In einer schrecklich unbequemen Position erwachte ich in den späten Morgen Stunden des nächsten Tages. Der Küchentisch stellte sich als ein äußerst scheußlicher Bett Ersatz heraus und so stachen sembliche Glieder schmerzhaft, sobald ich erwachte. Mein Nacken knackte laut und lies mich auf zischen. Nein, diese Nacht hatte mir nicht gut getan. Schön zu reden war nicht mehr möglich. Mit einem derartig scheußlichen Morgen konnte es nur noch Berg auf gehen, dachte ich mir, als meine Finger nach einer, für mich unangenehm duftenden, Tasse griffen. Mein Mitbewohner hatte -vermutlich unabsichtlich- den Tee im Teekocher nicht vollständig aufgebraucht und so war es mir möglich meine schmerzenden Glieder wenigstens von innen zu tauen. Zwar war ich noch nie ein Fan des durchscheinenden Gebräu gewesen, doch war es wohl das einzig mögliche in meinem Haushalt ohne jeglichen Kakao. Bei der nächsten Gelegenheit die sich mir bot musste ich mir jegliche Zutaten dafür besorgen. Es war ein ruhiger fast schon entspannter Start in einen Tag, welchen ich an diesem gestattete. Ein wenig Tee, etwas TikTok und mehr nicht. So belanglos sollten die folgenden Tage mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr werden. Die Schüler, welche die Winterferien daheim verbracht hatten waren zurück im Internat und somit konnte der Unterricht erneut beginnen. Es war der letzte Ferientag, ich sollte lernen, aufholen, was ich möglicherweise verpasst hatte, allerdings lag dies nicht in meinem Interesse. Tee trinken war eine wesentlich bessere Alltagsbeschäftigung, als sich in Büchern und Aufschriften zu verlieren. Die Aufregung versuchte ich dabei bereits im Keim zu ersticken, was leider kläglich scheiterte. Weder meine Beruhigungsversuche, noch ein Beruhigungstee konnten die Angst in mir nieder ringen.
Irgendwann holte mich der Hunger aus dem ewigen Swipen heraus und trieb mich in die unbekannte Küche. Überfordert stand ich vor unzähligen Schränken und Schubladen, auf der Suche nach etwas Öl und einer Bratpfanne. Der Kühlschrank stach glücklicherweise optisch heraus, sodass drei Eier, bereits mit etwas Wasser verquirlt, in einer Schale auf der Arbeitsplatze standen. Auch die Gewürze hatte ich bereits gefunden und so schwammen in der flüssigen Masse Pfeffer, Salz und weitere Kräuter. Dabei schien mein Mitbewohner kein sonderlicher Kochliebling zu sein. Nahezu alle Gewürze waren ungeöffnet gewesen und auch die Leere der Schränke lies darauf schließen, dass es sich um die Grundausstattung handelte. Spätestens die zahlreichen Fertiggerichte im Kühl- und Gefrierschrank machten es eindeutig und so entschied ich mich für eine freundliche gemeinte Geste. Mit wenigen Handgriffen waren drei weitere Eier in der Schale zerschlagen und die weiteren Zutaten verdoppelt. Es bedeutete für mich so gut wie keinen zusätzlichen Aufwand und Jack würde sich womöglich über eine zusätzliche Mahlzeit freuen.
Dieser betrat nur wenig später gemeinsam mit seiner Schwester die Küche. Die Beiden Geschwister schienen in wilde Diskussionen vertieft und schenkten mir dabei keiner leih Beachtung. Warum es ging ging dabei nur begrenzt aus ihren Worten hervor und ich wahr nicht gewillt ihren Schreien sonderlich viel Aufmerksamkeit zu schenken. Vermutlich war es privat und nicht für meine Ohren bestimmt. So wollte ich den Streitenden ihre Privatsphäre gewähren und in meine Essen auf dem Zimmer essen, als sich das zierliche Mädchen zu mir drehte. Die Beiden waren leiser geworden. Lieferten sich nun ein Blickduell, welches Jack verloren zu haben schien. "Hallo Mike.", sagte sie und lächelte mich von der einen auf die andere Sekunde ehrlich freundlich an. Ein schüchternes Lächeln spielte sich auf auf meine Lippen und ich flüsterte nahe zu ein "Hey?". Wo ich den Namen ihres Bruders über Umwege hatte erfahren können, da war ihrer mir noch immer fremd. Die ganze Schule behandelte ihren Namen, als wäre sie Voldemort. Ehrfurcht fand sich in ihren Worten, wenn sie von der verruchten, geheimnisvollen jungen Dame sprachen. Mit vorgehaltener Hand und wenn überhaupt in Rätseln sprechend konnte man Bruchteile über die mich anlächelnde erfahren. Und nun sprach sie mich einfach an und wusste zudem auch noch meinen Namen. Auf eine wirre Weise lies es mich geehrt fühlen.
Während ihr Bruder erzürnt die Küche erlies setze sie sich an den Tisch und aus reiner Überforderung bat ich ihr das zusätzlich gekochte Essen an. Jack würde es immer hin höchstens kalt bekommen. Sofort nickte sie eifrig und bekam ein noch bereiteres Grinsen. Die Pfanne mit dem Rührei auf dem Tisch abstellend, nahm ich unbeholfen auf dem Platz ihre gegenüber platz. Noch immer lächelte sie freundlich und beobachtete mich, aber ohne, dass es abwertend, oder unangenehm war. Es wirkte so, als wollte sie sich ein Bild von mir machen, ein ehrliches, ohne Vorurteile, oder ähnliches. Ihre gesamte Ausstrahlung wirkte sofort sympathisch auf mich. Ganz anders, als das Gefühlskalte Mädchen, was geheimnisvoll neben ihrem Bruder saß.
"Wie gefällt es dir bisher so hier?", fragte sie und durchbrach somit die entstandene Stille. Die Smalltalk-Frage lies mich überlegen. Eigentlich war es... ok. Die Zimmer waren schön, auch wenn die Decke wärmer und die Einrichtung persönlicher sein könnte. So gab es den Schülern die Möglichkeit sich selbst einzurichten. Ich könnte Kakao kaufen, genauso wie eine wärmere Decke und Bilder aufhängen. Was mich bisher gestört hatte waren änderbare Dinge, doch würde sie zu verändern nichts daran rütteln, dass weder Kaya, noch Max hier waren. Nur war es richtig die Schuld dafür auf die Schule zu schieben? Ich war hier wegen meinen Eltern. Waren es nicht sie, auf welche ich meine Abneigung projizieren sollte, anstatt das Internat dafür verantwortlich zu machen?
"Es ist... neu für mich. Aber eigentlich ist es wirklich schön hier, ganz anders, als ich es mir zuvor auf einem Internat vorgestellt hatte. Weniger Gefängnishaft und dafür mehr wie eine besser ausgestattete Jugendherberge auf einer langen Kennenlernfahrt." Über meinen letzten Satz musste die weißblond Haarige schmunzeln. "Ja, hier lässt es sich aushalten.", meinte sie und schob sich erneut einen Gabel voller Rührei in den Mund. "Also, wenn es hier jetzt öfter solch köstliches Essen gibt besuche ich meinen Bruder gerne häufiger.", nuschelte sie mit halbvollen Mund. Glücklich über die Aussicht sie vielleicht öfter zu sehen bedankte ich mich bei ihr und versicherte, dass sie jederzeit herzlich eingeladen war.
"Und lass dich nicht von meinem Bruder herunter ziehen. Ich weiß, dass Er manchmal in seiner kälte Dinge sagt, die er gar nicht so meint. Pass trotzdem auf dich auf." Wir hatten uns angenehm unterhalten, doch irgendwie blieben mir diese Worte der anderen, welche wie ich erfahren hatte Kira hieß, im Ohr. Sollte ich Angst haben, vielleicht, doch irgendwie lies es mich Jack nur noch interessanter finden. Er war ein Mysterium. Fast schon einen Legende und ich hatte durch einen Zufallen die seltene Chance womöglich hinter die Versade zu schauen, darum wahr ich gewillt dieses Privileg zu nutzen.
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Schutz des Allays // Wichtiger FF
FanfictionManchmal, da ist die Welt nicht so rosig. Das müssen auch Mikes Eltern, sowie sein älterer Bruder Max bemerken. Die Lösung? Ein Internat in einem anderen Bundesland um alles zu zerschießen, was die ach so rosige Zukunft ihres jüngeren Sprösslings ge...