3: Die Fremden

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Mein Dad befand sich gerade in dem Versammlungszelt, welches das größte des Dorfes war. Hier wurden wichtige Besprechungen gehalten, Entscheidungen getroffen, und das wichtigste von allem: Unsere Machtquelle wurde hier bewacht und versorgt, aber dazu später mehr.

"Mein Blümchen! Da bist du ja, danke Robbin das du sie so schnell hergebracht hast." Robbin grinste und ich verdrehte die Augen. "Dad, was gibt es denn so dringendes?" fragte ich. Ein paar Leute verließen das Zelt und Robbin drehte sich auch um, um zu gehen. "Wird das jetzt hier ein wichtiges Vater- Tochter Gespräch?" ich lächelte schief. Große Lust hatte ich wirklich nicht mit meinen Dad über Jungs oder Hochzeiten zu reden. Komischer Weise musste ich da an den Mann aus meinem Traum denken...

"Nein, Meyra. Es geht um dein Training." er begann leise auf mich zuzugehen. Meine Augen wurden größer und in mir baute sich eine große Freude aus. Er wollte echt anfangen mich zu trainieren? Das war der Wahnsinn! Seit Monaten warte ich darauf das es endlich so weit war.

"Was echt? Willst du mich ausbilden? Oh Danke Dad! Das wird der absolute Hammer, ich weiß es jetzt schon. Ich werde dich auf jeden fall nicht enttäuschen"

"Nein." sagte er stumpf. Mein Lächeln verschwand. "W-Was?...." sagte ich leise und fing schon fast an zu murmeln.

"Mein Schatz. Die letzten Monate habe ich immer wider darüber nachgedacht, und ich habe dich beobachtet. Du bist, du bist einfach noch nicht soweit. Ich wollte dir dennoch zeigen, was es heißt bald diese große Verantwortung zu übernehmen, und..." Er war ein paar Schritte von mir weggegangen und hielt ein Stück des Vorhangs, der zu einem weiteren Zelt führte, in der Hand, und war gerade dabei es wegzuziehen.

"Nein." sagte ich nun. Ich war so enttäuscht und traurig das ich echt nur noch weglaufen wollte. "Du hast mich hergeschickt um mir zu sagen, dass ich SCHON WIEDER nicht so weit bin? Das fühlt sich scheußlich an, weißt du das? Wieso darf ich nicht wie die anderen Mädchen in meinem alter beginnen? Du hast immer gesagt ich werde später dieses Dorf anführen. Jetzt merke ich was du mir jahrelang eigentlich für einen Quatsch erzählt hast." Wütend drehte ich mich um und verließ auf der Stelle das Zelt. Eine Träne hatte sich in einem meiner blauen Augen gebildet, die sich, als draußen die Sonne in meine Augen strahlte, den Menschen vor dem Zelt zeigte, und ich sah wie die Leute begannen zu tuscheln. Ich wollte nicht mehr hier sein, und lief links an dem großen Zelt vorbei, an engen Zäunen und Holzkisten vorbei. Ich wollte jetzt einfach meine Ruhe haben, also lief ich immer weiter davon. Bis zur eiskalten Wüste, die an dem See wo mein Dorf lag, Kilometer weit das Land bedeckte.

"Du bist bald soweit, und wann soll das verdammt nochmal sein?" Ich fluchte vor mir her während ich sauer meine Füße abwechselnd in den Sand stampfte. Immer weiter weg von meinem Dorf. "Ich zeigs dir noch, Dad. Ich zeige dir, dass ich schon seit Monaten bereit bin, du wirst es bald sehen, du wirst es bald-" plötzlich sah ich etwas vor meinen Augen, was ich vorher noch nie gesehen hatte. "Sehen." murmelte ich, als das riesige graue Raumschiff aus dem Himmel ragte und langsam zu Boden kam. Der Sand wurde aufgewirbelt, bis vier große graue Arme aus dem Bauch des Schiffes herausgefahren wurden, die dann sanft den Boden berührten, und das Raumschiff schließlich zum stehen kam. Ich schaute mich um und bemerkte einen Felsen, hinter den ich schnell schlüpfte. Meine weißen Klamotten flogen im starken Wind, den das Raumschiff verursacht hatte.

"Sind das Aliens? Werden wir überfallen? Was geht hier ab?" ich drehte mich langsam um und wagte einen Blick über den Felsen. Ich erkannte drei Personen, mit roten Uniformen, und Helmen auf dem Kopf? Und sie trugen Sonnenbrillen? Ich kräuselte die Augenbrauen, als die drei Männer, wie ich später identifizieren konnte, langsam die Wüste durchquerten. Der Vordere trug eine Waffe an seiner Rippe. Ich fragte mich kurz, ob ich zurückkehren sollte in mein Dorf, aber irgendwie war meine Neugier größer, für das was dort vor meinen Augen stand. Ich zweifelte. Aber dann erinnerte ich mich daran, dass das meine Chance war, meinem Vater zu beweisen das ich alleine schon einiges erreichen konnte. Also schlich ich mich schlussendlich auf das riesige Raumschiff. Ich staunte als ich mich auf der schmalen Rampe befand, die ins innere ragte. Das Schiff war unglaublich. Ich hatte sowas noch nie gesehen. Und meine Begeisterung wuchs, als ich die ersten hellen Gänge vor mir sah. Ich schlich langsam vorwärts. Jeder Meter wurde gefährlicher, ich wusste das, und ich wusste auch das ich ein großes Risiko einging, doch auch irgendwas in mir verriet mir, das ich das richtige tat und weiter gehen sollte. Und so tat ich es.

𝓓𝓾 𝓫𝓲𝓼𝓽 𝓶𝓮𝓲𝓷 𝓢𝓬𝓱𝓲𝓬𝓴𝓼𝓪𝓵  ~ Captain Jerky / Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt