Kapitel 16

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Gabriellas P.O.V.

Ich wachte von einem klingelnden Handy auf, das laute Geräusch verursachte mir Kopfschmerzen und als ich die Augen öffnete merkte ich, dass es mein Eigenes war.

"Mach das aus", hörte ich es neben mir murmeln und erkannte schnell, dass es Nialls Stimme war.

Ich dachte mir natürlich nichts dabei, schließlich wusste ich, dass ich bei ihm übernachtet hatte. Also griff ich nach meinem Handy und drückte auf den grünen Hörer, ohne vorher nachzusehen, wer es war.

"Ja?", sprach ich leise in mein Handy und legte meine kühle Hand auf meine Stirn, da mir unglaublich warm war.

"Gabby, oh Gott, endlich antwortest du", kam es von der anderen Seite der Leitung.

"Wer ist da?", fragte ich verwirrt, mit kratziger, schmerzvoller Stimme.

Mein Kopf schien gleich zu explodieren.

"Liam, hier ist Liam", antwortete mein Gesprächspartner.

Sofort war ich wach und setzte mich schnell auf, was ich kurz darauf bereute.

"L-Liam, hey was... was gibt's?", fragte ich leise, da ich davon ausging, dass Niall noch neben mir schlief.

"Ich wollte mit dir reden, hast du kurz Zeit?", fragte er, wirkte sogar ziemlich unsicher bei jedem einzelnen seiner Worte. Hatte er etwa irgendwie Angst davor, mit mir zu sprechen?

"Ähm...", begann ich und sah neben mich. Und da realisierte ich es. "Ach du scheiße", murmelte ich und sah an mir herunter. "Ach du scheiße!", sagte ich etwas lauter und schlug mir die Hand gegen die Stirn.

"Schatz? Alles in Ordnung? Was ist denn los?", kam es besorgt von meinem noch-Verlobten.

"Ich-Ich... Liam ich... ich ruf dich später zurück, bis dann", sagte ich und legte schnell auf.

Neben mir bewegte sich mein bester Freund und legte wohl aus Reflex seinen Arm um mich, was gerade aber eher weniger angemessen war.

"Niall", sagte ich und schüttelte ihn leicht. "Niall, wach auf!", rief ich panisch, woraufhin er mich grummelnd näher an sich zog.

"Was ist denn?", fragte er verschlafen und hatte eindeutig noch keine Ahnung, in was für einer beschissenen Situation wir uns gerade eigentlich befanden.

Wir sind am Arsch!

"Niall, lass mich los, sofort", sagte ich und nahm seinen Arm schnell von mir, bevor ich die Bettdecke über meinen Körper zog und sie fest hielt.

Als ich ein weiteres Mal zu ihm rüber sah, hatte er seine Augen geöffnet und sah mich etwas verwirrt an. Schließlich setzte er sich auf und schien zu merken, was das Problem war, da er einen Blick unter die Decke warf und dann hell wach zu sein schien. Sein Blick wanderte zu mir, die Augen geweitet. Ihm schien das fast genauso unangenehm zu sein wir mir.

"Haben wir..."

"Ich weiß es nicht", antwortete ich auf seine unvollständige Frage und drückte den sanften Stoff fester gegen meine Brust. "Fuck", murmelte ich verzweifelt.

Was hatte ich nur getan? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Ich wusste nur noch, dass Niall und ich einen Film gesehen hatten, auf den wir irgendwann nicht mehr geachtet hatten. Stattdessen hatten wir uns die Zeit damit vertrieben Pizza zu essen, Wein zu trinken und miteinander zu reden, doch auch an das Gesprochene konnte ich mich nicht mehr genau erinnern. Was war passiert? Hatte ich wirklich mit... Niall geschlafen? Mit meinem besten Freund? Dem Feind meines Verlobten?

Liam.

Wie sollte ich ihm das nur erklären? Er war mir über drei Jahre treu geblieben und was tat ich? Ich brach das Vertrauen, indem ich mit meinem besten Freund im Bett landete.

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