10. Wenn der Schneesturm endet

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( Vor 487 Jahren)
-Nevan POV

Langsam ging ich durch den tiefen Schnee, während ich meine Hände in den Taschen meines Mantes vergrub.
Der Schneesturm wurde immer heftiger und die Schneeflocken prallten allesamt auf mein Gesicht.

Der Schnee war tief und mit jedem Schritt verschwand mein halbes Bein im weißen Schnee.

Ich muss mich verstecken...da wo sonst niemand lebte.

Das Jaulen des Windes ertönte in meinen Ohren, während ich mich langsam immer wieder fassen musste, um weiterzulaufen.

Doch dann...

Traf ich ihn

...nahm ich ein leises weinen wahr.

Ein Kind? Ein Baby?
Ist mir auch egal, in der Kälte sollte es sowieso bald sterben.
Es wurde immer lauter...
Ich drehte mich um, in die Richtung wo das Geräusch herkam.

Ich bewegte mich geradewegs auf das kleine Wimmern zu.

Was mache ich eigentlich? Warum ignoriere ich nicht einfach das Geheule und laufe weiter in den Wald?

Ich schaute hinter dem Baum und sah...

Ein kleines weißhaariges Kind, was im Schnee saß und sich gerade die Tränen wegwischte.
,, Hey." sagte ich stumpf und schaute das Geschöpf finster an.
Er zuckte vor Schreck auf und schaute langsam zu mir hoch.

Er hatte beinahe schwarze Augen, die mich hilflos anschauten.

,, W-wirst d-du mich jetzt umbringen?" fragte der Junge zögerlich.
Umbringen?

,, Nein. Ich habe keinen Antrieb dazu" sagte ich.
Der Junge war nur leicht bekleidet.
Er schien schwer zu Hungern...

Aber warum ist so ein junges Kind bei diesem Wetter im Wald?
Mein Sichtfeld wurde kleiner vor Schnee, der in mein Gesicht strömte.

Er schaute mich nur fassungslos an und zitterte am ganzen Leib, bis er umfiel und ummächtig  wurde.

Was ist ihm wohl widerfahren?

Wurde er verstoßen?...

...

Was mache ich hier eigentlich?
Schwer atmend trug ich nun denn kleinen Jungen auf meinen Armen und lief weiter durch denn tiefen Schnee.

Der kleine ist ganz abgemagert und dürr.

Ich kam irgendwann an einer Fläche an, welche frei von den ganzen Bäumen war.
Endlich...
Sofort schnipste ich mit meinen Fingern, worauf allerdings keine Reaktion folgte..

Meine Augen weiteten sich...

Das kann nicht sein...

Erneut schnipste ich...doch es regierte nicht.
Was sollte das?
Wieder und wieder...immer wieder schnipste ich, aber es passierte nichts.
Scheiße...was soll das?

Ich runzelte die Stirn und kam zu einen Entschluss.
Ich muss mich erst um den Jungen kümmern.
,, Was habe ich mir da nur eingebrockt?..." murmelte ich genervt.
Ich verfestigte meinen Griff um den Jungen.
Ich setzte mich angelehnt an einen Baum und setzte den Jungen auf meinen Schoß.

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