Kapitel 29

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Gabriellas P.O.V.

Oh nein. Oh nein, oh nein, nein, bitte nicht, nein!

Das konnte nicht wahr sein, das durfte einfach nicht wahr sein. Es würde alles ruinieren, alles!

Wir waren doch erst seit einer Woche verheiratet, ich konnte ihm das nicht sagen, das konnte gar nicht sein! Wie? Verdammt noch mal, wie?

Ich hielt eine Hand vor meinen Mund, um mein Schluchzen zu mindern. Er sollte mich nicht weinen hören, sonst wüsste er Bescheid, sonst müsste ich es ihm sagen.

Schnell versuchte ich, mich wieder zu beruhigen, bevor ich die Klospülung betätigte und meine Hände wusch. Für einen Moment sah ich mich im Spiegel an und seufzte.

So schnell konnte alles kaputt gehen.

Gerade als ich das Bad verließ, kam Liam um die Ecke und lächelte mich an.

"Hat meine Frau Lust, heute Abend mit mir feiern zu gehen?", fragte er mich und brachte mich dazu, etwas zu kichern. "Was ist daran so witzig?", fragte er gespielt verletzt und legte seine Hand auf die Stelle, an der sein Herz schlug.

"Ich liebe es, wenn du mich deine Frau nennst. Es klingt wundervoll", erklärte ich ihm, woraufhin er mich kurz küsste, anschließend meine Hand nahm und mit mir ins Wohnzimmer ging, wo wir uns auf die Couch setzten.

Ich legte mich so hin, dass mein Kopf auf seinem Schoß lag und meine Beine ausgestreckt waren.

"Weißt du, was wundervoll klingt? Gabriella Payne", sagte er lächelnd. "Das liebe ich."

"Und ich liebe dich", flüsterte ich, setzte mich etwas auf und legte meine Lippen sanft auf seine.

Er ließ mich dieses verdammt große Problem vergessen, obwohl es ihn genauso betraf wie mich.

Wir küssten uns für eine Weile, bevor er sich von mir löste und in meine Augen sah.

Es machte mich nervös, wie er mich einfach nur anstarrte und kein Wort sagte. War irgendwas? Hatte ich was falsch gemacht?

"Was ist?", fragte ich ihn schließlich leise.

"Du hast geweint", stellte er ziemlich sicher fest und ich schluckte. "Was ist los, Baby?", fragte er mich deutlich besorgt, als er eine Hand an meine Wange legte.

"N-Nichts wa... wie kommst du auf sowas?"

"Hör auf mit dem Mist, Gabby. Ich kenne dich lange genug, also sag schon... was ist los?", fragte er erneut, diesmal um einiges ernster als zuvor.

"Mir geht es einfach nicht so gut... Bauchschmerzen und so", murmelte ich, ehe ich mir auf die Unterlippe biss und fest hoffte, dass er mir diese Ausrede abkaufen würde.

"Oh Baby, wirst du krank?"

Ich zuckte leicht mit den Schultern und zwang mir ein Lächeln auf, um ihn etwas zu beruhigen.

"Alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen", sagte ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich aufstand und in die Küche ging, um Tee zu machen.

Ich brauchte etwas Ruhe, um über die ganze Sache nachzudenken. Sollte ich es ihm sagen oder es einfach für mich behalten? Vielleicht wär es das Beste, wenn ich mich selbst darum kümmerte, das Problem los zu werden, ohne Liam irgendwas davon zu sagen.

Doch was, wenn er es selbst herausfinden würde? Ich wusste nicht, was ich dann machen würde.

Das war alles zu viel und kam eindeutig zu früh in unserer Ehe. Das ganze Thema war untergegangen und wir hatten nicht mehr darüber gesprochen, da ich Liam nicht weiter damit belästigen wollte.

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