Kapitel 14

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Liams P.O.V.

Sie war so wunderschön. Ich hatte keine Ahnung, womit ich diesen Engel eigentlich verdient hatte. Ich wusste nicht, wieso sie mit einem abgefuckten Typen wie mir zusammen war und wieso sie mich auch noch heiraten wollte, nach allem was ich ihr damals angetan hatte.

Doch sie liebte mich und ich liebte sie über alles, sie war das Einzige, was ich in meinem Leben brauchte und jemals wollen würde.

"Liam? Hörst du mir eigentlich zu?" Ihre sanfte Stimme weckte mich aus meinen Gedanken. "Ist ja nett", sagte sie leicht genervt und machte weiter Notizen neben die Kleider im Katalog, den sie vor sich liegen hatte.

"Tut mir leid, Schatz, ich war in Gedanken versunken", erklärte ich ihr und nahm ihre linke Hand.

"Habe ich gemerkt", murmelte sie und seufzte. "Was hältst du davon?", fragte sie mich und deutete auf eines der Brautkleider, welches zur Auswahl stand.

"Sieht gut aus", antwortete ich wie bei fast jedem Kleid, was sie schon deutlich nervte. "Was soll ich denn sonst sagen? Süße, es wäre praktischer, wenn ich dich in dem Kleid sehen würde und nicht nur das Kleid selbst. Auch wenn ich genau weiß, dass du sowieso in jedem Kleid wunderschön aussehen wirst", sagte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, ehe ich aufstand. "Willst du auch was essen? Ich würde Pizza bestellen."

"Bestell so viel, dass es für dich reicht aber ich ein oder zwei Stücke essen kann, mehr will ich nicht", sagte sie.

Ich nickte nur kurz, suchte die Nummer des Lieferservices raus und bestellte eine große Salami Pizza für uns. Danach setzte ich mich wieder zurück zu ihr und musterte sie kurz.

Sie war ziemlich dünn geworden in den letzten Wochen, langsam fing ich wirklich an, mir sorgen zu machen. Wenn ich sie darauf ansprach antwortete sie immer mit etwas wie "Ich mache das, um in ein schönes Kleid zu passen" oder sonst was in der Art. Doch ich verstand das nicht. Sie war wunderschön, so wie sie war und ein schönes Kleid würde sie immer finden.

"Sicher, dass du nicht mehr essen willst?", fragte ich sie und legte meinen Arm um ihre Schultern. "Schaden würde es dir nicht", fügte ich etwas besorgt hinzu, als ich ihre Finger ansah.

Der Verlobungsring war ihr mittlerweile schon ein bisschen zu groß geworden, sodass sie ständig aufpassen musste, damit er ihr nicht vom Finger rutschte.

"Nein, das reicht wirklich, ich bin noch voll vom Mittagessen", erklärte sie mir und sah mich beruhigend an. Doch sie sah meinen Blick und ihr schwaches Lächeln verschwand. "Schatz, du machst dir Sorgen um nichts, mir geht es gut, wirklich."

Ich nickte lediglich kurz und ließ das Thema dann einfach so stehen, da eine Diskussion gerade nichts bringen würde. Schon gar nicht, wenn sie sich Brautmode ansah.

Seit etwa fünf Wochen hatten wir unser kleines Haus wieder für uns alleine, da Niall endlich eine Wohnung gefunden hatte, die seinen zu hoch gesetzten Erwartungen entsprach. Doch seit er weg war, aß Gabby nur noch sehr wenig und ich spielte ernsthaft mit dem Gedanken, Niall wieder zu uns zu holen, da er das scheinbar ändern konnte.

Es waren keine zwei Monate mehr und dann wären wir endlich verheiratet. Ich konnte es kaum glauben. Doch ich hoffte, dass sie bis dahin wieder gesund aussehen würde.

"Schatz, alles in Ordnung?", fragte Gabby und erst jetzt merkte ich, dass die Pizza schon auf dem Tisch stand.

Ich hatte nicht mal mitbekommen, wie es an der Tür geklingelt hatte?

"Morgen werden wir beide was unternehmen, ja? Du hast frei und ich sage meinem Kollegen bescheid, dass ich später komme, dann können wir was zusammen machen", schlug ich ihr vor, natürlich mit einem Hintergedanken, den ich ihr nicht verraten wollte.

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