Haikyuu Kuroo x Kenma

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Angestrengt öffnet der Schwarzhaarige seine Augen. Sein Kopf dröhnt. Es war mal wieder eine harte Nacht. Wenn er eine Wahl hätte, dann würde er diese verhindern, aber das kann er nicht. Nicht, wenn er mit den Konsequenzen leben muss, die ihm dann bevorstünden. Oder eher Kenma. Kenma könnte nicht für sich sorgen, so ganz auf sich gestellt. Er ist eben zu schwach. Auf andere angewiesen. Ein Häufchen Elend. ... Sofort stoppt Kuroo die Richtung, in die seine Gedanken abdriften. Er kann es nicht zulassen, nur weil ihm seine Kopfschmerzen das rationale Denken erschweren. Nicht schon wieder. Aber sein Partner macht es ihm auch zu einfach. Alles was er tut ist zuhause sitzen und darauf warten, das er zurückkommt. Und Kuroo? Kuroo muss sich jeden Tag seinen Arsch abarbeiten. In einer Firma mit Möchte-gern-Profis. Keiner hat nur eine Ahnung, was es heißt tatsächlich zu leisten. Da hat er in der Oberschule schon mehr auf die Reihe gebracht und dabei denkt er noch nicht einmal an das Volleyballtraining und die Meisterschaften.
Angestrengt richtet sich der junge Erwachsene auf und schaut um sich. Gläser, mit unterschiedlichen Flüssigkeiten gefüllt, stehen in Reichweite von Kuroo. Verteilt auf dem Fußboden oder dem Couchtisch. Er hat mal wieder eine Nacht auf der Couch verbracht. Dabei hat er sich vorgenommen seit langem endlich wieder in seinem eigenen Bett zu schlafen. Wieso hilft Kenma ihm nicht? Wenn er so betrunken ist, könnteer ihn doch ins Schlafzimmer lotzen. Nun ist der Firmenangestellter schlecht gelaunt. Mit einem Ruck ist er auf den Beinen und begibt sich einen Raum weiter in die Küche, wo er plötzlich Kenma auf einem der Stühle kauern sieht. Als sein Gefährte das Zimmer betritt, richtet er seine gelben Augen sofort auf ihn. Auch wenn er etwas sagen möchte, traut er sich nicht. Es hat sich das gute letzte Jahr dazu entwickelt, dass Kuroo ihn, egal was er auch früh morgens von sich gibt, anschnautzt. Er vermutet es liegt an dem Kater, von dem sein Partner täglich heimgesucht wird.
Kuroo sieht sich um und entdeckt Kenmas halbvolle Kaffeetasse. Diese nimmt er, wobei Kenma die annähernde Hand fixiert. Er verspürt das Bedürfnis wegzuzucken, aber tut es nicht. Damals, als sie frisch verliebt waren, hatte Kuroo immer aus seiner Tasse getrunken. Dass er keine Erlaubnis dafür hatte, war ihm gleichgültig, aber genau diese freche und unbeschwerte Art liebte Kenma so an dem großgewachsenen Jungen. Und an dieser Zeit krallt er sich mit aller Kraft fest: In guten, sowie in schlechten Zeiten ... Kuroo macht einen Schluck und verzieht das Gesicht: "Eh, der ist ja schon ganz kalt." Genervt stellt er das Häferl zurück auf den Tisch und wendet sich zu der Kaffeemaschine. "Ich mach mir ˋnen Neuen." Seine Laune ist um ein vielfaches gesunken und er verspürt das Bedürfnis irgendetwas kaputt zu machen. Das beobachtet er an sich nun schon einige Zeit. In der Regel haben doch nur Teenager mit Aggressionsproblemen zu kämpfen, oder? Wobei er war nie davon betroffen. Warum also jetzt? Je mehr er darüber nachdenkt, umso mehr broddelt es in ihm drinnen. Die Fragen häufen sich und die Antworten sind nirgendwo zu finden. Warum kann er keinen kühlen Kopf bewahren? Als er beim Befüllen des Kaffeefilters versehentlich etwas daneben leert ist es aus mit ihm. Zur Weißglut gebracht knallt er den Löffel auf die Arbeitsplatte, sodass Kenmas müde Augen erschrocken hinstarren. Aus irgendeinem Grund scheint Kuroos Frustrationsgrenze so niedrig zu sein, dass ihm selbst die unwichtigsten Kleinigkeiten auf die Palme bringen. Er erkennt das Problem, aber versteht es nicht. Und das macht ihn rasend! Kurz ballt er seine Hände, bevor er einen tiefen Atemzug nimmt und sich zu Kenma dreht. Wenn er seinen Ärger adressiert wird es mit Sicherheit besser. "Wieso hast du mich auf der Couch einschlafen lassen? Vielleicht wär ich nicht so aufgebracht, wenn sich jemand darum gekümmert hätte, dass ich in MEINEM Bett schlafe.", beginnt er in einem lauten Tonfall zu diskutieren. Der Blonde ist angespannt. Wenn er jetzt etwas Falsches sagt, eskaliert Kuroo vielleicht. Nicht, das er ihn schlagen würde - Das hat er noch nie getan! - aber er fürchtet sich. Dennoch ... sie sind Partner, die zusammen gekommen sind weil sie sich lieben. Sie sind sich immer auf Augenhöhe begegnet. Er hat also keinen wirklichen Grund sich zu ängstigen, .... richtig? Er wendet den Blick ab und zuckt mit den Schultern: "Weiß nicht, ..." Sofort mustern seine Augen Kuroos Reaktion, War die Antwort falsch? Hätte sie anders ausfallen müssen? Was hätte er hören wollen? Der Schwarzhaarige sieht ihn verächtlich an: "Ja, toll. Wirklich! Ich muss mich hier wirklich um alles kümmern. ... GOTT! Dieser Kater bringt mich noch um! Und alles nur wegen diesem scheiß Job!", damit dreht er sich um und beginnt das Kaffeepulver von der Arbeitsfläche zu wischen. Sein Wutausbruch hat ihm nichts gebracht. Beim Reinigen fällt ihm auf, dass die 3-Zimmer-Wohnung dringend wieder geputzt und aufgeräumt werden muss. Noch ist es akzeptabel, aber wenn das so weiter geht versinken sie bald im Dreck und das kann der ehemalige Oberschul-Star nicht ertragen. Wieso macht Kenma eigentlich nicht sauber?! Er ist den ganzen Tag zuhause. Er ist Student. Die machen doch eh nichts ... Wobei das so ja nicht stimmt. Kuroo sieht ihn mehr als nur einmal die Woche bis spät Abends Texte verfassen und Recherche betreiben. Oft leidet er unter Schlafmangel, weil sein Lernstoff einfach viel zu umfangreich ist. Der Schwarzhaarige versucht deshalb immer rücksichtsvoll zu sein ... Das hat er sich zumindest vorgenommen. Dass Kuroo das Geld für beide verdient, war von Anfang an so abgemacht. Solange bis Kenma sein Studium abgeschlossen hat. Danach wird der Blonde so viel verdienen, dass Kuroo unbekümmert seinen Auslandsplänen nachgehen kann.
"Ich habe überlegt einen Aushilfejob als Volleyballtrainer anzunehmen. Da springe ich für den tatsächlichen Trainer ein, wenn er mal weg muss und so ... Dann müsstest du die Rechnungen nicht alle alleine stemmen.", teilt Kenma murmmelnd mit. Kuroo stoppt mit seiner Tätigkeit und versucht sich Kenma in seinem möglichen Job vorzustellen. Er schafft es nicht: "Was willst du denn in einer Turnhalle? Sport hast du doch immer gehasst. ... Und du müsstest eindeutig Trainieren, so wie du aussiehst." Nach diesem Kommentar blickt er kurz zu seinem Partner, der kraftlos seinen Blick senkt. "Vermutlich hast du recht.", antwortet er leise. Ungerührt macht Kuroo den Deckel der Maschine zu und betätigt den Knopf. Sie rumort.
Einen Augenblick! Seit wann interessiert es Kenma, was Kuroo zu sagen hat? Wieso holt er nicht seine Meinung ein und tut dann doch das was er will. Wo ist der Kenma hin, der immer nach seinem eigenen Kopf gehandelt hat? Wo ist der Kenma in den er sich verliebt hat und dem er die Treue geschworen hat? Kuroo läuft ein Schauer über den Rücken. Das ist doch total verkorkst! Wie lange geht das eigentlich schon so? Wann hat das begonnen? Seine Kopfschmerzen werden intensiver. Wann ist er eigentlich das letzte Mal nüchtern nach hause gekommen? Hat er sich selbst nicht versichert es bleibt bei ein paar Ausnahmen? Hat er das seinen Arbeitskollegen nicht immer wieder gesagt? Und trotzdem haben sie ihm immer dazu gedrängt noch einen trinken zu gehen: Dem "guten" Arbejtsklima wegen. Er hätte nie nachgeben dürfen !Andauernd bis zu dem Punkt trinken, an dem er am nächsten Morgen nicht mehr weiß, wie er nach hause gekommen ist ... Wieso tut er das? Was ist das für eine Shitshow? Wie steht Kenma eigentlich dazu? Nur zu Beginn hat er seine Bedenken ausgesprochen, aber seitdem geschwiegen. Kuroo hat es auch nie interessiert. Zu viel Zeit hat er mit Ausnüchtern und Selbstmitleid verbracht. Wie konnte ihre wunderschöne Beziehung eigentlich so den Bach runter gehen? Wenn er Kenma wäre, würde er hier sofort alle sieben Sachen packen und abhauen. Dieser Gedanke lässt den Größeren erschrecken. Was ist, wenn Kenma das tatsächlich denkt? Könnte das Kuroo verkraften? Er will es nicht wissen, aber muss es in Erfahrung bringen. Alles andere wäre seinem geliebten Partner gegenüber nicht fair.
Langsam dreht sich Kuroo um, was Kenmas Misstrauen erweckt. Wie in Zietlupe nähert sich der gutgebaute Mann und geht vor dem Blonden in die Hocke. "Kenma ... liebst du mich eigentlich noch?", stellt er seine ernste Frage, während er mit stechendem Blick seinen Liebsten fixiert. Angesprochener beißt sich auf die Lippen, bevor er eingeschüchtert und kaum merklich mit dem Kopf nickt.

"Woah, sorry! Ich wollte dich nicht schubsen, Kenma.", lallt mein Freund vergnügt. "Ja, ja. Schon gut.", gebe ich gespielt genervt von mir. Er ist ja eigentlich recht süß, wenn er so betrunken und hilflos ist. Mit einem Schwung landet er im Bett und sieht mich grinsend an: "Ich liebe dich, Kenma Kozume." Ich werde rot, was ich versuche zu verstecken."Komm! Schlafenszeit." Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange und lege mich zu ihm. Er erwidert zufrieden den Kuss, indem er sich zu mir dreht und mir einen auf die Stirn drückt. Ich seufze zufrieden und schließe die Augen. ... Plötzlich wird seine Umarmung fester und seinem Kuss folgen noch ein paar weitere, die von meinem Gesicht zum Hals wandern. "Kuroo ... lass das. Wir müssen schlafen.", kichere ich. Doch er ignoriert meine Mitteilung und macht weiter. "Kuroo. Nicht." Mir wird unwohl. Doch er raunt nur ein tiefes "Ich liebe dich." in mein Ohr. Panisch reiße ich die Augen auf und möchte ihn von mir wegdrücken, "Kuroo. Bitte, tu das nicht. Wir können morgen ... wenn du nüchtern bist. ... Bitte ..." Aber das ganze Gerede hilft nichts. Ich bin zu schwach. Bitte lass es nur das eine Mal sein!

Kenma knabbert mit mehr Druck auf seiner Unterlippe herum. Die unterschiedlichsten Nächte spuken durch sein Gehirn und er kann dieses aufkommende Gefühl nicht mehr unterdrücken. Es ist ein Kloß im Hals, der, wenn er hoch kommt, eine Lawine loslassen wird, die sein gemeinsames Leben mit Kuroo für immer verändern wird ... Sollte es dann noch eines geben. Er kann es nicht sagen. Er will es nicht sagen! "Hey, Kenma ... Wieso hast du gezögert? Wieso musstest du überlegen wie du zu mir stehst?" Die Besorgnis, die eben noch an Kuroo genagt hat, beginnt ihn nun aufzufressen. Was genau lässt Kenma so verstummen? Was weiß er, was er nicht weiß? ... Der knöcherne Junge schüttelt nur den Kopf. Kann jetzt nicht reden, ohne den Kloß gleichzeitig unten zu behalten. "Kenma ... Seit wann bist du schon so? Warum?" Nur endloses Kopfschütteln. "Sag mal ... willst du mir irgendwas sagen? Gibt es etwas, dass ich wissen sollte?" Mit jeder Frage kommt Kuroo mit seinem Gesicht näher. Er erkennt, dass die Augen seines Partners tränen. Fest presst er seine Lippen zusammen."Baby," so hat er seinen Partner seit Ewigkeiten schon nicht mehr genannt, "Was ist es, das dich so fertig macht? Bin das ich? Ist es unser Leben? Diese Beziehung? Was läuft hier falsch?" Kuroos Stimme bricht. All diese Sorgen, die er seit Monaten in sich hineingefressen hat, finden einen Weg nach draußen. "Bitte sag es mir! Ich weiß es doch selbst nicht, wo es schief gegangen ist! Ich liebe dich! Bitte, das musst du mir glauben! Ich mach alles, damit du bei mir bleibst! ... Wir wollten uns doch ein Leben aufbauen. Ein Schönes ... Nicht so wie dieses hier. ... Es tut mir leid." Die Reue und Schuld in seiner Stimme ist deutlich zu hören. Er kann sich nicht stoppen. "Ich werde ... Ich werde nicht mehr so ein Arsch sein und ... auch nicht mehr so viel trinken und -" Kenma hält die Luft an. Das lässt Kuroo inne halten. Er starrt in Kenmas Augen, welche zurück starren. Kurz ist es mucksmäuschenstill. Im Kopf des jungen Mannes beginnt es zu rattern. Kenma läuft eine Träne hinunter. "Hey, Kenma ... " Kuroo spricht ganz ruhig und mit zitternder Stimme. "Was genau passiert eigentlich, wenn ich nach hause komme von der Arbeit?" Der Blonde beginnt zu weinen. Er atmet schluchzend ein und schüttelt wie wild den Kopf. Er möchte seinen Geliebten nicht ansehen. Nicht wenn er all diese anderen Szenen im Kopf hat, die er so sehr verabscheut. Er will seinen Partner nicht hassen! Kuroo kann die fehlende Antwort nicht verdauen. Jetzt weint auch er. Lallend bohrt er weiter nach. Er muss es hören!: "Kenma, bitte ... was ist, wenn ich hier ankomme?" Seine Finger krallen sich in Kenmas Unterarme, der mit ihnen versuchte seine Knie anzuziehen und sein Gesicht hinter ihnen zu verstecken. "Bitte sag es mir!", schnieft und babbelt Kuroo und versucht seinen Partner zu umarmen. Der weiß jedoch nicht wie er dazu stehen soll. In Kuroos Armen hat er sich immer beschützt und wohl gefühlt. Aber nun lösen seine Berührungen Angst und Übelkeit aus. Was soll er tun? Er liebt ihn doch so sehr, aber weiß nicht ob er seine Nähe noch ertragen kann. Er hasst diesen Zwiespalt! Er hasst es, seinen Partner zu hassen!

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Halli, hallo! Joah. Bin offensichtlich ganz mitteilungsbedürftig, bei der Anzal an One-shots die ich hier in letzter Zeit raushau. :3 Kennt ihr das, wenn ihr voll excited seid, weil ihr wisst, irgendwann ist es soweit: Irgendwann trefft ihr diese eine Person und ihr verliebt euch und Happy Ever After? Und dann besucht ihr eure Eltern und wünscht euch für immer und ewig alleine zu bleiben. Kennt ihr das?
LG crazyschubibubi

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