𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟮

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Jeongin POV

Mit Kopfschmerzen wachte ich auf, ich hatte wirklich kaum geschlafen.
Schnell machte ich mich fertig und lief mit Seungmin Richtung Bus Bahnhof.
Es war total voll dort, auch im Bus. Die Leute waren alle aneinander gepresst. Und das jeden Tag-wie halten die das aus?
Ich war total froh als ich endlich aussteigen konnte. Mit Seungmin eng an meiner Seite lief ich schnell zum Schulgebäude, wir wollten keinesfalls zu spät kommen.
Ich öffnete die Eingangstür und musste erstmal schlucken. So viele Leute und der Flur schien unendlich weit zu sein.
Überall kleine Grüppchen die rumalberten oder ihre Gesichter in ihren Büchern und Heften vergruben.
Doch ich gehörte zu keiner der Gruppen, ich war allein.
Mein kleiner Bruder ist schon weggelaufen.. ich glaube er muss zu einem ganz anderen Teil der Schule als ich. Sie war wirklich riesig.
Ich war in meiner eigenen Welt. Schweigend und staunend sehe ich mich um, ich bin überwältigt.
So überwältigt, dass ich nicht merke wie ich plötzlich komplett in jemanden rein renne.
,,Pass doch auf du wichser!"
Ich was?
Ich entschuldige mich, doch der blondhaarige Junge beachtet mich gar nicht mehr und rennt gerade zu an mir vorbei. So sind die Leute hier also? Ich dachte sie wären freundlicher, obwohl.. ich sollte nicht jeden mit diesem Typen in eine Schublade stecken.

Nach einiger Zeit hatte ich mein Klassenzimmer gefunden und wurde auch schon von meinem neuen Klassenlehrer erwartet.
Nach dem üblichen Gespräch begann er den Unterricht und verwies mich zu einem einzel Platz. Das hatte auch seine Vorteile versuchte ich mir einzureden.
10 Minuten später öffnete sich ruckartig die Tür und der blondhaarige Junge von heute Morgen kam mit einem seiner komischen Freunde ins Zimmer.
,,Sorry, haben die Zeit vergessen."
Der Lehrer rollte nur mit den Augen und schrieb sich etwas auf. Er war dieses Verhalten wohl gewohnt.
War das hier nicht so eine Art Elite-Schule?
An meiner alten Schule hätte man für so ein Benehmen locker nachsitzen müssen.
Als er mich entdeckte wurde seine Mimik gleich düsterer. Jap der hasst mich wohl.
Er flüsterte etwas zu seinen Freunden, diese fingen sofort an lauthals zu lachen.
,,Hyunjin! Sei gefälligst ruhig und pass auf, wenn du schon zu spät kommst."

So so Hyunjin heißt er also. Der Typ geht mir jetzt schon auf die Nerven. Ich werde ihm einfach aus dem Weg gehen.
Der restliche Tag verlief sehr ruhig, fast schon langweilig. Die Pausen verbrachte ich allein. Das einzige Highlight war das Essen in der Kantine.
Als ich die Schulklingel hörte, machte ich mich schnell aus dem Staub. Ich wollte einfach nur nach Hause. Seungmin hatte heute länger Schule als ich also musste ich alleine zum Bus Bahnhof laufen.
Auf dem Weg sah ich immer wieder hinter mich. Ich hatte einfach das Gefühl, dass mich jemand verfolgte. Vielleicht bin ich auch einfach nur paranoid.
So schlimm ist es in der Stadt doch gar ni-
Auf einmal packte mich eine starke Hand von hinten an der Schulter woraufhin ich starr stehen blieb.
,,Na bist du auf dem Heimweg?"
Die Stimme kannte ich noch nicht lange, erkannte sie dennoch sofort. Hyunjin.
Ich versuchte mich loszureißen.
,,Was willst du von mir?!"
Ich machte schon Ansätze weiterzugehen doch ich kam nicht weit da mich nun einer seiner bescheuerten Freunde aufhielt.
Was wollten sie denn von mir? Ich hab ihnen doch eigentlich nichts getan.
Doch Hyunjin wurde unsanft zur Seite gezogen. Von einem Mann der etwas größer war als er, er sah attraktiv aus.
,,Verpiss dich, und mach nicht so eine Unruhe klar?" er klang ziemlich ernst und Hyunjin sah sehr eingeschüchtert aus. Mit seinem Freund verschwand er in einer der Seitengassen.
Mit aufgerissen Augen sah ich zu dem Unbekannten auf.
,,D-Danke."
,,Nichts zu danken. Halt dich in Zukunft von diesem Teil der Stadt fern."
Verwundert hob ich die Augenbrauen.
,,W-warum denn?"
,,Vertrau mir, hier geht es nicht mit rechten Dingen zu."
Gerade wollte ich ihn fragen, was er damit meinte, doch er kehrte mir den Rücken zu und lief in schnellem Schritt davon.
Erst jetzt bemerkte ich, dass er einen schwarzen Umschlag in der Hand hielt.
Was das wohl war? Doch ich konnte mich jetzt nicht damit beschäftigen, der Bus fährt in wenigen Minuten ab und meine Eltern werden mich umbringen wenn ich ihn verpasse.
Schnell machte ich mich auf den Weg und bekam den Bus noch knapp.

Ich steckte den Schlüssel wieder in meine Hosentasche und trat ein.
,,Hi mom."
Meine Mutter war in der Küche und drehte sich sofort um, als sie mich hörte und begrüßte mich.
,,Wie war die Schule?"
Kurz zögerte ich. Es war total langweilig, ich war in allen Pausen alleine, sitze alleine im Klassenzimmer und wurde dumm von einem eingebildeten Vollidioten angemacht.
,,War ganz gut."
Ein Lächeln machte sich in ihrem Gesicht breit.
Gut, das bedeutet sie ist zufrieden mit meiner Antwort und ich kann gehen.
Ich zog mich um und bald kamen auch mein Vater und mein Bruder nachhause.

Beim Abendessen war ich total in Gedanken.
Dieser Mann in der Innenstadt, er hatte was an sich. Er war irgendwie interessant, ich fragte mich wirklich was er mit seiner letzen Aussage meinte und was das für ein Umschlag war, den er in der Hand hielt.
,,Jeongin, über was denkst du denn so konzentriert nach?"
,,Du musst doch aufessen, sonst kannst du nichts lernen."
Meine Eltern rissen mich aus meiner Traumwelt. Die Teller der anderen waren schon fast leer im Gegensatz zu meinem.
,,Ich.. ähm hab nur über die Schule nachgedacht.. ich hab noch Hausaufgaben auf."

Nun meldete sich Seungmin auch noch zu wort.
,,Hey ähm mom und dad ich muss morgen Abend  mit einem Mitschüler an einem Projekt arbeiten. Ist es okay wenn ich zu ihm gehe?"
Direkt wurden meine Eltern misstrauisch.
,,Ist es ein Junge?" fragte meine Mutter.
,,Ja. Er ist aus meiner neuen Klasse und einer der besten."
Immer noch sah mom skeptisch aus, doch unser Vater befürwortete es und so war es ihm gestattet.
Doch ich traute ihm immer noch nicht. Mein Bruder war alles andere als fleißig. Er arbeitet morgen bestimmt nicht an irgendeinem Projekt. Nach dem ich beim Abwasch half, ging ich in sein Zimmer und stellte ihn zur Rede.

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Vielen Dank fürs Lesen<3

𝗕𝗲 𝗺𝘆 𝗗𝗮𝗱𝗱𝘆 | jeongchanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt