"Ich verstehe immer noch nicht was das mit mir zu tun hat?" fragte ich ihn. Seine Geschichte klang logisch und nachvollziehbar, aber beantwortete mir immer noch nicht die Frage.
Jekon hat sich vom Schrank abgestossen und war mit 3 Schritten vor mir. "Satanel will logischerweise aus der Hölle aufsteigen, dies kann er aber nur wenn er den Fluch den ihn an Ort und stelle hält, bricht." Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Bei der Bewegung streiften seine Finger leicht mein Gesicht. Ich konnte mich augenblicklich auf nichts mehr konzentrieren. Gegen seine Berührung war ich also nicht Immun.
"Er denkt, dass du die Lösung für sein Problem bist" er flüsterte die Worte dicht an meinem Gesicht. Er beugte sich nach vorne und liess seine Lippen meine ganz leicht streifen. Ich schien innerlich zu explodieren. Dieser Gefallener hatte solch eine Wirkung auf mich, dass ich nichts gegen meine nächsten Handlungen tun konnte. Ich presste meine Lippen auf seine und schlang ihm meine Arme um den Hals. Er erwiderte den Kuss mit solcher Kraft, dass ich einen Schritt zurück taumelte und mit dem Rücken an der Wand anschlug. Unsere Lippen verloren dabei nie den Kontakt. Blitz schnell schloss er wieder die Lücke zwischen uns, damit er mich an die Wand pressen konnte. Ich wurde mit Glücksgefühlen überschwemmt und mir wurde heiss. Seine Hände schienen überall an meinem Körper gleichzeitig zu sein. Ich krallte mich in sein Haar während er den Kuss vertiefte. Unsere Zungen begannen miteinander zu tanzen. Er biss mir auf die Lippe, was mir ein stöhnen entlockte. Seine Hände fuhren meinen Körper entlang und hinterliessen eine heisse Spur des Verlangens auf meiner Haut.
Mein Wecker klingelte und ich schreckte von meinem Bett hoch. Die Erinnerung vom vorherigen Abend durchfuhr mich wie eine Welle heisser Panik. Dieser Mistkerl hat mich tatsächlich dazu gebracht, dass ich mich ihm an den Hals werfe! Wütend auf mich selber, zog ich mich an. Mein Kopf tat mir von dem ganzen Chaos, das darin tobte, weh. Ich musste das dringend in Ordnung bringen!
Als ich mich durch die hübsch geschmückten Gänge des Orions schlängelt, spürte ich noch immer Jekons Lippen an meinem Hals. Ich verdrängte das Verlangen, das mich zu übermannen drohte und versuchte die Röte, die mir beim Gedanken an ihn ins Gesicht stieg, zu verbergen.
Ich erreichte ausnahmsweise als erste von meinen Freunden die Mensa. Ich schnappte mir Cornflakes und schlenderte zu unserem Tisch. Keine 2 Minuten später sass Miondra neben mir. "Wo bleiben die Andern?" fragte ich nachdem ich bereits fertig gegessen hatte.
"Die Jungs haben Morgen-Jogging und Elena sitzt beim Barbie-Trio." sie zeigte mit ihrem Kopf nach links.
"Sie tut was!?"rutschte es mir heraus. 2 Tische links von uns sass tatsächlich Elena mit den 3 Oberzicken der Schule. Allesamt blond, gross und schlank. Wir nennen sie auch Höllen-Hexen, denn sie sind nicht sonderlich freundlich. Elena passte vom Aussehen her gut zu ihnen, aber vom Charakter her überhaupt nicht!
"Was will den Elena von denen?" Miondra zuckte nur mit den Schultern.
"Ich habe keine Ahnung aber sie scheint sich in letzter Zeit echt gut mit ihnen zu verstehen." Miondra klang genervt. Ich blickte nochmal zum Tisch, doch er war nun leer.
"Suchst du wen?" fragte eine zuckersüsse Stimme neben mir. Ich fuhr herum und starrte in die blauen Augen von Meghan Taylor. Sie setzte sich mit ihren 2 Hofdamen, die ihr wie Hündchen nachliefen neben mich. Elena setzte sich gegenüber von mir hin.
"Warum beehren uns die Damen mit ihrer Anwesenheit?" fragte Miondra wimperklimpernd. "Oh, uns ist zu Ohren gekommen, dass ihr Pläne für Freitagabend habt" ich schaute zu Elena die schuldbewusst auf ihre Füsse starrte. Toll gemacht Elena, dachte ich.
"Ja wir wollen auf eine Party, warum interessiert dich das?" Miondras Ton war scharf. Spätestens jetzte sollten die Barbies gemerkt haben, dass Miondra sie nicht ausstehen konnte.
"Wir kommen mit, Elena hat uns eingelanden. Nicht wahr Elena?" verkündete sie und wandte sich Elena zu. Elena schien ihren Mut wieder gefunden zu haben den sie erwiederte mit erhobenen Kinn "Ja ich habe sie eingeladen, ich dachte es wäre doch nett wenn sie mitkommen würden."
Miondra schnaubte abfällig grummelte aber ein 'von mir aus' vor sich hin. Sie hatte wahrscheinlich keine Lust mit Elena darüber zu streiten.
"Und was ist mit dir? Dass geht doch in Ordnung wenn wir mitkommen?" es war keine Frage die Meghan mir stellte, es war mehr eine Tatsache. Ich brach nur ein ironisches 'klar' heraus. Meghan warf ihr langes blondes Haar zurück.
"Toll, ich werde gleich Lyrian Bescheid sagen, dass wir mitkommen!" Ihre Stimme klang viel zu fröhlich, was mir gar nicht gefiel. Sie stand auf und ihr Gefolge tat es ihr gleich.
"Na dann, bis Freitag Elena und ihre Freundinnen." Mit einem strahlenden Lächelns verliess sie unseren Tisch.
Sobald sie ausser hörweite waren, fuhr Miondra Elena an "Sag mal spinnst du? Du kannst nicht einfach das Barbie-Trio mitschleppen? Warum verbringst du überhaupt so viel Zeit mit ihnen?" Miondra schrie beinahe.
"Warum magst du sie nicht?" fragte Elena unbeeindruckt.
"Weil sie Höllen-Hexen sind! Sie sind gemein, fies und haben die ganze Schule unter ihrer Kontrolle!" Hilfe suchend sah mich Miondra an.
"Ich finde es auch nicht so toll, dass sie mitkommen." meldete ich mich zu Wort um Miondra zu unterstützen.
"Siehst du, Cass mag sie auch nicht!" Ich wollte eigentlich keinen Streit anfangen oder in einen hinein geraten, ich hatte im Moment ganz andere Probleme.
"Aber auch nur weil Meghan ein Auge auf Lyrian geworfen hat! Und ich glaube Cass passt das nicht so, weil sie selbst ein Auge auf ihn geworfen hat." konterte Elena.
"Hab ich nicht" japste ich empört. "Doch hast du," fiel mir Miondra in den Rücken. Ich schaute ungläubig zwischen den beiden hin und her. Eigentlich wollte ich ihnen von Jekon erzählen, doch das hat sich hiermit erledigt. Wütend auf mich, weil sie zum Teil wahrscheinlich Recht hatten mit Lyrian, stand ich auf.
"Ich muss los. Wir sehen uns am Mittag." Mit diesem Satz stand ich auf und liess die beiden sitzen. Wie konnte ich nur Jekon verfallen und wieso mochte ich Lyrian gleichzeitig? Meine Gedanken rasten. Wie sollte ich bitteschön aus dieser Situation je wieder raus kommen? Ich öffnete meinen Spind und stopfte willkürlich irgendwelche Bücher in meine Tasche ohne wirklich darüber nachzudenken, welche Fächer ich gleich hatte.
Der Lautsprecher erklang in den Gängen: Wir bitten alle Schüler sich umgehend im Gemeinschaftssaal zu versammeln. Der Unterricht der ersten Stunde fällt aus. Danke.
Um mich herum freuten sich die Schüler, während mir speiübel wurde. Warum habe ich das ungute Gefühl das Jekon was damit zu tun hat?
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deathless
FantasyIch bin Cassidy Brooks, 17 und zur hälfte eine Unsterbliche. Engel fielen, weil sie der Neid auf die Menschen innerlich zerfrass. Sie terrorisieren uns, richten Chaos an und nicht selten vergehen sie sich an Frauen. So entstanden wir Halbblüter. U...