdem du ihm mitteiltest, dass du wirklich kommen könntest, wenn er das wollte, schickte er dir auch ziemlich bald seinen Standort.

Verwundert sahst du auf deinen Display und auf das Gebäude vor dir. Konnte es sich wirklich um die richtige Adresse handeln?

Gerade als du näher treten wolltest, wurdest du zurückgedrängt.

„Puedes identificarte?"

Verdutzt sahst du den Mann an, der wohl ein Sicherheitsangestellter war. Doch du verstandest kein Wort von dem was er sagte. Du machtest eine kurze Handgeste, um ihm mitzuteilen, dass er kurz warten sollte und etwas überfordert wähltest du Oikawas Nummer.

„Tōru.. hier ist so ein Mann und ich verstehe ihn nicht..", du kamst dir so dämlich vor.. wieder einmal fragtest du dich, weshalb du in diesem Land warst.

„Ah.. das ist Hector", lachte er leicht, woraufhin er schnell wieder hustete.

Hector.. sieht nicht sehr freundlich aus..", meintest du und schieltest unauffällig auf den Wachmann.

Auf Oikawas Bitte hin, reichtest du Hector dein Handy, welches er skeptisch an sein Ohr hielt und plötzlich erhellte sich die Miene des Miesepeters, als wäre seine schlechte Laune nur für dich erhältlich.

Mit einer Handbewegung, ließ er dich hinter sich her tapsen und geleitete dich bis zu einem Fahrstuhl, der dich anscheinend bis an Oikawas Wohnung bringen sollte.

Strahlend kam dir der Braunhaarige entgegen, doch du konntest sein Lächeln nicht erwidern. Er war blass und sah total fertig aus.

Schnell dirigiertest du ihn zurück und stiegst selbst über die Türschwelle.

Dein Atem stockte, als du erkanntest dass du hier in einem Penthouse warst. Es sah so luxuriös aus, sodass dir sofort eine Frage in den Sinn kam..

„Sag mal.. wie kannst du dir das eigentlich leisten?"

Conceal - Oikawa x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt