Kaveh lächelte wehleidig auf meine Antwort hin und legte sein Gesicht näher an meinen Hals. "Sollte ich...dich doch töten--" Ich unterbrach ihn. "Das wirst du nicht. Und selbst wenn, keine Sorge, ich halte dir das nicht vor." Ich spürte ein sanfteres Lächeln gegen meinen Hals. "Danke." Flüsterte er sanft. Ich fühlte, wie er seinen Mund öffnete, sein warmer Atem prallte gegen meine Haut. Spitze Zähne schrabbten gegen meinen Hals, suchend, wie es schien. Sie verharrten an einer Stelle, nur leicht prickelnd fühlte es sich an. Langsam bohrten sie sich ein Stück tiefer, bevor sie in der nächsten Sekunde direkt hineinstachen. Ich zischte vor Schmerz auf. Mit einem Mal dachte ich, wie erleichtert ich sein sollte, in der einen Nacht bewusstlos gewesen zu sein. Jetzt war es sowieso egal.
Ich hielt still so gut es ging, nur hier und da kurz aufzuckend, wenn der Schmerz stärker wurde. Ich hörte das kräftige Herunterschlucken von Kaveh, das scheinbar immer und immer stärker wurde. Ich legte ihm vorsichtig meine Hände auf den Rücken und strich sanft darüber. "S-schon gut, keiner nimmt es dir weg." Sagte ich schonend. Tatsächlich schien er auf meine Worte hin langsamer zu trinken. Es waren sicher keine 2 Minuten gewesen, die wir so verbrachten, jedoch fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, je länger wir verharrten. Kaveh verkrallte sich immer fester in meine Schultern, scheinbar mit dem Verlangen kämpfend, mich hier und jetzt völlig zu zerfetzen, bis er auch da Wunden zog. Vermutete ich zumindest.
Kurze Zeit später begannen meine Finger und Zehen zu kribbeln, als wären sie eingeschlafen. "Okay, Kaveh das reicht nun." Sagte ich und tappte ihm sanft gegen die Schulter. Er hielt inne, trank jedoch nach dieser gefühlten Millisekunde weiter. <Scheiße!> "K-kaveh, das reicht jetzt!" Sagte ich etwas lauter. Diesmal keine Reaktion mehr. "Kaveh!" Er krallte sich noch tiefer in meine Schultern, die jetzt auf jeden Fall bluten mussten. Das Kribbeln in meinen Gliedmaßen schritt weiter und weiter voran. Meine Sicht flimmerte. Ich versuchte mit aller Kraft, Kaveh wegzustoßen, versuchte, ihn dadurch nicht die Bisswunde aufreißen zu lassen, aber es war sinnlos. Meine Beine gaben langsam den Geist auf und ich sank herunter. Kaveh legte einen seiner Arme in meinen Rücken als Stütze, versenkte jedoch auch da seine Nägel in mein Fleisch.
Die Ränder meines Sichtfeldes wurden schwarz und meine Ohren rauschten. Ich bekam kaum noch etwas mit, noch hatte ich mehr die Kraft, mich zu wehren. Ich sank nun vollends zu Boden. Kaveh hielt mich nach wie vor fest im Griff und saugte mir immer mehr Blut aus. Dann plötzlich passierte alles ganz schnell: Entsetzte Schrei waren dumpf zu hören. Im nächsten Moment löste Kaveh sich von mir und brüllte auf, bevor er mich endgültig los ließ und ich sanft auf Ellenbogenhöhe aufgestützt wurde. "W-was? Was ist gerade--" Fragte ich schwach. "Alhaitham, bist du ok?! Ich sagte doch, es ist zu gefährlich!" Hörte ich jemanden rufen, der Stimme nach, die ich nur schwach ausmachen konnte, Tighnari. Allmählich begann ich zu begreifen, was passiert war: während er getrunken hatte, war Kaveh wohl zu abgelenkt, um den Vorhang weiter aufrecht zu erhalten. Somit wurden wir hier gesehen. Aber wo war er jetzt? Ich versuchte mich völlig auf meine Sehkraft zu konzentrieren, die noch immer schwamm. Ich konnte 2 Personen vor mir ausmachen, nur wenige Meter entfernt, allerdings konnte ich nicht erkennen, wer es war.
3rd Person pov
Nachdem Tighnari Hilfe geholt hatte, standen sie alle nun auf dem Weg und warteten. Nur wenige der Matra, die er geholt hatte, suchten aktiv umher. Nicht nur das, er war auch Cyno wiederbegegnet, der nun neben ihm stand und mit ihm wartete. Dann plötzlich, ein weiteres Blinzeln später, tauchten sie vor ihnen auf: Alhaitham, scheinbar fast bewusstlos und Kaveh der über ihm und dem Boden hockte und sein Blut trank. Es brauchte keine paar Sekunden, nachdem jeder vor Schreck zurückgewichen war, dass Cyno voller Intuition vor hechtete und Kaveh seinen ausgestreckten Speer in die Schulter rammte, woraufhin er schmerzlich aufschrie und von Alhaitham abließ. Da stand er nun, vor Kaveh, mit seinem Sperr fest in der Hand und auf den am Boden sitzenden herabstarrend. Kaveh hingegen krallte sich an seine verwundete Schulter und sah zu Cyno hinauf.
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Das Raubtier (Kavetham Vampir!AU)
Fanfiction-Charaktere gehören nicht mir -Diese und meine andere hkvh ff fungieren unabhängig voneinander -explizite Erwähnung von Blut und Verletzungen -Erwähnung von Depression Nachdem Kaveh und Alhaitham sich eines Abends mal wieder stritten, rannte Kaveh...