18: Rettung

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Der Raum erleuchtete in einem strahlenden Licht, das uns beide fast erblindete. Ich lehnte mich zurück, beobachtete wie die abgerissene Blume mit ihrem kaputten Stiel zusammenkam. Auf meinem Arm bildete sich eine starke Gänsehaut, meine Haare standen zu Berge als ich mit großen Augen beobachtete wie die Energie durch den Schlitz des Zeltes nach draußen wich.
Ich blickte kurz zu Jerky, sah wie atemlos und geschockt er ebenso wie ich war. Ich gab ihm ein Kopfnicken und dann ging ich hinaus.

Die graue, traurige und leblose Landschaft die eben noch da war, schien sich wie in einem Film zu verwandeln. Das Licht und die Energie glitt über jedes einzelnen Wesen und jedes Detail das ich sehen konnte, verwandelte es wieder in etwas starkes, etwas gesundes und schönes.
Ich stand dort, staunend, als ich Jerkys Hand an meiner Schulter fühlte. Ich drehte meinen Kopf zu ihm.
„Deine...Hände..." flüsterte er, sein Blick nach unten auf meine Hände gewandt. Ich kräuselte die Augenbraunen, doch als ich nach unten blickte, und meine Hände plötzlich in einem hellen Gold leuchteten, atmete ich schockierend auf.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie mein Vater aufstand, sein Gesicht sah besser aus, doch irgendwas stimmte immer noch nicht. Er schaute zu mir, und streckte eine Hand zu mir aus.
Ich zögerte, nichts ahnend von der Macht, die ich da plötzlich besaß.
Ich schaute zurück zu Jerkz, der mich anstarrte, gerührt aber auch beeindruckt... Wegen mir?
Er lächelte und gestete zu meinem Vater, dessen Hand ich dann endlich in meine nahm. Er atmete direkt auf und ich sah wie die Macht von meiner Hand aus in ihn überging, sein Zepter in seiner anderen Hand blitzte auf uns die Luft um uns wedelte herum, als ich bemerkte das wir es geschafft hatten.
„Vater..." flüsterte ich, den Tränen nah. Er lächelte weit und nahm mich dann in eine enge Umarmung, wobei eine Art Wirbel aus Magie um uns strömte. Ich schloss meine Augen, die vorherige Trauer nun in pure Erleichterung und Freude umgewandelt.

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Ich beobachtete, wie sie dort stand. Wie eine Göttin die gerade ihre Kraft entdeckt hätte. Naja, so ungefähr war es doch wirklich. Ich fühlte wie die Luft um uns stärker wurde und ich lehnte mich etwas gegen den Sturm, der um sie und ihren Vater wirbelte, so als wäre sie... Ausgewählt worden. Meine Hand streckte sich aus, aus Angst ihr würde etwas geschehen, doch als ich ihr Lächeln sah, beruhigte es mich. Ich musste ebenfalls lächeln, als ich dann von außerhalb sehen konnte wie sich ihre Kleidung ebenfalls veränderte. Von der Crew Uniform in ein Wunderschönes, langes, weißes Kleid mit langen Ärmeln und tiefem Ausschnitt. Ihre Haare fielen in einem langen geflochtenen Zopf nach hinten.
Als der Sturm endete und sie unsere Umgebung verändert hatte, konnte ich nur sie anstarren.
Ich trat zu ihr.
„Meyra..." flüsterte ich so sanft wie ich es noch nie von mir gehört hatte.

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Ich öffnete wieder meine Augen, mein Vater immernoch lächelnd als ich es nun war die das Zepter hielt.
Doch ich spürte noch etwas anderes. Seine Präsenz. Also drehte ich mich sanft um.

„Meyra..." hörte ich ihn flüstern. Meine Augen funkelten ihn an.
„Ja?" Ich fragte ebenso sanft und trat einen Schritt näher. Mein Vater beobachtete das Geschehen, so wie alle anderen des Volkes.
„Du...Du bist so wunderschön..." sagte er und ich lächelte sofort. Mein Herz schlug etwas höher. Mit einem Lächlen streckte ich meine Hand aus und wollte seine Berührung spüren.
Er atmete tief ein und aus, und nahm meine Hand. Ich wusste, dass sein Herz genauso sehr schlug wie meins. Ich drehte mich mit ihm zusammen zu meinem Vater um.
Unsere Blicke trafen sich.
„Ich weiß was du denkst..." sagte ich zu ihm. Er nickte, schien aber lockerer als zuvor zu sein.
„Doch ich liebe ihn..." gab ich zu.
Jerkys Atem stockte etwas als er meine Worte hörte, doch er war gerührt und drückte meine Hand in Zustimmung.
Das Volk begann etwas zu flüstern, doch sie schienen mehr neugierig als schockiert.
Ich schaute zu Vater, der nun einen Schritt auf uns zu kam, sein Blick scharf aber ich spürte eine Veränderung.
Er drehte sich zu Jerky.

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Ich schluckte.
Sein scharfer Blick durchbohrte mich, und ich wusste ich musste mich offiziell entschuldigen.
„Es...es tut mir unfassbar leid was ich euch angetan habe...Bitte vergebt mir." Ich senkte den Kopf etwas, doch Meyras Vater lachte plötzlich, als er meine Schulter klopfte.
Ich schaute ängstlich hoch.
„Ach, weißt du Junge, es gibt noch so viel schlimmeres was du hättest tun können. Du hast meine Tochter zurück gebracht und sie ist glücklicher denn je, ich erkenne es in ihren Augen wenn sie dich anschaut." sagte er, und ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Ich atmete ein und blickte kurz zu Meyra, die glücklich meine Hand drückte.
Ich lächelte ebenfalls.
Meyras Vater lächelte.
„Ich vergebe dir."
Diese Worte ließen nicht nur mich in Erleichterung aufatmen, selbst das Volk schien zufrieden mit dieser Entscheidung, und Meyra kam zu mir und nahm meinen Arm zu ihr. Ich lächelte ebenfalls breit.

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Als ich sah wie erleichtert Jerky war, musste ich ebenfalls lächeln, wobei da noch etwas war, was ich klären musste.
Vater drehte sich zum Volk.
„Hier seht ihre eure neue Herrscherin!" präsentierte er stolz und deutete auf mich, doch ich hob meine Hand. Jerky kräuselte die Augenbrauen.
„Was tust du da..."
Doch ich hatte mich schon vor langer, langer Zeit entschieden.

𝓓𝓾 𝓫𝓲𝓼𝓽 𝓶𝓮𝓲𝓷 𝓢𝓬𝓱𝓲𝓬𝓴𝓼𝓪𝓵  ~ Captain Jerky / Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt