15. Was ist deine Absicht?

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Freyas POV

W-was macht er da?!
Fassungslos schaute ich in seine roten Augen.
Er schien zufrieden und grinste in sich hinein.

,, Wenn ihr mich aufhalten wollt..dann nur zu, doch es gibt nur einen Weg.."

Nein. Hör auf..

Überschreite diese Grenze nicht...

,, Tötet mich."

Was denkt er sich dabei?
Er stiftet gerade das ganze Land an ihn zu töten!
Von wegen Unauffällig..

,, Tötet mich und ihr werdet als Helden hervorgehen!"

Trottel...

,, Tötet mich und die Qualen haben ein Ende!
Tötet mich und ihr habt euren Zweck erfüllt!"

Hat er eine Ahnung was er da anstiftet?
Er ist...

,, Lasst uns einen Teufelskreis des Tötens eröffnen!"

komplett Irre..

,, Lasst euren negativen Gefühlen und Begierden freien Lauf!"

Was ist dein wahres Ziel?

,, Mordet!"

Warum das alles?

,, Tötet!"

Was ist Sinn und Zweck der ganzen Sache, die du verfolgst?

,, Tut was eurer Herz begehrt!"

Was unser Herz begehrt?
...
,, Denn das ist die Vollkommenheit eurer Seele! Doch wer sich mir in den Weg stellt, der tanze mit mir im Fegefeuer!
Immerhin ist die Hölle noch leer, denn die ganzen Teufel sind noch unter uns!" schrie er außer sich.

Wollte er deshalb unbedingt zum Palast?
Um solch einen großen Aufmacher zu machen?!

Wie er nun da stand...voller Stolz und ohne jeglichen Zweifel.
Er stand dort wie ein Richter, der über uns herrscht.
Aufeinmal fing alles an in Flammen aufzugehen.
Eine enorme Hitze bildete sich im Raum.

Ich zog Rauch in meine Nase, während ich fassungslos zu Nevan schaute.

Dieser Bastard.

Das war schon von Anfang an sein Plan.
Und ich unterstütze ihn dabei auch noch.

Durch all dem Geschrei und dem Rauch ging er nun wie eine Gottheit die Stufen runter.
Ich beobachtete jeden seiner Schritte und hatte nicht die Absicht wegzuschauen.
Er trat immer näher..

Nun stand er genau vor mir.

Sein kalter, leerer Gesichtsausdruck schüchterte mich inzwischen nicht einmal mehr ein.

Er streckte seine eine Hand etwas zu mir aus, während die andere wieder in seiner Hosentasche vergraben war.
,, Wir gehen." sagte er kalt.
Ich biss mir voller Wut auf die Unterlippe.
Das kann er sich sparen.

,, Nein. Diese Aussage kannst du dir sparen. Mörder. Elender Mörder." murmelte ich vor mich hin.

,, Nein. Ich bin kein Mörder..." sagte er nur.

Ist er blöd? Ist er blind oder hat irgendeine Störung?

,, Sieh doch...da." sagte er und zeigte auf die Menschen, die mit dem Feuer zu kämpfen hatten.
Er deutete auf eine Frau, welche gerade ihren Mann im Feuer zurückließ, nur um sich selbst zu retten.

Alles war voller Rauch. Es stank abscheulich und ich wunderte mich...das ich noch lebe.
Für ihn wäre es ein leichtes mich einfach so umzubringen.
Mich nicht mehr mit Blut zu versorgen oder mich zu retten.

,, Ich bin nur jemand, der die wahre Natur jeder Lebewesen auf dieser Welt zum Vorschein bringt." sagte er stumpf.

Die wahre Natur?
Die egoistische Natur des Menschen...er will sie hervorbringen?

,, Ich frage dich nun ein letztes Mal." fing er nun an.

Mein Puls wurde schneller...mein Atem unregelmäßig. Angst. Ich hatte tatsächlich Angst...

,, Willst du mit mir kommen?" fragte er mich ernst.

Ich schaute in seine roten Augen, die beim Antlitz des Feuers um uns herum nur so aufleuchteten.
Weil ich mit ihm gereist bin, habe ich vergessen was er wirklich ist.
Mein Glaube daran, das er wie ein Mensch denken und fühlen könnte...hat mich getäuscht.

Ich habe Angst.

Die Schreie um mich herum wurden immer lauter. Verzweiflung..ich konnte sie deutlich hören.

Aus welchem Grund sollte ich ihn begleiten?

Er gibt mir Blut und verhindert somit, das ich nicht töten muss...oder sterbe.
Würde er mich töten, wenn ich ablehne..

Doch in Wahrheit...will ich doch gar nicht ablehnen...

,, Was würde ich dir überhaupt bringen?" fragte ich ihn aufgeregt.
Ich spürte wie der Schweiß mir über die Stirn floss.
Seine Augen durchbohrten mich förmlich.
Sein fester und tötender Blick wahr nur auf mich gerichtet.

,, Weil...ich.." bekam er nur raus.

Er weiß es selbst nicht einmal...

Ich bin schwach und bin mit meinen Fähigkeiten noch nicht einmal bewusst.
Ich wäre nur ein Klotz am Bein.
Kenji hätte ihn begleiten sollen...

Ich schaute ihn immer noch erwartungsvoll an.

Was erhoffe ich mir hier eigentlich?
Ich erwarte von einem Dämon...einen Mörder, das er mir sagt das ich mitkommen soll.

Warum erhoffe ich mir dies?..

Ich verabscheue ihn...ich hasse ihn...ich will ihn tot sehen.

Er ist ein Gott verdammter Dämon!
Freya!
Komm wieder zu dir!!
Wie ich mich dafür verabscheue...
Ich bin für ihn nur ein Werkzeug, was er wegwerfen wird, wenn er mich nicht mehr braucht.

Aber...die Neugier...übernahm mich.

Warum will er mich benutzen?

Ich will mir diese Frage beantworten.
Er will diese Welt zerstören, um eine bessere zu schaffen.

Ich bin der selben Meinung.
Ich verfolge doch die ganze Zeit über, das gleiche Ziel.
Deshalb werde ich...

,, weil ich dich liebe" sagte er.

...

W-was?
Mein Herz blieb für einen Moment stehen, als er diese Worte in den Moment nahm.
Ich spürte die Hitze in meinen Wangen, während mein Herz einen Sprung machte.

WILL ER MICH VERARSCHEN?!?!

Das kann doch nicht sein Ernst sein!

Meine Augen weiteten sich und ich schaute ihn ungläubig an..

D-das s-sagt er sicher nur, damit I-ich mitkomme!! Mir kannst du n-nichts vormachen!

,, V-verarsch mich nicht..." bekam ich nur zögerlich raus.

Er kam ganz plötzlich näher und legte seine Hand auf meine Wange.
Ich trat einen Schritt zurück, doch er kam mir direkt wieder näher.

Meine Atmung wurde schneller und hektischer..
Ich dringte nach Luft.

,, Freya...Ich liebe dich...komm mit mir..." raunte er in mein Ohr.

W-WAS??!!

,, Wir haben nicht mehr viel Zeit...sag mir jetzt, Freya...wirst du mich auf meiner Reise weiterhin begleiten, obwohl du weißt wozu ich fähig bin...oder willst du zurückgelassen werden?" fragte er mich, indem er diese Worte in mein Ohr flüsterte.

Wusste ich es...er sagte es nur, um mich dazu zu drängen mitzukommen.

...trotzdem...Krieg ich meinen Puls nicht mehr unter Kontrolle...

,, O-okay..." sagte ich völlig überfordert von dieser Situation...

,, Dann sei es so..." sagte er, ehe ich ein Schnipsen wahrnehmen konnte.
Mein Körper fühlte sich ganz plötzlich so schwer an...es kribbelte überall...

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