Das Verbrechen der Schüler

Kapitel 9

„Ginsterpfote! Ginsterpfote", ich verstand zunächst nicht, was die Kätzin miaute. Ihre Stimme schien von weit her zu kommen und bekannt schien sie mir nicht. Erst, als die Kätzin wiederholt die Worte miaute, verstand ich sie: „Ginsterpfote!Ginsterpfote!"
Mit steifen Gliedern stöhnte ich auf und rekelte mich etwas, doch jeder Muskel in meinem Körper schmerzte und schien zu Eis erfordern zu sein.
„Danke", ich bekam das Gespräch, dass sich in meiner Mähe abspielte, kaum mit. „Ohne dich wäre er gestorben." „Kann er auch jetzt noch", knurrte eine andere Stimme, fremd. „Ihr solltet mitkommen. Aber erzählt mir erst, woher ihr kommt." Das knurren der Kätzin schlug im letzten Satz in eine Art flüchtiges miauen um. Miauen, dass eindeutig Hoffnung barg. „Ihr kommen vom Erdclan", miaute meine Schwester und man hörte den Stolz in ihrer Stimme. „Erd-CLAN?!" die Kätzin miaute laut und Hoffnungsvoll.
Nun schaffte ich es auch, langsam meine Augen aufzuschlagen und zuerst tanzten nur Schatten in meinem Sichtfeld, dann erkannte ich, dass einer der Schatten eine Fremde, schwarze Kätzin war. Die anderen beiden waren Flamme und Wolke.
„Ja", miaute Wolkenpfote zögerlich, setzte dann aber noch hinterher: „Aber mein Vater und meine Mutter kamen aus dem Geröllclan!" „Wolkenjunges?" fragte die Kätzin und stürzte vor, dass ging meinen Augen zu schnell und ich schloss sie schnell wieder. Zu lausche würde fürs erste auch reichen.
„WolkenPFOTE!" kam nach einem rascheln von Laub. „Woher kennst du mich?"
„Du siehst genau aus wie deine Mutter!" schnurrte die Kätzin und miaute dann. „Ich heiße Schattenherz und war ein ehemaliges Mitglied vom Wiesenclan und eine gute Freundin von deiner Mutter!"
Kurz stockte das Gespräch, dann war lautes schnurren zu hören. „Und wie heißt ihr?" fragte die Schwarze Kätzin schließlich an uns gewandt. Ich wollte antworten, meine Lippen bewegten sich auch aber aus meiner Kehle kam nur ein röcheln.
„Sch sch", miaute die Kätzin liebevoll und strich mit ihrem Schweif über meine Flanke, dann wandte sie sich meiner Schwester zu. „Wie heißt ihr beide?" „Ich heiße Frostpfote", miaute meine Schwester. „Das ist mein Bruder, er heißt Ginsterpfote." „Ihr seid alle Pfoten!" etwas verwirrt klang Schattenherz schon. „Sagt nicht, dass Feuerstern und Flutstern auch euch besiegt haben!"
„Nein", antwortete Frostpfote etwas hochnäsig. „Wir haben sie besiegt, Feuerstern ist tot und Flutstern wacht am Sternenbach", kurz stockte sie, bevor sie hinzufügte. „Da geben sich die Heiler mit dem Sternenclan die Zungen." „Ah," miaute Schattenherz. „Jetzt kommt mit, das Lager vom Mooskralle ist nicht weit von hier entfernt."
Müde rappelte ich mich auf und wankte, doch zum Glück kamen Schattenherz und Frostpfote -Frostpfote, nicht Flamme- an meine Seite und stützten mich. Wir kamen nur sehr langsam voran aber irgendwann witterte ich Duftmarkierungen und Katzen. Es schien noch Monde zu dauern, bis wir im Lager ankamen und dann wurden wir nur sehr feindselig empfangen.
„Wer sind diese Katzen?" jaulte ein weißer Kater mit braunen Flecken.
„Was, wenn sie zu Feuerstern und Flutstern gehören?" miaute eine Kätzin besorgt und zog ihr Junges enger an sich heran.
Es kamen noch einige erzürnte und sorgenvolle Rufe, bis ein neues miauen sie unterbrach: „Was ist hier los?" Ein großer, brauner Kater mit grünen Augen tauchte aus einem Bau auf und trat zu uns nach vorne. Die wenigen Katzen, die uns umringten stellten augenblicklich alle Gespräche ein. -Das muss ihr Anführer sein- dachte ich und musterte ihn, Mooskralle dann wahrscheinlich-
Schattenherz trat vor und neigte respektvoll den Kopf, bevor sie miaute: „Dies hier sind Frostpfote und Ginsterpfote." Sie deutete auf mich und meine Schwester, dann schienen ihre Augen aufzuleuchten und sie trat zu Wolkenpfote, während ich mich erschöpft niederließ. „Und die hier", miaute Schattenherz. „Dürften einige von uns kennen. Sie gehörte zum Ehemaligen Geröllclan und war noch ein Junges, als sie von ihr Fortzog. Ihre Mutter war Adlerherz. Ihr Name ist Wolkenpfote."
Einige der Katzen nickten und miauten Wolkenpfote Grüße zu, andere sahen sie noch immer skeptisch an, aber Mooskralle schnurrte leise. „Aber natürlich!" miaute er. „Deine Mutter war eine sehr nette Kätzin, wir waren Gleichzeitig Schüler!" Wolkenpfote schnurrte ebenfalls, aber etwas stockend und unsicher. Da wurde Mooskralle wieder ernst und sah sie mit betrübten Blick an: „Was ist aus ihr geworden und warum ist sie nicht da? Warum seid ihr drei Pfoten hierher gekommen?" „EGAL!" eine neue Stimme meldete sich und eine kleine, gelbliche Kätzin schob sich am Anführer vorbei auf mich zu. Ihr folgte ein Kater, der ebenfalls gelblich war, aber ein Hauch von Sandfarbe in seinem Pelz trug. „Wir kümmern uns erst einmal um den Kater", miaute er bestimmt und stützte mich auf der Seite, die Schattenherz verlassen hatte. Auf der anderen Seite drängte sich die Kätzin hin und zusammen führten sie mich weg.
Ich stolperte etwas, aber die beiden waren stärker, als sie aussahen. „Unsere Namen sind Sonnenfell und Strahlenklaue", stellte die Kätzin die beiden vor. „Wir sind Heilkundige, so eine Art Heiler, aber wir haben keine mehr. Wir kennen uns etwas mit Kräutern aus." Das klang zwar nicht sehr überzeugend aber das Moosnest, in das sie mich brachten war warm und das Wasser köstlich, dass sie mir im Moos brachten, da schmeckte ich den ekeligen Geschmack der Kräuter kaum noch.
„Ruh dich jetzt aus", miaute Sonnenfell sanft und Strahlenklaue fügte etwas fester hinzu: „Wenn du aufwachst hast du eine Maus vor dir."
Dann verfiel ich langsam in einen festen Schlaf, aus dem ich so schnell nicht mehr aufwachte.

Frostpfote, weiße Kätzin mit frostigen blauen Augen
Ginsterpfote, brauner Kater mit weißem Tiegermuster und Bernsteinfarbenen Augen
Wolkenpfote, kleine weiße Kätzin mit schwarzen Pfoten, Schwanzspitze, Ohrenspitze und türkisenen Augen
Schattenherz, rauchgraue Kätzin mit blauen Augen und langem Fell
Mooskralle, großer brauner Kater mit grünen Augen
Sonnenfell, gelbe Kätzin mit hellgrünen Augen
Strahlenklaue, gelblich-sandfarbener Kater mit grünen Augen