Kapitel 6

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Müde sass Tori auf  ihrem Platz im Klassenzimmer. Das Training mit den Jungs war anstrengender als gedacht. Zwar war sie froh, dass Tanji sie in der Mannschaft akzeptierte, aber sie war es nicht gewohnt so lange und hart zu spielen.

Ihre Arme schmerzten, da Tanji wollte, dass sie die Annahmen perfektionierte. Schliesslich könnte er Tori auch als Libero einsetzen und mehr Taktiken heraus holen. Denn wenn Tori als Libero auch das Zuspiel übernahm, könnte Semi ebenfalls zu einem Angriff ansetzten.

Semi war im dritten Jahr, genauso wie Tendou und Ushijima. Als Zuspieler hatte er etwas mehr Erfahrung, konnte aber die Bälle nicht so wie Tori zuspielen. Er hatte schon gesagt, dass er ihr Talent bewunderte und könnte noch einiges von ihr lernen. Auch Shirabu, welcher im zweiten Jahr war, konnte sich eine Scheibe von Tori abschneiden.

Bei Trainingsspielen mit einigen Studenten, musste Tori sich schon zurück ziehen. Denn Tanji hatte das Mädchen nach fünf Minuten von dem Feld genommen, als sie Yamagata angeschrien hatte, er solle gefälligst den Ball schlagen, wenn dieser schon in seine Hände kam.

Ab da wurde Tori klar, dass sie lernen musste zurück zu stecken. Bei den Ersatzspielern kam ihre Wut deutlich zur Geltung. Ihr Blick schrie förmlich danach wieder auf das Feld gehen zu können. Allerdings interessierte es Tanji nicht.

Diese Diktatur konnte er in seinem Team nicht gebrauchen. Nicht in diesem Ausmass. Zwar wusste Tanji, dass seine Jungs damit klar kamen, aber Tori musste lernen auch ohne ihre Worte spielen zu können. Nicht jeder Ball und nicht jeder Treffer musste perfekt sein. Auch wenn die Jungs durch ihr Zuspiel viele Punkte machen konnten. Wer zu sechst am stärksten war, konnte gewinnen.


"Sprecht sie lieber nicht an.", flüsterte Kai, welcher mit ihr in der Klasse war. Er war genauso wie sie im Volleyballteam in der Libero-Position. "Sonst rastet sie aus.", fügte er hinzu und blickte die Mädchen an, welche auf die Braunhaarige zugehen wollten.

Ein Blick welcher von Tori reichte um diese Mädchen auf Abstand zu halten. Sie wusste genau was diese von ihr wollten. Ohne etwas von ihnen zu hören, wusste Tori, dass es um die Jungs im Volleyball ging. Etwas anderes hatte sie auch nicht erwartet.

Das Gerede hatte schon angefangen als bekannt wurde, dass Tori in dem Team sein durfte. Zwar kamen keine Kommentare wie in der Mittelschule, jedoch hörte man genau, wie eifersüchtig die Mädchen waren. So viel jeder wusste, hatte Tanji noch nie ein Mädchen akzeptiert. Nicht einmal als Managerin.

Und dann waren da noch die Mädchen aus dem Volleyballteam der Mädchen. Nami war fast schon wütend gewesen als diese erfahren hatte, dass die Jungs Tori angenommen hatten. Man merkte, dass Nami einen Fehler gemacht hatte und Tori am liebsten selbst in ihrem Team haben wollte. Zu spät gemerkt.

Tori wollte nicht einmal mehr in die Mädchenmannschaft. Sie wäre dort total unterfordert. Mit den Jungs könnte sie besser werden, ihr Ziel ihren Bruder zu überzeugen in die Tat umsetzen.

Die Gerüchte welche vielleicht da entstehen würden, konnten ihr egal sein. Naja, eigentlich halfen ihr die Jungs da ziemlich gut. Denn keiner von ihnen hatte es angesprochen. Keiner von ihnen hörte auf irgendwelche Kommentare. Sie machten dass, was sich Tori gewünscht hatte.

Sie so zu nehmen wie sie war und sie selber kennen gelernt. Und dass hatte manchmal ihre Fassade in der Sporthalle gebröckelt. Zumindest in kleinen Hinsichten, in welcher es Tori zugelassen hatte.

Denn nie wieder wollte sie das erleben, was in der Mittelschule gewesen war.

Die Nummer Zehn Kageyama FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt