Kapitel 1

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Großes Dankeschön an @unforgivenme für das Cover, sodass ich die Story endlich veröffentlichen kann. :) 

Viel Spaß!

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Gabriellas P.O.V. 

Mir war eine Sache in den letzten Jahren, in denen ich nun mit Liam verlobt war, klar geworden: Ich war so glücklich wie schon lange nicht mehr.

Alles was vor meinem Unfall passiert war hatten wir einfach vergessen. Wir lebten im Hier und Jetzt, hielten uns nichts vor, was in der Vergangenheit passiert war, so war das Zusammenleben um einiges einfacher.

In den letzten Monaten war bei uns in der Wohnung eine tägliche Routine eingekehrt; Liam ging unter der Woche in einem Café und am Wochenende in einer Bar jobben, während ich in der Bibliothek arbeitete, in der ich früher so gerne gewesen war, und hin und wieder sogar auf Kinder in der Nachbarschaft aufpasste.

Von meinem Babysitter Job war Liam nicht besonders begeistert, da er Kinder nicht leiden konnte. Dennoch kamen die Kleinkinder, auf die ich aufpassen musste, hin und wieder zu uns nach Hause, da die Eltern ein Problem damit hätten, wenn ich bei ihnen zu Hause wäre. 

Auch jetzt saß ich mit dem fünfjährigen Jason auf unserem Sofa und sah mir irgendeine Kinderserie mit ihm zusammen an. Ziemlich langweilig, doch das war bei dem Kleinen die einzige Möglichkeit, um ihn zum Einschlafen zu bewegen.

"Babe? Wie macht man die Spülmaschine an?", fragte Liam, als er ins Wohnzimmer kam.

Ich drehte mich zu ihm um und hielt meinen Zeigefinger vor den Mund, um ihm zu zeigen, dass er gefälligst leise sein sollte, da Jason an meine Schulter gelehnt eingeschlafen war.

Mein Verlobter rollte genervt mit den Augen und stellte sich vor den Fernseher. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah zwischen mir und dem Jungen hin und her. 

"Wieso tust du das eigentlich? Wir verdienen genug Geld, du hast es echt nicht nötig, dich um diese kleinen Scheißer zu kümmern." Sein Blick wurde zwar sanfter, doch sein Tonfall zeigte mir, dass er es todernst meinte.

Ich sah kurz zu Jason, bevor ich vorsichtig aufstand und ihn somit auf die Couch sinken ließ. Nachdem ich ihn mit seiner Kuscheldecke zugedeckt hatte, packte ich Liam an der Hand und zog ihn rüber in die Küche.

"Wie kannst du nur ständig vergessen, wie man die Spülmaschine anmacht?", fragte ich ihn amüsiert und schaltete die Maschine ein, bevor ich mich Liam wieder zuwandte. "Und ich arbeite als Babysitter, damit wir uns auch mal ein oder zwei Wochen Urlaub nehmen können. Es ist doch alles in Ordnung, Schatz", sagte ich und legte meine Hände auf seine Brust.

"Für mich ist es nicht in Ordnung und das weißt du." Er legte seine Hände an meine Hüfte und sah mir direkt in die Augen. "Süße, ich weiß, dass du Kinder liebst. Und ich weiß auch, dass das irgendwie dein einziger Ersatz ist, aber ich brauche samstags wirklich meinen Schlaf, sonst verliere ich meinen Job in der Bar und das weißt du."

Mein Ersatz. Ja, vielleicht hatte er Recht und das Aufpassen auf andere Kinder war ein Ersatz für eigene Kinder, denn Liam wollte kinderlos bleiben und daran ließ sich nichts ändern. Aber genau das gab ihm nicht das Recht, mir diesen Nebenjob zu verbieten. 

Im Gegensatz zu ihm liebte ich Kinder. Und ich brauchte diesen kleinen Job, um mir den Traum zu erfüllen Mutter zu sein, auch wenn es nur für ein paar Stunden in der Woche war.

Ich wollte nicht schon wieder einen Streit über dieses Thema anfangen und schon gar nicht während eines 'meiner' Kinder im Haus war. Deshalb löste ich mich aus seinem Griff und ging ohne ein weiteres Wort zurück ins Wohnzimmer.

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