Kapitel -6-

7.3K 330 12
                                    

Zeitsprung : Weihnachten

Sanft wurde ich von dem hellen Licht, das von dem frischen Schnee ausging geweckt und stand auf, um mich fertig zu machen. Heute war Weihnachten. Doch in Weihnachtsstimmung war ich absolut nicht. Obwohl Harry und Ron mir beide angeboten hatten, zu ihnen zu kommen, wollte ich hier bleiben. Nicht noch mehr Leuten irgendetwas vorzulügen, warum es mir beschissen ging. In der Großen Halle angekommen, aß ich nur eine kleine Schüssel Müsli und verschwand dann zum Astronomieturm, der zurzeit mein Stammplatz geworden war. Als ich mich setzte, merkte ich, das ich nicht allein war. Malfoy war hier. Ich überlegte noch, abzuhauen, doch...irgendwas hielt mich davon ab. Langsam schritt er näher und setzte sich letztendlich einfach neben mich. 
Mir viel auf dass, das das erste mal war, seit dem...ich neben ihm aufgewacht war, das wir miteinander redeten.
"Was...nein, also..ähm..ich...naja. also..arg" er brach ab und sah mich an. Wieso waren mir seine Augen noch nie aufgefallen? Wenn man hineinblickte war es, als wüsste er alles über einen. Als..es lässt sich nicht beschreiben...als würde man in einen tiefen Brunnen, voller Erinnerungen schauen...
Als ich mich von diesen seltsamen Augen abwandte, hatte ich das Gefühl, als würde die Traurigkeit wieder zurückkehren, als wäre ich ein Luftballon, bei dem die Luft rausgelassen wurde. Als er versuchte, wieder zu reden, sah ich ihn an. Und als ob ihm mein Blick Kraft gab, fing Malfoy an. "Ich wollte, naja also ich wollte dir sagen...naja, dass du halt immer zu mit kommen kannst...mit mir reden und so" Erstaunt sah ich ihn an. Draco Malfoy, Muggelhasser und eigentlich auch mein größter Feind, bot mir seine Schulter zum ausheulen an!! Ich meine Hallo?! Draco Malfoy. Ein warmes Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit und ich sah ihm dankend in die Augen. "Ich überlegs mir" sagte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Ich drehte mich um, um den Astronomieturm zu verlassen, doch zwei starke Arme hinderten mich daran. Draco stand vor mir und drückte mich an die kalte Steinwand. Ich könnte mich wehren...doch ich stand einfach nur so da und sah in diese sturmgrauen Augen. Ich konnte Dracos schnellen Atem auf meinen kalten Lippen spüren. In meinem Bauch spielte alles verrückt, ich wollte ihn eigentlich von mir wegstoßen und ihn fragen, was er sich eigentlich dachte. Doch irgendetwas hielt mich zurück, es war als würde von seinen Augen eine unsichtbare Macht ausgehen, die mich fest an die Wand drückte. Draco war fast einen Kopf größer als ich, eine blonde Strähne fiel ihm ins Gesicht. Dann spürte ich weiche, zarte Lippen auf den meinen. Ich schloss die Augen, und genoss diesen Kuss. Ich schlang meine Arme um seinen Kopf und spielte mit seinen Haaren. Dann durchfuhr mich die Wirklichkeit. 'Knutschte ich gerade wirklich mit Draco Malfoy?? Offenbar schon...ich riss mich von diesem wunderbaren Kuss und atemberaubenden Gefühl los und rannte. Rannte immer weiter und weiter. Irgendwann blieb ich stehen. Ich wusste nicht, wo ich war. Aber das war jetzt unwichtig.

*Dracos Sicht*

Wow, nach diesem Kuss war ich ganz schön geschafft. Ich lehnte mich gegen die Wand und dachte über das Geschehene nach. Wow...ich hatte Hermine Granger geküsst!! Früher wäre mir schon bei diesem Gedanken schlecht geworden.. Aber jetzt? Jetzt wo alles anders war. Wo der "dunkle Lord" gefallen war und seine Schreckensherrschaft ein Ende hatte. Endlich. Endlich war ich frei. Frei das zu tun, was mir gefiel und was ich mochte. Aber warum Hermine? -Ich wusste es selbst nicht. Nur, das ich dieses Mädchen nicht verlieren wollte. Sie machte mich einfach wahnsinnig und ließ mich nicht mehr klar denken. Doch sie ist nicht glücklich, dass konnte ich jeden Tag wieder in ihren Augen sehen. Das alte Funkeln, was sie immer in ihren wunderschönen, braunen Rehaugen hatte, war verschwunden. Die Dunkelheit hatte sie bezwungen. Doch für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl gehabt, das die alte Hermine bei unserem Kuss wiedergekommen war. 

Love is in the AirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt