Kapitel 3

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Die Widmung geht an @paynespower ! Danke für dein kleines Feedback. :)

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Liams P.O.V. 

Diese ständigen Streitereien gingen mir echt auf den Sack. Von Anfang an hatte mich das angepisst, doch was sollte ich schon groß dagegen tun?

Immer wieder musste sie mit dem Thema Kinder anfangen, obwohl sie wusste, wie ich darüber dachte. Na gut, das mit den Diskussionen über ihren kleinen Job war wohl wirklich oft meine Schuld gewesen, doch sie reagierte auch jedes verdammte mal über.

Umso froher war ich, dass ich sie nach ihrem schmerzhaften Vorwurf, dass ich sie eventuell betrügen könnte, wieder dazu gebracht hatte, sich noch mal ins Bett zu legen und noch ein wenig  zu schlafen.

Eine müde Gabriella war schlimmer als jedes Kleinkind, vor allem wenn sie in ihrer speziellen Zeit im Monat war. Dann war es nämlich an der Zeit, ihr wirklich bei jeder Kleinigkeit zuzustimmen und wenn ich nur ein bisschen gegen ihre Meinung war, brach gleich der dritte Weltkrieg aus. Zum Glück hatte ich nicht lange gebraucht, um das herauszufinden.

Aber jetzt hieß es für mich erst mal arbeiten gehen. 

Pünktlich um neun Uhr kam ich in dem Café an, in welchem ich eher gezwungenermaßen als Kellner arbeitete und konnte ausnahmsweise auch pünktlich um drei Uhr nachmittags wieder Schluss machen.

Nachdem ich die Schürze - welche mich mehr als schwul aussehen ließ - abgegeben hatte, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Natürlich mit riesiger Vorfreude auf meine wundervolle Verlobte. 

Wenn ich Glück hätte, wäre alles wieder gut und sie hatte alles vergessen. Aber wann hatte ich schon mal Glück? Seit ich mich verlobt hatte kaum noch. Natürlich liebte ich sie über alles, doch es war verdammt anstrengend, mit ihr zusammenzuleben.

"Bin zu Hause!", rief ich, als ich die Haustür hinter mir geschlossen hatte und meine Schuhe von meinen Füßen kickte. 

Als keine Antwort kam, war ich ziemlich verunsichert. Sonst erwiderte sie darauf doch immer etwas, wieso also jetzt nicht? War sie eventuell wirklich noch so sauer auf mich? Vielleicht war sie auch gerade in Hochzeitsplanungen vertieft und hatte es somit gar nicht mitbekommen, dass ich nach Hause gekommen war.

Doch auch am Esstisch und im Wohnzimmer war sie nicht. Also wollte ich ins Schlafzimmer gehen, doch als ich gerade die Türklinke nach unten drücken wollte, hörte ich ein Schluchzen von drinnen und ich stoppte in meiner Bewegung.

Ohne ein Geräusch von mir zu geben, lauschte ich, um herauszufinden was los war, doch sie sagte nichts. Ich hörte sie nur immer wieder schluchzen und das beunruhigte mich sehr.

Vorsichtig öffnete ich die Tür nun doch und sah sie direkt, wie sie am Bettende saß, das Gesicht in ihren kleinen Händen vergraben.

"Gabby?", sprach ich sie an und sie schreckte auf. Schnell wischte sie sich die offensichtlichen Tränen weg und zwang sich ein Lächeln auf. "Hey Süße, was ist los?", fragte ich besorgt und setzte mich neben sie, bevor ich meinen Arm um sie legte.

"N-Nichts, mir geht es gut", murmelte sie, doch alleine die Tatsache, dass ihre Tränen nicht aufhören wollten zu fließen, ließ mich das nicht glauben.

"Ist es wegen der ganzen Sache von gestern und heute Morgen?", fragte ich sie vorsichtig und legte meine freie Hand auf ihren Oberschenkel. "Schatz, du weißt, dass ich dich über alles liebe. Nichts wird das jemals ändern", versicherte ich ihr mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen.

Sie sah mir in die Augen, lächelte - ehrlich - und nickte leicht, bevor sie ihren Kopf gegen meine Schulter lehnte. 

"Wir müssen einen neuen Platz für die Feier suchen", sagte sie nach kurzem Schweigen. "Für den geplanten Tag ist der Saal schon vergeben."

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