Emilia Fernández

Kapitel 15

Antonio Fernández:
Müde saß ich an meinem Schreibtisch in meinem Büro zuhause. Ich kümmere mich momentan gerade um das Sorgerecht von Emilia. Zum Glück bin ich mit den Unterlagen mittlerweile schon fast durch. Ich bin echt froh, wenn das alles mit dem Sorgerecht durch ist. Selbstverständlich will ich Andromeda nicht komplett den Kontakt mit meiner Tochter verbieten, aber zumindest soweit reduzieren, dass sie nicht die Möglichkeit hat ihr noch mehr Lügen zu erzählen. Sie muss endlich mal die Wahrheit erfahren! Ich habe mich die letzten paar Jahre immer um sie gesorgt und versucht so viel Kontakt zu haben wie es geht, aber trotzdem habe ich natürlich absolut keine Chance gegen die Lügen von Andromeda.

Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich gab nur ein Brummen von mir, woraufhin sich die Tür öffnete. Kurz blickte ich zur Tür und sah dort meine Frau Maria stehen. Ich bin wirklich Maria echt total dankbar, dass sie mich bei allem so unterstützt und für mich da ist. Selbst bei Emilia, obwohl sie nicht mal ihre eigene Tochter ist, gibt sie sich totale Mühe und kümmert sich total um sie.
,, Willst du nicht lieber morgen weitermachen, Schatz? Es ist schon recht spät", fragte sie mich besorgt.

,,Ich muss noch ein paar Sachen fertigmachen.", seufzte ich. Ich hätte echt nicht gedacht, dass das alles so viel Arbeit ist, aber das ist es mir definitiv wert für Emilia.

,, Komm Antonio, mach morgen weiter. Du kannst dich kaum noch konzentrieren. Du brauchst den Schlaf, du hast morgen einen recht anstrengenden Tag vor dir.", versuchte sie mich umzustimmen. Ich wusste zwar, dass sie recht hatte, aber ich wollte die Papiere unbedingt noch fertig machen.

,, Ich weiß, das ist einfach viel...", plötzlich wurde ich von unserem Hauselfen unterbrochen.
,, Master, tut mir leid, dass ich Sie störe, aber Sie haben noch Besuch", meinte Darwin schüchtern und verbeugte sich vor mir und meiner Frau, woraufhin er schnell den Raum betrat. Hinter ihm waren im Schlepptau Severus und Juan.
Severus und ich waren schon seit Hogwarts miteinander befreundet und deshalb trafen wir uns auch öfters.
,, Severus? Was machst du denn hier? Ist etwas passiert?", fragte ich verwirrt und besorgt zugleich nach, während ich von meinem Sessel aufstand.
,, Tut mir leid, dass ich euch beide noch so spät störe, aber ich müsste mit dir kurz reden."
,, Ja klar", meinte ich immernoch irritiert und deutete auf die Plätze vor mir, während ich fragend zu Juan blickte.

,, Worum geht es denn?", fing ich direkt schon an.
,, Es geht um Emilia."
,, Was ist mit ihr? Ist etwas passiert?", hakte ich sofort besorgt nach. Ich hoffe echt nur, dass nichts schlimmes ist. Auf der anderen Seite würde Severus nicht spät abends unangekündigt kommen, wenn es nicht wirklich dringend wäre.
Fragend blickte mich Maria an, um sich zu vergewissern, ob sie mit im Raum bleiben sollte, woraufhin ich ihr aber nur leicht zunickte.
,, Sie ist nicht schlimm verletzt, keine Sorge.", versuchte mich Severus zuerst zu beruhigen.
,, Nicht schlimm verletzt?! Was soll das heißen Severus?", hakte ich besorgt nach.
,, Sie hat nur eine gerötete Wange." meinte Severus, woraufhin ich mich etwas entspannte. Wenigstens ist sie nicht schlimmer verletzt. Aber wieso hat sie eine gerötete Wange?

,, Also gestern nachdem sie dann wieder im Gemeinschaftsraum war, hat sie sich nach einer Weile zusammen mit Rose Dolohow dazu entschieden noch kurz in die Bibliothek zu gehen. Auf dem Weg wieder zurück zum Gemeinschaftsraum wurde den beiden dann ein Streich von den Gryffindors gespielt. Dabei wurden sie komplett mit Tinte überschüttet. Durch Lockhardts Zauberspruch hat sich die Tinte dann zu grüner Farbe verändert. Zum Glück habe ich die beiden dann im Kerker gefunden und habe die Farbe weggemacht. Ich habe  daraufhin mit Diego gesprochen, dass sie mehr auf unsere Neuen aufpassen sollen. Emilia ist nach dem Vorfall auch nicht zu den Jungs gegangen und hat erzählt, was passiert ist, sondern ist den Jungs aus dem Weg gegangen und hat diesbezüglich nichts gesagt.", begann Severus zu erzählen und machte eine kleine Pause.

Es war natürlich überhaupt nicht gut, dass Emilia solche Vorfälle verschweigt. Dadurch können die Jungs ihr auch nicht helfen. Natürlich wusste auch ich, dass die Gryffindors sehr gerne den Slytherins auch Streiche spielten, genau deswegen ist es wichtig, dass die jüngeren sich an die älteren Schüler in solchen Situationen wenden.

,, Die Jungs haben dann erst heute kurz vor dem Bettgehen mit ihr geredet, in der Hoffnung das sie vielleicht während des Tages zu ihnen komme würde, was sie aber nicht tat. Das Gespräch ist dann leider ziemlich eskaliert.  Es wurde sehr schnell lauter und schlussendlich hat Juan Emilia eine ordentliche Ohrfeige gegeben und..."
,, Bitte was?! Du hast was gemacht?!", unterbrach ich vor lauter Wut Severus und schaute meinen ältesten Sohn wütend an.
Dieser blickte allerdings betreten weg.
,, Das ist doch jetzt nicht dein Ernst! Du schlägst deine kleine Schwester? Was denkst du dir dabei bitte? Wie willst du denn bitte Vertrauen aufbauen? Wie soll sie dir denn so vertrauen? Glaubst du wirklich, dass sie mit so einem Verhalten von dir, wirklich zu dir kommen würde, wenn etwas wäre? Glaubst du das wirklich?!", meinte ich ungläubig zu ihm.

,, Diego kümmert sich jetzt um Emilia", beendete Severus noch schnell seinen bereits angefangenen Satz.
,, Ich habe etwas überreagiert.", murmelte Juan leise.
,, Etwas überreagiert?! Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Du wirst bald erwachsen! Da können wir doch wohl erwarten, dass du weißt, wie man sich benimmt!"
,, Juan das geht wirklich absolut nicht. Du kannst Emilia doch nicht einfach schlagen. Glaubst du wirklich, dass so etwas hilft?", fügte meine Frau hinzu.
,, Ich weiß, dass es falsch war. Ich war so sauer als sie meinte, dass wir uns vorher nie für sie interessiert haben. Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist.", entschuldigte er sich.

So ein Verhalten von meinem Sohn geht selbstverständlich überhaupt nicht und das wird definitiv auch noch Konsequenzen haben.
Was mich aber tatsächlich auch sehr besorgt ist, dass Andromeda es wirklich durch ihre Lügen soweit geschafft hat, dass Emilia das alles glaubt.

So das ist mein 15 Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Heute wieder mal ein längeres Kapitel.