kapitel dreiundreizig' angst, dass ich einen niedlichen Engländer finde?

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DREIUNDDREIIG
ANGST, DASS ICH EINEN NIEDLICHEN ENGLÄNDER FINDE?

Ich hab Florian vorerst nichts von Maxi erzählt. Es brauchte ein bisschen bis ich es mir vollständig eingeredet hatte und dann erst entschied. Maxi spielte in meinem Leben gar keine entscheidende Rolle mehr, dass Florian über sein Auftauchen nichts wissen musste. Es war ein Zufall, für mich jedenfalls, ihn in einer Kölner Bibliothek zu treffen. Für Tinka und Julie natürlich nicht, da sie meist nicht an Zufälle glaubten. Es könnte sein, dass er demnächst sein Master in Köln an der Uni beginnt, aber das sollte mir im Endeffekt egal sein – Es war völlig unnötig ihn darüber zu informieren und somit sparte ich mir auch die Fragen, wie "Wie hat er dich gefunden" und "Hattet ihr was miteinander". Bis auf ein Liebesbrief, der mir letztendlich zum Verhängnis wurde und hinterher die komplette Schule über meinen Crush auf ihn wusste, lief nie was zwischen uns.

Und da ich nun Flo hatte und mit der Vergangenheit einfach nur abschließen wollte, bestand nicht einmal eine minimale Chance. Ich fühlte mich bei ihm sicher.

Er ist mein erster Freund und jemand, den ich auch als meinen ersten und letzten Freund behalten wollte. Früher hatte ich ständig über eine typische Highschool Liebe geschwärmt und tatsächlich gehofft, dass es zwischen Maxi und mir in Zukunft funktionieren würde. Aber wie Florian und ich uns kennengelernt hatten und es bis heute noch zwischen uns hielt, war nichts was ich gegen eine Highschool Liebe eintauschen würde.

Die Osterferien rücken immer näher, somit auch die Reise nach London. In der Zeit hatten Julie, Tinka und ich uns mit Magda, Olivia und Elisa ausgesprochen. Julie traute ihnen noch immer nicht und machte den Anschein, dass sie nach dem gemeinsamen Urlaub nichts mehr mit Magda und Elisa zutun haben wollte. Tinka äußerte sich nicht auffällig dazu und wollte erst einmal London überstehen, während ich das Ganze neutral sah. Es sollte nichts geben, was mich nun davon abhalten sollte die Stadt zu sehen, in die ich gerne ziehen würde.

Auch nicht Magda und Elisa. Und auch Florian, der mich lieber hier haben wollte als aus dem Land.

»Du und ich können jeder Zeit nach London fliegen. Du müsstest dann auch nicht mit Ryan Air fliegen, sondern Lufthansa oder Eurowings.«, versuchte er mich von meinem Flug abzuwerben und beobachtete mich dabei, wie ich vor seinem Spiegel saß und versuchte ein bisschen gepflegter auzuschauen. Sprich; ein bisschen meine Augenbrauen formen und Wimperntusche. »Pass auf, sonst siehst du dich in irgendeinem Tik Tok und es wird nach dir gesucht.«

Da der Flieger nach London von Köln Bonn aus abheben sollte und seine Schwester sich als Fahrerin angeboten hatte, übernachtete ich die Nacht bei ihm. Keine Sekunde hatte ich in der letzten Nacht geschlafen und war froh, dass ich hinterher die Zeit dafür hätte.

»Kein Grund zur Eifersucht.«, entgegnete ich mit einem Grinsen und schaute durch den Spiegel zu ihm. »Und was ist an Ryan Air verkehrt? Hin und Zurück ist erstaunlich günstig und ich komm' an.«, konterte ich darauf und ließ den Teil aus, in dem der Fluglehrling eine Bruchlandung auf der Landebahn hinlegte. Aber ich kam günstig dort an. »Du willst nur, dass ich hier bleibe.«

»Kann man es mir verübeln? Ich bin verletzt, hab' viel Freizeit und will bei meiner Freundin bleiben.«, gab er zu und erwiderte mein Grinsen. »Wir hätten so viel Zeit für Dates, nicht?«

»Florian, ich komm doch wieder!«, lachte ich und schüttelte meinen Kopf. »Du tust so, als würde ich nicht mehr zurückfliegen, einen Engländer finden, mit ihm zusammenkommen, heiraten, Kinder–«

»Findest du zum Lachen, was?«

»Zum Brüllen.«, erwiderte ich und stand auf. »Ich komm' wieder, lerne keinen Engländer kennen, heirate ihn–«

𝐩𝐫𝐢𝐯𝐚𝐭𝐞 𝐛𝐮𝐭 𝐧𝐨𝐭 𝐚 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 ⌁ florian wirtz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt