𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟯

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Jeongin POV

Seungmin spielte nervös mit seinen Fingern und sah dann zu mir auf.
,,Ich werd auf nh' Party gehen..wurde heute eingeladen."
Wir wussten beide, dass es uns strengstens untersagt war zu einer Party zu gehen.
Mädchen, Alkohol und Drogen würden uns dort verderben und unser Leben kaputt machen, meinte unser Vater immer.
Ich sagte nichts und sah ihn einfach nur an. Es war seine Entscheidung ob er das wirklich riskieren will oder nicht.
,,Du könntest doch mitkommen?"
Ich rollte mit den Augen.
,,Klar, und mit welcher Ausrede? Außerdem war ich noch nie auf einer richtigen Party."
Im Gegensatz zu meinen Bruder hatte ich mich wirklich immer so gut es ging an die Regeln unserer Eltern gehalten.
Trotzdem muss ich zugeben, dass ich schon irgendwie neugierig bin zu erfahren wie es sich anfühlt auf einer richtigen Party in einer Stadt zu sein. Ich meine es machen so viele Leute in meinem Alter- da muss es doch gut sein, oder?
Ich war gerade wirklich am überlegen ob ich auch gehen sollte. Doch ich hatte wirklich keine Ausrede im Kopf.
,,Mach dir keine Sorgen, Jeongin. Ich bin ein Meister der Erfindungskunst. Ich werde bis morgen Abend sicher eine passende Ausrede finden." selbstsicher klatschte er mit einer Hand auf den Oberschenkel. ,,Gut! Jetzt kannst du ja wieder in dein eigenes Zimmer." Mit der anderen Hand wies er mich zur Tür.
Oh Man, immer will er mich loshaben.

Time Skip 16:28 Uhr

Der ganz Schultag verlief mal wieder ziemlich ruhig und endet auch schon wieder in 2 Minuten.
Heute hatte ich mich kurz mit einem Mädchen aus meiner Klasse unterhalten- Ja ich weiß, dass ich das nicht darf.
Doch sie sah total nett aus und sprach irgendwas von einer Party.
Sie wird auch heute Abend da sein. Dann hätte ich vielleicht schon mal jemanden bei dem ich sein kann, wenn ich keine neuen Freunde finden werde.
Ihr Name ist Yeji und sie hat viele Freunde, das ist meine Chance um endlich mehr Leute kennenzulernen.
Ich fühl mich echt wie der letzte idiot wenn ich immer alleine essen muss.
Und schon klingelte die Schulklingel und beendete somit meinen ätzenden Tag hier.
Schnell machte mich auf dem Weg zum Bus. Insgeheim hoffte ich in dieser einen Straße den mysteriösen Mann von gestern wieder zu sehen.
Er hatte mir zwar gesagt, ich soll nicht mehr dort hin, aus welchem Grund auch immer. Doch ich konnte es einfach nicht lassen. Er war... ich kann es nicht beschreiben. Ich will ihn nochmal sehen. Es ist anders als bei Leuten aus meiner Schule.
Er war anders. Ich wollte wirklich mehr über ihn erfahren.
Doch ich sah um mich und konnte zwar ein paar wenige Menschen erkennen, jedoch nicht den, nach dem ich suchte.
Etwas geknickt lief ich dann weiter zum Bus Bahnhof entlang der riesigen Straßenlaternen.
Im Bus setzte ich dann meine Kopfhörer auf und sah quer durch den Bus. Heute war er wieder so überfüllt, aber es störte mich irgendwie nicht mehr. Ich schaute die verschiedenen Personen an.  Sie erlebten gerade alle den selben Moment mit mir, im Bus zu sitzen. Aber sie sahen ihn alle mit verschiedenen Augen und hatten alle andere Hintergrundgeschichten. Und wo sie wohl hin fahren, nach Hause? Oder woanders hin?
In meinem alten Dorf ging sowas nicht, ich wusste ja von jedem die Hintergründe und auch wo sie hin wollten. Außerdem war es bei den meisten auch nicht so komplex. Sie hatten alle Bilderbuchfamilien und eine sehr glückliche Kindheit. Aber ich will mich nicht beklagen, es gibt Jugendliche die hatten es schlimmer. Und außerdem bin ich sowieso nächstes Jahr schon 18.

...

Ich drehte den Schlüssel, öffnete die Tür und merkte schon beim ersten Schritt in die Wohnung, dass meine Mutter mies drauf war.
Na toll. Ich muss auf jeden Fall aus dem Haus irgendwie, sonst werd ich sowieso nur fertig gemacht.
,,Jeongin, warum bist du eigentlich nie bei der Sache?" enttäuscht sah sie mich aus der Küche an. Ich wunderte mich und versuchte wirklich stark nachzudenken was ich dieses Mal falsch gemacht hab.. doch ich konnte mich wirklich an nichts erinnern.
Dann hob sie einen dreckigen Teller hoch.
,,Immer, jedes verdammte mal vergisst du was beim Abwasch! Nie bist du mit deinem Kopf hier!"
In solchen Momenten war alles was ich mir wünschte, einfach nur jemand der stolz auf mich ist. Der mit mir zufrieden ist und mir sagt dass ich was toll gemacht habe.
Ich entschuldigte mich bei ihr und riskierte es sie nach Erlaubnis zu fragen.
,,Übrigens ähm.. hab ich mich ebenfalls bei einem Schulprojekt angemeldet, um noch zusätzlich eine gute Note zu bekommen."
Unsicher wartete ich auf ihre Antwort.
,,Na gut. Und mit wem?"
,,Einem Jungen aus meiner Klasse..Er heißt ähm.. Hyunjin." bei dem Gedanken an ihm könnte ich mich glatt übergeben. So ein eingebildeter Idiot.
Meine Mutter nickte.
Ja! Vorfreudig ging ich in mein Zimmer um mich schnell umzuziehen. Als mein Bruder dann auch nachhause kam und wir gemeinsam aßen machten wir uns schon beide auf dem Weg nach draußen.

Time Skip 19:02

Den ganzen Weg den wir zu Fuß zurücklegten hielt ich Ausschau nach dem attraktiven Mann. Doch leider sah ich ihn nirgends.. die Stadt war riesig und wir liefen nicht mal an der Straße vorbei, bei der ich ihnen begegnet bin.
Aber wieso enttäuschte mich das so sehr? Er war ein völlig fremder. Sowas war doch eigentlich total sinnlos von mir.
Und ehe ich mich versah standen wir vor einer Haustür durch die man schon leise Musik hören konnte.
Ist 19 Uhr nicht noch zu früh für Musik? Zumindest waren die Partys in all den Filmen irgendwie später. Aber vielleicht geht diese hier ja einfach nur total lang.
Ziemlich nervös öffnete ich die Tür.

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Vielen Danks fürs Lesen<3

𝗕𝗲 𝗺𝘆 𝗗𝗮𝗱𝗱𝘆 | jeongchanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt