Der Brunnen

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Nachdem die Bestattung abgehalten wurde, wo Shane genaustens berichtet hat, was vorgefallen war, dass sie von einer Horde Beißer gejagt wurden und Otis es nicht schaffen konnte, rechtzeitig zu entkommen, gehen alle bis auf die anderen, die hier leben, zurück zu dem Gebäude oder zum Wohnwagen, um sich auszuruhen, die anderen bei den Haushalt zu helfen oder zu üben. Auch wenn Hershel ihnen alle innerhalb seines Hofes Waffen verboten hat, so haben sie alle dennoch eine Möglichkeit gefunden, ein Stück außerhalb zu üben und, wenn vorhanden, auch einige Beißer zu erledigen. Leila, Shane, Andrea und einige andere nutzen den Moment, um zu üben. 

"Fokussiert das Ziel. Nicht einfach nur so schießen", leitet Shane sie alle. Rick befindet sich mit Lori noch im Haus, behalten Carl im Auge und hoffen, dass er endlich aufwacht. Alle anderen übten. Vor ihnen auf gefallene Baumstämme und Zäune stehen leere Büchsen, auf diese sie schießen müssen alle. Schüsse fallen, als sie schießen, einige treffen, Andrea schießt und schießt, aber trifft nichts.

"Er sagt 'fokussieren', nicht nur schießen'', kommentiert Leila belustigt.

"Als ob du das besser könntest", meint Andrea nur und versucht weiter. "Sicher hast du noch nie-" Schüsse fallen, als Leila mit nur einer Hand um die Pistole auf jede einzelne Dose zielt und diese schießt. Sie fallen ein nach den anderen, bis keiner mehr steht. Sie erntet beeindruckende Blicke von ihren Freunden, sogar von Shane und Andrea, in deren Augen der Unglauben herrscht.

Ihre Waffe in ihren Waffengurt gesteckt, dreht sie sich zu Andrea um. Verschmitzt grinst sie. "Hat schon was, vom Besten gelernt zu haben", sagt sie nur und verschwindet vom Übungsplatz, um ein wenig auf Hershels Hof sparzieren zu gehen. Die Luft ist erfrischend, die ganze Umgebung grün, der Himmel blau und Leila fühlt sich freier. So frei wie lange nicht mehr. Wenn ihre Mom nur am leben wäre, dann hätten sie ein Picknick draußen gemacht, kleine Wetrennen veranstaltet, zu Pferd einen Ausflug gemacht und jeden Tag leckere Eier und Pfannkuchen gegessen. Ein trauriges Lächeln erscheint auf ihren Lippen und sie blickt geradeaus. Überall Bäume soweit das Auge reicht. Und der Brunnen, wo sie das Trinkwasser herbekommen und wo sich einige versammeln. Shane, T-Dog, Dale, Lori, Andrea, Glenn, sogar Maggie stehen da und gucken rein, was Leila stutzig macht. Sie geht zu ihnen hin. Dabei hört sie, was los ist. Ein Beißer ist da drinnen und den müssen sie schnell herausziehen. Das Wasser ist schon allein durch diesen ekligen, dicken, richtig schwammig aussehenden Beißer verseucht, und selbst wenn nicht, das Wasser müssen sie sowieso nach dem rausziehen kochen, damit es überhaupt noch trinkbar ist.

"Seilt mich ab", kommt es von Glenn.

"Was?", reagiert Maggie fassungslos.

"Ich hol ein Seil." Gesagt, getan.

Glenn wurde angeknotet, Leila prüft den Knoten und macht ein Daumen hoch. Nun geht es ans Abseilen, vorsichtig seilen sie Glenn ab, der zusätzlich eine Lampe mitgenommen hat, um besser sehen zu können. Alle bis auf Maggie halten das Seil fest gespannt, sie guckt eher rein, Sorge steht in den Augen dieser jungen Frau, die Glenn noch nicht so lange kennt. Aber es ist eindeutig zu sehen, dass sie Glenn mag.

Weiter seilen sie Glenn vorsichtig ab, sie haben Mühe, das Seil zu halten, bis es ihnen aus den Händen rutscht. Schnell fangen sie den wieder ein und hören Glenns panische Schreie. Das gespannte Seil wackelte heftig. 

"Zieht, zieht!", brüllt Shane, jeder hat größte Mühe, das Seil zu halten. Alle ziehen kräftig, nun auch Maggie. Es dauert und Glenn schreit weiter und ruft um Hilfe, brüllt, dass sie ihn schnell heraufziehen müssen. Bald haben sie es geschafft, Glenn war frei und auf Knien und Hände abgestützt atmet er schnell ein und aus.

"Wurdest du gebissen?", fragt Leila sofort und guckt nach. Keine Bisswunde, ein Glück, denkt sie erleichtert und richtet ihn auf, als er sich auf beide Beine hinstellt. "Ernsthaft Glenn, du bist mutig, aber auch zugleich völlig wahnsinnig", gibt sie ihn ihre Meinung preis. "So einen Unfug machst du nicht nochmal in Gegenwart einer gewissen Frau", flüstert sie ihm ins Ohr und deutet mit einen kaum vernehmbaren Nicken auf Maggie, in der die Angst direkt ins Gesicht steht.

"Wir haben ihn!", sagt Dale. Alle gucken zum Brunnen und rein. Und ja, es stimmt, sie haben ihm die Schlinge um seinen Hals, nun heißt es nurn noch, ihn rauszuziehen.

"Lori, Maggie, wir brauchen ein Pferd, um es herauszubekommen", sagt Dale und beide holen ein, sie binden das Ende des Seils dran und alle ziehen sie zusammen. Stück für Stück kommt er raus, bis sie ihn sehen. So im Licht der Sonne sieht er noch ekliger aus und seine Zunge so geschwollen. Es schaut aus ein ein glitschiger, schwammiger Kaugummi, der zu lange in der Toilette gelegen und nie weggespült wurde.

"Er hängt fest", stellt Shane fest, versuchen aber, ihn komplett herauszuziehen. Aber er rührt sich nicht, röchelt nur weiter und wackelt die Arme in alle Richtungen. Weiter ziehen sie alle, doch es war zwecklos, der Beißer teilt sich in zwei und die untere blutige Hälfte fällt wieder in den Brunnen rein. Die obere Hälfte röchelt immer noch, als wäre soeben nicht sein untere Teil komplett entrissen worden. T-Dog erledigt das schnell und zertrümmert den Kopf mit einigen Hieben.

"Sieht so aus, als können wir den Brunnen nicht mehr nutzen", so Dale, als er und Shane reingucken.

"Wir versiegeln ihn, damit niemand ihn mehr nutzt", sagt Shane.

Das wäre das Beste für alle Beteiligten, finden alle. Selbst Leila nickte zittirg, ihr rast das Herz noch schnell und ihre Augen fallen erneut auf Maggie, die noch ganz entsetzt aussieht. Nun sieht sie auch, was es wirklich mit den Beißern auf sich hat. Anders als ihr Vater Hershel, der noch immer zu glauben scheint, alle wären nur von eine schlimmen Grippe befallen. Dabei ist es was viel Schlimmeres.

Das Dixon-ÜberlebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt