Das Raubtier (Kavetham Vampir!AU)

Kapitel 3

Langsam öffnete ich die Augen. Ich musste ein paar Male blinzeln, um meine Sicht zu schärfen. Erst dann ergab sich mir, wo ich war: ich war nicht mehr Zuhause, sondern im Bimarstan der Akademie. Verwirrt sah ich mich um. Ich war allein in dem Zimmer. Ich konnte einen Verband fühlen, der um meinen Hals gewickelt war und mein Arm war an einer Infusion angeschlossen. Ich versuchte, darüber nachzudenken, was passiert war. Eine verschwommene Erinnerung machte sich in meinem Kopf breit. Eine Person, die dort war.....hatte mich angegriffen. Sie hatte rote Augen. <Rote Augen....rot> Ich schreckte hoch. "Kaveh!" Rief ich entsetzt. Er war da. Er lebte. Und es war keine Einbildung, andernfalls wäre ich nicht hier. Wie aufs Stichwort meines Erwachens schwang die Tür auf und Tighnari kam rein. Als er mich sah, seufzte er erleichtert. "Ein Glück, du bist wach. Ich hatte schon befürchtet du würdest auch heute nicht aufwachen." Sagte er und setzte sich zu mir an die Bettkante. ""Auch heute"? Was soll das heißen?" Tighnaris Ohren zuckten und senkten sich träge. "Du....warst 4 Tage im Koma." Sofort fuhr ich hoch. "4 Tage? Wie? Was ist passiert?" "Du hattest ziemlich schwere Anämie. Und deine Mangelernährung hatte dir den Rest gegeben. Außerdem musstest du operiert werden und schwebtest 2 Tage lang in akuter Lebensgefahr." Erläuterte er mir. "Operiert? Wo denn?" "Am Bauch. Dein Magen war etwas beschädigt und du hast innere Blutungen erlitten. Hätte ich dich auch nur wenige Minuten später aufgefunden, wärst du wahrscheinlich verblutet, bevor irgendjemand etwas hätte unternehmen können." Nun wo er es sagte, vernahm ich auch einen Verband, der um die obere Hälfte meines Bauches gewickelt war. "Du hast mich also gefunden?" Tighnari nickte, bevor er erklärte:

(4 Tage zuvor)
Tighnari pov

Nachdem wir gestern Abend Alhaithams Haus verlassen hatten, schickte Cyno wie versprochen die Matra weg, woraufhin ich ihm vorschlug, morgen früh wieder nach Alhaitham zu sehen. "Gute Idee. Ich fühl mich schlecht dabei, ihn in diesem Zustand allein zu lassen. Du wirst allerdings alleine herkommen müssen. Ich muss Morgen zurück in die Wüste." Somit war dies abgemacht, bevor Cyno und mein Weg sich trennten, als ich zurück nach Gandharva ging. "Willkommen zurück, Meister Tighnari!" Begrüßte mich Collei. "Wie geht es Alhaitham?" Fragte sie mich sogleich besorgt. "Ah, naja, nicht allzu gut, fürchte ich. Das mit Kaveh hat ihn wirklich mitgenommen. So angeschlagen und erschöpft habe ich ihn zuvor noch nie erlebt. Cyno genauso wenig." "Oje, verstehe." "Ich werde Morgen früh wieder hin und nach ihm schauen. Man weiß ja nie." Ich verabschiedete mich von Collei und wünschte ihr eine gute Nacht, als ich selbst nach Hause ging. Ich wollte Morgen in aller frühe hin. Ich hatte so ein flaues Gefühl, als wäre es fatal, später erst zu gehen.

So, wie ich geplant hatte, ging ich am nächsten Morgen direkt los. Die Sonne ging gerade erst auf und der Himmel wurde erst so richtig hell, als ich in Sumeru-City ankam. Schnurstracks lief ich durch die noch Menschenleeren Straßen und zu Alhaithams Haus, vor dem ich wenige Minuten später stand. Klopfen wäre sinnlos, falls er noch schlief, weshalb ich eintrat. Das Erste, was mir sogleich auffällig vorkam, war, dass die Tür nicht abgeschlossen war. <Vielleicht hat er es vergessen. Er sah gestern schon so zerstreut aus.>

Als ich eintrat war alles wie sonst auch. Nur.....die Tür! Als ich sah, wie sperrangelweit die Tür offen stand, wurde ich stutzig. Ohne zu zögern sprintete ich hin. "Alhai--" fing ich an. Doch als ich den Raum betrat, verstummte ich komplett: er lag bewusstlos auf dem Boden, direkt neben der Wand. Ich trat näher, um ihn zu beobachten. Er hatte eine Bisswunde am Hals, an der angetrocknetes Blut klebte. Auch eine minimale Blutlache war durch den Holzboden unter seinem Hals gesickert. Ohne mit der Winper zu zucken rannte ich aus dem Haus und zur Akademie, um die Leute im Bimarstan zu verständigen.

Kurze Zeit später trafen wir alle im Haus ein und Alhaitham wurde weg transportiert.

(Zurück im Jetzt)
Alhaitham pov