22. Ich habe mich verliebt...

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Nevan POV

Wie sollte ich nun darauf reagieren?
Das sie es mir überhaupt anvertraut hatte...versetzte mich ins Staunen.

Sie muss wirklich gelitten haben...

Ich bereue es dennoch nicht wie ich sie behandelt habe. Sie ist stark.
Und sie trägt scheinbar etwas in sich, was über eine Macht verfügt, die sie nicht Händeln kann.

Es muss wirklich grausam für sie gewesen sein.
Und irgendwie schmerzt es mich sie so zu sehen.
Sie leiden zu sehen...unter denn Erinnerung, die ihr geblieben sind.

Meine Brust schnürte sich zusammen und ich wollte sie einfach nur in den Arm nehmen und sie nie wieder loslassen.
Doch das konnte ich nicht.
Eigentlich muss ich sie dazu bringen mich für immer zu hassen.

Ansonsten...würde mein Plan nicht aufgehen.
Doch..die Versuchung, ihren warmen Körper an meinen zu pressen...ist zu groß.

,, Schimpfe nicht über deine Vergangenheit. Wer du heute bist, hast du den zu verdanken, der du gestern warst. Dass du enttäuscht wurdest, hat dich gelehrt, dass dich nicht jeder einfach so verdient.
Das du einen unvermeidlichen falschen Weg eingeschlagen hast, hat dich auf den richtigen Pfad gebracht.
Das was du verloren hast, hat dir gezeigt, wer oder was dir wichtig ist und wofür du kämpfen willst.
Das du das Glück bis jetzt überall gesucht hast, dennoch aber nicht gefunden hast, hat dir gezeigt das es sich in Wirklichkeit in dir befindet.
Du musst es nur akzeptieren..."

Ich kenne es.
Das Gefühl der Hilflosigkeit.
Ich verachte es.
Seit meiner Geburt.
Wenn man dem Schicksal erbarmungslos unterlegen ist und nichts dagegen ausrichten kann.
Es ist das schlimmste Gefühl überhaupt.

Ihr fassungsloser Blick, mit dem sie mich anstarrte, löste in mir nur eine größere Versuchung aus.

Jeden Tag versuchte ich ihr schöne Augen zu machen, sie um den Finger zu wickeln, damit sie mir gehorchte.
Damit sie bei mir blieb.
Doch es war alles umsonst.
Denn in Wahrheit, war sie es die mich schon längst um den Finger gewickelt hatte.
Ich war ihr hilflos ausgeliefert.

Langsam richtete sie auf und drehte sich von mir weg.
Ihr langes Haar streifte ihren Rücken.

Sie hat doch sicher Durst...

Warum bittet sie mich nicht einfach um Blut?
Ohne zu zögern lies ich denn Kelch erscheinen, genau wie vor wenigen Tagen.
Ich holte aus meiner Jackentasche ein kleines Messer heraus und bohrte es ohne zu zögern in meinen Arm.

Hektisch drehte sie sich wieder zu mir um und starrte auf meinen Arm, der gerade Blut in den Kelch fließen lies.

,, Hey was machst du denn?!" fragte sie mich panisch und schaute mich mit einer Mischung aus Wut und Fassungslosigkeit an.
Ich genoss ihre Mimik in vollen Zügen.

,, Man kann dich wirklich keine 5 Sekunden aus den Augen lassen!" schimpfte sie mit mir.

Ihre Augen nahmen eine tiefrote Farbe an.
,, Du hast Hunger...sag nächstes mal einfach Bescheid." erklärte ich mich.

Ihre großen, roten Augen leuchteten gierig auf, als sie das Blut beobachtete.
Sie wollte nicht so starren, das wusste ich...dennoch hatte ich damit kein Problem.
Ihr neugieriger, schamloser Blick löste in mir eine gewisse Wärme aus, die ich nicht deuten konnte.

Wie konnte ich in der Lage sein so etwas zu fühlen?
Es war mir wahrlich ein Rätsel, das mir unerklärlich und unlösbar schien.
Schlug in meiner Brust überhaupt ein Herz?
Ich wusste es nicht...
Ich bin ein Dämon...Adonis Lucifer...der Sohn vom Dämenkönig...der nächste Dämonenkönig.

Doch der Grund und der Auslöser dieser Gefühle, die in mir ruhten...sind wirklich rätselhaft.

Hätte ich Kenji damals nicht aufgenommen, wären diese menschlichen Gefühle vielleicht erst gar nicht an mich herangekommen.

Oder war ich schon seit meiner Geburt so?
Wohl eher nicht...

,, Jetzt starr nicht so und gib schon her!" sagte sie frech und schnappte sich denn Kelch und trank.
In meiner Brust schlug wohl doch ein Herz...denn es explodierte gerade innerlich.

Als die ausgetrunken hatte drückte sie mir den Kelch wieder in die Hand und verließ zügig denn Raum.
Ich schaute ihr nur mit geöffneten Mund hinterher, so als wollte ich etwas sagen.

Doch ich konnte nicht...

Was war nur los mit mir?

So bin ich doch eigentlich gar nicht...

Ich wollte doch nur mit ihr spielen...
Sie ist doch...mein Werkzeug...was ich wegwerfe wenn ich es nicht mehr brauche.
Nein...sie ist so viel mehr als das.
Sie schien mich auch nicht mal mehr zu hassen.

Es ist ein Problem, was sich nicht so schnell beseitigen lassen wird.

Sollte ich ihr meinen Plan erzählen?
Nein.
Was denke ich da eigentlich?!
Sie darf es unter keinen Umständen erfahren.

Wenn sie mich zu mögen beginnt...wird sie am Ende nur trauern.
Das wünsche ich mir nicht für sie.
Das will ich nicht...
Aber ich bin mir sicher, das sie sich unter keinen Umständen in mich verlieben wird.

Jemand der sich in mich verliebt, ist mir automatisch zu wider.
Es ist wirklich Ekelhaft.
Allein die Vorstellung, das sich eine einzige Person in einer wie mich verlieben könnte...ist ausgesprochen ekelerregend.
Nein.
Es ist einfach unmöglich.

Meine Taten können niemals wieder gut gemacht werden, und dies ist auch gut so.
Dies gehört sich für einen Dämon wie mich und anders sollte es auch nicht sein.

Ich kann nicht gemocht oder geliebt werden.
Und dies...ist auch gut so.

Denn so ist die Summe der Verluste am Ende geringer.

Aber.
A-aber.

Ich habe mich in jemanden verliebt.

Und es tut weh...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 30, 2023 ⏰

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