Cuties, ihr müsst stark sein. Es kommen nur noch drei Kapitel nach diesem hier und ich bin selbst ein wenig traurig... Ich weiß, ihr wünscht euch alle, dass die beide über ihren Schatten springen, oder? Mal sehen, was Lou sagt...
„Hör zu. Dass ich schlussgemacht habe, tut mir leid. Ich habe es schon bereut, als ich es ausgesprochen habe...", sagte Marten leise und sah mir dabei fest in die Augen. Ich seufzte.
„Warum hast du dann nicht angerufen? Oder wenigstens im Kurs mit mir darüber geredet?", fragte ich traurig, legte den Kopf schief und sah ihm erwartungsvoll ins Gesicht.
„Ich sagte ja schon, dass ich ein Idiot bin", wiederholte er. Ich schüttelte enttäuscht den Kopf.
„Du machst es dir verdammt leicht", sagte ich und zog meine Hand aus seiner. Er ließ sich mit dem Rücken gegen die Fahrertür fallen und musterte mich ernst.
„Ich hatte tatsächlich vor, im Kurs mit dir über alles zu reden und mich bei dir zu entschuldigen. Du warst so distanziert. Ich konnte es dir nicht mal verübeln und habe mir schon überlegt, wie ich danach auf dich zukommen soll. Aber dann hast du vor allen unsere Geschichte ausgepackt...", beantwortete er schließlich meine vorangegangene Frage. Ich runzelte die Stirn.
„Weil ich nicht wusste, wie ich mit dir umgehen sollte – erst trennst du dich im Affekt von mir und verschwindest, dann meldest du dich nicht mehr und zu allem Überfluss sitzt du dann dort vor mir und tust, als wären wir praktisch Fremde. Ich hatte keine Ahnung, wie ich dir sonst sagen sollte, was in mir vorgegangen ist", rechtfertigte ich mich enttäuscht. Er fuhr sich seufzend mit der Hand übers Gesicht.
„Tut mir leid, dass ich danach so ätzend zu dir war. Ich habe mich einfach von dir verraten gefühlt", gestand er. Ich sah ihm traurig in die Augen.
„Du hast mir das Gefühl gegeben, dass ich dir egal bin."
„Bist du nicht; ganz im Gegenteil", sagte er, ohne seinen Blick von mir abzuwenden. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich musste mir auf die Zunge beißen, um die aufkeimenden heißen Tränen unmittelbar herunterzuschlucken, um ihm nicht zu zeigen, wie sehr sein Verhalten mich verletzt hatte.
„Du fehlst mir", fügte er hinzu. Seine Stimme war rau geworden. Doch auch, wenn es schön war, diese Worte aus seinem Mund zu hören, konnte ich meine Gefühle nicht zulassen.
„Ich freue mich, dass du jetzt endlich mit mir über alles reden willst, aber du kannst nicht erst einfach so aus einer Laune heraus unsere Beziehung wegwerfen, weil du dich nicht unter Kontrolle hast, und dann ein klärendes Gespräch regelrecht einfordern, so, wie es dir gerade passt. Ich habe mich dir geöffnet, dir vertraut und mich sicher mit dir gefühlt – und du hast mich einfach verlassen, weil dir eine Entscheidung nicht gepasst hat. Woher soll ich wissen, dass du nicht das nächste Mal wieder so überreagierst und mich alleinlässt?", sprach ich meine Zweifel offen aus.
„Werde ich nicht", versicherte er mir fest entschlossen. Mein Herz wurde schwer.
„Das Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich dir das glauben soll", gestand ich betroffen. Er hatte mein Grundvertrauen tatsächlich tief erschüttert, ohne auch nur zu ahnen, was er damit in mir auslösen würde. Marten kniff die Augen leicht zusammen.
„Wie meinst du das?", hakte er nach.
„Dieses blinde Vertrauen und diese Sicherheit, die du mir gegeben hast, sind nicht mehr da", erklärte ich bedrückt. Er sah mich aus großen Augen an.
„Ich wollte doch bloß nicht, dass du etwas tust, was du später bereust. Ich hab das getan, weil du mir so viel bedeutest und ich dich in Sicherheit wissen wollte", verteidigte er sich. Ein trauriges Lächeln huschte mir über die Lippen.
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Anger Management | Marten | 187
ChickLit„Setz dich endlich hin, du Spinner!" Als ich der schneidenden Stimme den Kopf zudrehte, hielt ich den Atem an. Ein von Kopf bis Fuß tätowierter lehnte im Türrahmen und schien die Szenerie beobachtet zu haben. Seine blauen Augen fixierten den Hysteri...