... "Dann wirst du ihr wortwörtlich in die Hölle folgen müssen." Der Klang seiner Stimmer erschütterte mich bis tief ins Mark. Lyrians grüne Augen weiteten sich und fielen ihm fast aus dem Kopf. Ich konnte nur erahnen wer hinter mir stand. Semjasa.
"Jetzt seht mich nicht so an, als wäre ich euren Alpträumen entsprungen." Semjasa schmollte gekünstelt und erfreute sich offensichtlich über unseren Schockzustand, indem wir uns befanden. Nun sah er doch ein wenig älter aus als vorhin. Sein Haltung wirkte einschüchternd und seinem Gesicht sah man irgendwie das Übernatürliche an. Seine Flügel waren wieder vollkommen sichtbar. Sie waren atemberaubend. Sie waren so tief schwarz wie die Nacht selbst und grösser als die von Ariel.
Ariel, ein kleiner Stich durchfuhr mich bei dem Gedanken an unsere Direktorin. Wie sehr sie wohl enttäuscht von mir sein wird?
"Lass den scheiss Semjasa. Bringen wir es einfach hinter uns." Jekon trat aus dem Schatten einer kleinen Nische. Er sah wunderschön wie immer aus, doch sein Gesicht wirkte so ausdruckslos. Moment mal. Hinter uns bringen?
"Auch du Scheeeeeeeisse." Lyrian zog das Wort 'Scheisse' in die länge. Ich war immer noch unfähig auch nur zu blinzeln. Jekon lehnte sich lässig an einer Strassenlaterne (ich denke er lehnt sich gerne lässig an irgendwelche Dinge) die leicht flackerte und die Gasse in ein unheimliches Licht tauchte. Die Anziehung der beiden Gefallenen spielten mit meinem Verstand. Ich war kurz davor durchzudrehen, die Angst stieg ins unermessliche.
"Genau Junge, für dich sieht es ziemlich scheisse aus." Samjasa schenkte ihm einen mitfühlenden Blick. "Für dich ist nämlich hier Endstation." Er schritt genau vor Lyrian. Samjasa war gute 5cm grösser als er, doch Lyrian wich keinen Millimeter zurück. Ich spürte die Macht Semjasas und musste gegen den Drang schreiend wegzurennen, ankämpfen.
"Ich denke, du unterschätzt mich." Lyrian stellte sich schützend vor mich. Er ist der perfekte Gentalmann, dass muss man ihm lassen. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, doch mein Körper schien mir nicht mehr zu gehören. Ich wollte ihn nicht hier in dieser Situation haben! Das ist nicht fair! Genau das wollte ich doch verhindern!
"Junge, mir ist bewusst das du das Blut unserer Art in dir trägst, aber dass alleine wird dir nicht helfen oder dich beschützen. Ich mache dir deshalb einen Vorschlag, der dir den Arsch retten wird. Wir nehmen das Mädchen mit uns und dich we...."
"NEIN, niemals! Nur über meine Leiche!" schrie er Semjasa ins Gesicht. Semjasa zuckte nicht mal, als Lyrian vor Wut förmlich explodierte.
"Lyrian nein!" quickte ich. Mein Stimme war brüchig und zittrig. Aber immerhin habe ich mich aus meiner Starre befreien können.
"Ich werde nicht zulassen, dass sie dich mitnehmen." Er legte wieder seine Stirn an meine. Seine Augen strahlten so viel wärme aus und ich wäre am liebsten ihn ihnen ertrunken. Aber ich musste mich zusammenreissen, sonst würde Lyrian das ganze hier nicht überleben. Ich strich ihm kurz über die Wange und trat danach vor Semjasa, der mich mit hochgezogener Augenbraue musterte. Ich spürte wieder diese unsichtbare Macht, die um ihn herum zu wabern schien. Es liess ihn nur noch attraktiver wirken. "Ich mache dir einen Vorschlag." sagte ich selbstsicher.
"Da bin ich aber gespannt." Semjasa sah mich belustigt an. Ich spürte Jekons Blick im Rücken und fragte mich wieso er mich zuerst vor Semjasa beschützen wollte um jetzt gemeinsame Sache mit ihm zu machen. Ich verwarf die Gedanken an Jekon, um mich auf das zu konzentrieren was ich gleich sagen werde. Es wird ihm nicht gefallen, aber wenigstens wird er leben.
"Wenn du mir dein Versprechen geben kannst, dass du weder Lyrian noch meine anderen Freunde etwas antun wirst," ich sah zu Lyrian der mich mit schmerzerfüllten Augen ansah, aber mich nicht unterbrach und so fuhr schweren Herzens fort. " dann werde ich dir versprechen ohne Wiederstand mit zu kommen."
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deathless
FantasyIch bin Cassidy Brooks, 17 und zur hälfte eine Unsterbliche. Engel fielen, weil sie der Neid auf die Menschen innerlich zerfrass. Sie terrorisieren uns, richten Chaos an und nicht selten vergehen sie sich an Frauen. So entstanden wir Halbblüter. U...