Total erledigt komme ich zuhause an. Es ist spät. Meine Augen möchten jeden Moment zufallen. Angestrengt werde ich meine Schuhe los und setze mich zuerst einmal auf meine Couch. Kurz mache ich die Augen zu, bevor ich mich wieder aufrapple und mein Outfit führ heute Abend zusammensuche. Jeden Freitag setze ich mich in eine Bar und hoffe darauf neue Bekanntschaften zu machen. Obwohl das Siblsysrtem einem bereits Partner vorschlägt, die genau für einen berechnet wurden, kann ich dieser Sache nicht ganz glauben. Ich träume mich lieber weit weg und hoffe auf jemand ganz Besonderen, der so ganz und gar nicht meinen Idealen entspricht. Das wäre dann wie in den alten Romanen meiner Großmutter - so schön!
Heute besuche ich eine sehr edle Bar, dementsprechend habe ich meine Kleidung gewählt. Das seidene Kleid in meiner Lieblingsfarbe und die zarten Schuhe mit Absatz passen perfekt zusammen. Mein Kleid schmiegt sich an Brust und Taille - lässt eine Vorschau auf meine wohlgeformten Kurven zu. Nachdem ich meinen Drink bestellt und auf einem Barhocker Platz genommen habe, richte ich meine Brille zurecht. Sie unterstreicht meine Konturen, die ich leicht gepudert habe, um das Glänzen im Licht zu vermeiden. Als ich gerade dabei bin ins Träumen zu kommen und einen kleinen Schluck vom Erdbeerdaiquiri gemacht habe, tanzt auch schon der erste männliche Anwerber an. Ich freue mich wirklch über ein bisschen Gessellschaft und unterhalte mich mit dem Herrn im Smoking. Allerdings kommt er mir nach kurzer Zeit etwas zu nahe. Ich versuche mein Unwohlsein zu ignorieren und quatsche weiter. Sobald meine Alarmglocken wieder zu läuten beginnen, nehme ich einen Schluck meines Cocktails und versuche ruhig zu bleiben."Das Gespräch handelt von ganz alltäglichen Sachen und um uns ist es etwas laut, deshalb verringert er den Abstand.", so versuche ich seine Handlungen rechtzufertigen. Würde er etwas Böses vor haben, müsste doch längst eine Warnung durchgesagt worden sein - wegen eines verfärbten Psychopass. ... Richtig? Ich drehe mich noch einmal zu dem Fremden und ehe ich mich versehe befinden sich seine Wurstfinger auf meinem Knie. Zuerst erstarre ich vor Schreck. Kann es nicht fassen, was diesem Kerl einfällt und versuche meinen Ekel hinunter zu schlucken, um wieder klar denken zu können. Ich war im Begriff ihn wegzustoßen, als ihn eine bleiche Hand mit festem Griff an einer Schulter packt und ihn von mir wegreist. Der Zurechtgewiesene wollte soeben einen Streit anfangen, aber der andere zückt ein kleines Messer, gerade so, dass nur wir drei es sehen können. Geschockt blicke ich von der Klinge auf und sehe in zwei dunkle Augen, umrahmt von einer schmalen, aber anziehenden Gesichtsform. Seine Haut und auch die Haare, die nach hinten hin länger werden, sind schneeweiß. Echt ein atemberaubender Mann.
Der Rüpel gibt nach gesehenem Klappmesser sofort auf und verschwindet. Zuerst war ich erleichtert, aber habe darauf sofort realisiert, dass der Kriminelle im weißen Mantel nun "alleine" mit mir ist. Meine Augen weiten sich vor Angst. Dies merkt der Weißhaarige und fängt an zu lächeln. Es ist ganz süß und unschuldig - zum Dahinschmelzen. Ich lasse meine Deckung ganz leicht fallen, was der Fremde sofort ausnützt und sich meine Hand nimmt. Er küsst sie mit einer kleiner Verbeugung auf den Handrücken und sieht mir tief in die Augen: "Darf ich ihnen Gesellschaft leisten, Mademoiselle?" Verblüfft über seine respektvolle und überaus höffliche Umgehenswiese nicke ich. Das allerdings nur, weil ich gerne einem jedem Zuhöre. Er lächelt mich wieder so zuckersüß an und ich kann nicht anders, als ihm Fragen zu stellen. Meine Angst ist noch immer da, aber etwas sagt mir, dass ich ihm momentan vertrauen kann.
Nach einigen Drinks und vielen, vielen, viiiielen Geschichten meldet sich der Barkeeper und erinnert uns an die Sperrstunde. Makishima, der Name meines Helden, bezahlt daraufhin die gesamten Getränke, was ich zwar nicht wollte, aber ich konnte ihm diese Idee nicht ausschlagen. Außerdem hat er beschlossen mich nach hause zu bringen. Glücklicherweise ist meine Wohnung nicht weit von hier und ich kann mich bald aufs Ohr hauen. Während Makishima und ich neben einander hergehen, entdecken wir eine Sternschnuppe am Himmel. "Hast du dir etwas gewünscht?", möchte der junge Erwachsene von mir wissen. Ich schüttle den Kopf: "Nein. Ich bin zu müde dafür." Er lacht. "Zu müde, um sich etwas zu wünschen?" - "Es ist nicht so wie du denkst. Ich wünsche mir schon etwas, aber das ist ... etwas komplex." - "Komplex, also? Um was geht es denn?" Ich schüttle den Kopf und versichere ihm, dass er das nur dumm finden wird. Jedoch besteht er darauf ihn zu hören und ich seufze leise: "Mein allergrößter Wunsch, ist es jemanden zu finden, der nicht perfekt ist. Der nicht von Sybl bestimmt ist, aber dennoch zu mir passt. ... Das findest du dämlich, oder?" Ich schmunzle zu ihm hinüber. Entgegen meiner Erwartungen setzt meine Begleitung ein ernstes, wirklich schon gruseliges Gesicht auf. Auf einmal werde ich in eine Seitengasse gezogen und gegen die eiskalte Wand gedrückt. Dank des Alkohols nehme ich die Kälte nicht als sonderlich schlimm wahr, aber angenehm ist definitiv etwas anderes. Ich komm mit dem Geschehen gar nicht wirklich mit, denn Makishima stützt sich mit einer Hand an der Wand ab, und die andere hält das Messer an meinen Hals. Einer seiner Füße hat er so gestellt, dass ein Bein zwischen meinen ist. Er ist mir viel zu nahe und ich habe ein seltsames Gefühl. Dennoch ist es keine Angst .. es ist etwas, das meine Blutbahnen mit Adrenalin füllt, aber dennoch bin ich in keiner Situation, aus der ich flüchten möchte. Stattdesen rieche ich den Pfefferminzatem des Japaners, vom Kaugummi den er zuvor weggeworfen hatte. Angestrengt blicke ich Makishima an und bin mir momentan nicht sicher, welches Augenpaar das andere verschlingt. Er ist wirklich so wunderschön.
"Weißt du, wieso ich dir heute geholfen habe?" Ich schüttle nur meinen Kopf, gespannt auf seine Antwort, "Weil du dich nicht wie alle anderen verhalten hast. Ich habe dich gesehen. Du wusstest schon lange, bevor er dich angefasst hat, dass es gefährlich werden könnte. Du vertraust nicht einfach blind dem Syblsystem, wie alle anderen." Er ist vor lauter Aufregung etwas außer Atem. Seine Augen und die Mimik bleiben allerdings ruhig. "Ich habe erkannt, dass du etwas besitzt, was mit unserer Politik nur mehr eine Seltenheit, so gut wie ausgestorben, ist. ... Es ist Intuition und Vorahnung. Etwas das die dummen Schafe im Stal nicht mehr haben. Sie vertrauen blind dem Bauern ohne sich im Klaren zu sein was er am Ende mit ihnen macht: Sie alle hinrichten." Hier stoppt der junge Mann kurz und erwartet eine Reaktion. Ich bin allerdings so fasziniert von seiner Rede und diesem Gedankengang, dass ich nicht mehr als ein Schlucken zusatnde bringe. Er atmet aus, schließt dabei die Augen, und blickt mich kurz darauf wieder an um erneut das Wort zu erfassen: "Und jetzt erzähllst du mir, dass du Sybl nicht leiden kannst. Ich habe also recht behalten: Du bist einer der Lämmer die dem Tod nicht unwissentlich und hirntot entgegen treten. Du bist das Lamm, dass laut meckert, strampelt,bockt und dem Bauern verabscheut. Aber was macht es, wenn es zum Schlachter geführt wird und Angst bekommt?" Mit dieser Frage hat er mich sichtlich überrascht. Ich spüre seinen heißen Atem an meiner Nasenspitze kitzeln. Seine gierigen Augen und dieses halbe Lächeln machen mich ganz wahnsinnig. Ich versuche eine Antwort zu finden - sehe wie sehr er darauf wartet, aber finde keine. Plötzlich trifft es mich wie der Blitz: "Weiß ich nicht. Was hat denn das Lamm für eine Wahl?" Ich scheine ihn mit der Gegenfrage nicht enttäuscht zu haben und er beginnt wieder seine Stimme zu erheben: "Es könnte mit mir kommen." Die Klinge wird seitlich an meinem Hals angesetzt, "Würdest du mit mir das einsperrende System bekämpfen. Zusammen untertauchen und die Menschheit belehren und rügen, für ihre peinliche Dummheit? Mit mir beginnen das gesamte Netz aus Vollstreckern, Polizisten und Psychopässen zu untergraben? Wärst du bereit für die Freiheit zu kämpfen?" Seine Lippen kommen den meinen gefährlich nahe und der Druck seines Messers verschlimmert sich. Jedoch verschlingen mich seine Worte und ich beginne mir meine Zukunft vorzustellen, als jemand der dem Schicksal trotzt. Jemand der keine Angst vor dem hat, was vor sich liegt, obwohl der Weg so unbekannt ist. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, was ich eben verspüre. Ich merke wie meine Haut der Klinge nachgibt und etwas Blut meinen Hals hinunter läuft. Zeitgleich kann ich nicht von Makishimas Augen ablassen und noch bevor ich weiter denken kann, überbrückt er die letzten Zentimeter zu meinen Lippen und wir kosten uns aus. Aber bevor wir weiter gehen können, reißt uns ein lautes Piepsendes Geräusch aus unserer Welt. Ich habe erst ein paar mal zu blinzeln, bevor ich realisiere, dass das mein Handy ist. Ich krame es aus meiner Tasche, Makishima befindet sich noch an Ort und Stelle, nur sein Kopf ist wieder auf Abstand gegangen.
"Das war ein Warnsignal. Wenn mein Psychopass zu lange getrübt bleibt, reagiert mein Handy und ich werde aufgefordert einen Psychologen aufzusuchen.", erkläre ich. Mein Blick ist auf den Boden gerichtet. Das bedeutet wohl ich kann nicht mit Makishima gehen. Aber das möchte ich nicht ... Dennoch muss ich an meine Zukunft denken! Als sich Makishima bewegt werde ich aus meinen Gedankengängen gerissen. Er ist bereit zu gehen, aber drückt mit seinem Klappmesser, das eben noch an meinem Hals angesetzt war, mein Kinn hoch und zwingt mich ihm in die Augen zu sehen. Er lächelt wie bei unserem Kennenlernen: "Was wird das Lamm tun?" Mit diesen Worten steckt er seine Hände in die Jackentasche und verschwindet. Ich gehe ihm nicht hinterher, sonder überdenke nocheinmal alles. Wieso trübt sich mein Psychopass? Ich habe doch kaum noch an etwas Kriminelles gedacht. Wieso wird Makishima nicht verhaftet, aber ich muss bei jeder Kleinigkeit zum verfluchten Psychologen? Das ist nicht fair! Ich werde mein Leben selbst in die Hand nehmen. So sehr getrübt kann der gar nicht sein. Das Syblsystem wird schon noch sehen, was für ein gesunder Mensch ich bin!
"Warnung! Gefährlich hoher anstieg Ihres Kriminalkoeffizenten. Bitte nehmen sie folgende Beruhigungspillen, die perfekt auf Blutgruppe, Geschlecht und Alter abgestimmt wurden: ..."
<~>~<~>~<~>~<~>~<~>
Ich habe noch nie eine Character x Reader-Story gelesen. Hoffentlich passt es dennoch.
Ich kann gern die Pronomen tauschen, wenn das sonst nicht zu diesen Stories passt. XD
LG *peace and out*
![](https://img.wattpad.com/cover/145807881-288-k233823.jpg)
DU LIEST GERADE
Oneshots
FanfictionHi! Freut mich, dass du es zu meinem Buch geschafft hast. :) Hier werde ich immer mal wieder einen Oneshot raushauen. Aber nur von coolen Serien. <3°+*#~ \( ^ u ^ )/ ~#*+°<3 Also eh von allen. ;) Jaa, das wars auch schon ... viel Spaß! ●Auf...