Frostpfotes Genick tat weh, als sie den Hasen schließlich vor ihrem Bruder und Wolkenpfote fallen ließ. Sie hatte ihn an der Grenze vom Erdclanterritorium zur äußeren Grenze gefangen und es hatte ewig gebraucht, den Hasen bis hierher zu schleifen. Nicht nur, dass der Geruch den ihres Bruders und von Wolkenpfote nahezu unverfolgbar gemacht hatte, Frostpfote war auch noch Zweibeinern begegnet. Sie war schnell geflüchtet und die Zweibeiner hatten den Hasen nur angeekelt vom Pfad gekickt. Sie hatte ihre beute dann schnell wieder genommen und war der schwachen Spur, gegenüber dem betörenden Duft des Hasens, gefolgt.
„Danke", Wolkenpfote tappte vor und neigte höflich den Kopf. Sie hatte ihr Fell kaum gesträubt, ihm Gegensatz zu Ginsterpfote hatte Wolkenpfote Frostpfote wohl schon gerochen. „Du kannst jetzt wieder gehen." Bei Wolkenpfotes miauen erstarrte Frostpfote kurz. -Was?!- fauchte sie in sich hinein. -Sie schi8ckt mich weg?!- „Ich bleibe", miaute die weiße Kätzin standhaft und ließ sich fallen. Ginsterpfote trat verlegen von einer Pofte auf die andere, als er seine Maus neben den Hasen legte. „Das geht nicht", Wolkenpfotes Stimme kam Frostpfote so kalt vor. „Du musst zurück zum Erdclan, wir sind die einzigen Schüler." „Klar!", entfuhr es Frostpfote. „Damit ich all die Monde, vielleicht meine ganze Schülerzeit, damit verbringen kann, Schlammschweifs Fell nach zecken abzusuchen und das Nestmatierial in allen Bauen zu wechseln. Da komme ich doch gar nicht zum trainieren! Außerdem lasse ich euch doch nicht alleine, ohne mich kommt ihr nicht weit!" Wolkenpfote schnaubte nur: „Ginsterpfote ist ein hervorragender Kämpfer, ich kann gut Spuren folgen und kenne den Weg, du würdest nur im Weg sein."
Frostpfote traute ihren Ohren kaum. Da schaltete sich Ginsterpfote leise ein: „Frostpfote ist eine gute Jägerin", sie deutete auf den Hasen. „Und sie hat sich einige Kräuter von Moospfote gemerkt. Sie könnte hilfreich sein." Das besänftigte Frostpfote zwar, aber sie konnte es nicht ausstehen, wenn über sie in dritter Person geredet wird.
„So wird uns der Clan aber sicherlich suchen", miaute Wolkenpfote und nun klang sie nicht mehr kalt, sondern besorgt. „Drei Schüler, alle ihre Schüler, sie werden uns nicht einfach so gehen lassen." Ginsterpfote nickte bedächtig, aber Frostpfote hatte noch einen Einwand: „Sie wissen, dass ich und Ginsterpfote fast Krieger sind und du bist zirka in der Mitte deiner Ausbildung! Sie haben außerdem nicht genug Katzen für einen Suchtrupp und für Grenzpatrouillen und Jagdpatrouillen. Dunkelstern weiß, dass wir auf uns selber aufpassen können und wird keine Katzen verschwenden, uns zu suchen."
Nun nickte Wolkenpfote und ihr Blick wurde freundlicher: „Gut, das klingt plausibel. Esse doch mit uns." „ICH habe den Hasen gefangen!" fauchte Frostpfote, ließ sich aber nieder. Ginsterpfote begann, die Maus zu essen, doch als er später etwas von dem Hasen haben wollte, stellte sich Wolkenpfote ihm entgegen, mit gesträubten Pelz. „Du hattest deine Ration", miaute sie mit bebender Stimme. „Ich und Frostpfote teilen uns den Hasen!" „Du wirst mir nicht den Weg versperren!" Ginsterpfotes Muskeln strafften sich und er baute sich bedrohlich vor ihr auf. Wolkenpfote sah ihn, gezwungen entspannt, an. „Du wirst mir nichts antuen, und auch nicht deiner Schwester. Wir sind dir zu wichtig, aber wenn einmal ein anderes Clanmitglied das sagt, wirst du ihn oder sie direkt angreifen, wie Rauchpfote." Forstpfote sah förmlich, wie Ginsterpfote in sich zusammen sackte. Wolkenpfote sprach jedoch unbeeindruckt weiter: „Ich sehe ihn jedes Mal, den roten Schleier, der sich vor dich schiebt und vor Dunkelsterns Augen, deshalb brauchen wir ein Gesetz für dich, das Gesetz des roten Blutes. Regel Nummer eins: lass niemals Wut deinen Verstand kontrollieren. Weder gegen Feinde, aber vor allem nicht gegen deine Freunde und Familie." Ginsterpfote senkte den Kopf, dann miaute er Hoffnungsvoll: „Bekomme ich trotzdem etwas von dem Hasen?" Wolkenpfote schnurrte das reichte für Frostpfote aus, ihr schnurren war so warm und herzlich. Frostpfote rückte zur Seite, um Platz für Ginsterpfote zu schaffen. Dann verzerrten sie gemeinsam den Hasen.„Wir sollten zwischendrin Jagen", miaute Wolkenpfote und wandte sich an Frostpfote. Wobei doch Ginsterpfote der Älteste war, war er doch vor Frostpfote geboren, wenn auch nur wenige Momente. Forstpfote spähte zum Himmel hinauf und kniff die Augen zusammen, die Sonne war hinter dunklen Wolken verborgen, es würde wahrscheinlich bald Regnen.
„Ich wünschte, wir hätten Schlammschweif dabei", seufzte Frostpfote und entging damit Wolkenpfotes Frage. Ginsterpfote spähte sie verwirrt von der Seite an: „Warum das denn? Wolkenpfote kennt doch den Weg und sie würde viel zu langsam..." Frostpfote unterbrach ihn schnurrend: „Hast du schon mal zum Himmel geschaut? Er ist dunkel, es wird bald regnen, mit Schlammschweif hätten wir eine genauere Angabe!"
Wolkenpfote schnurrte und blickte kurz mit amüsiert funkelnden Augen zurück. Sie waren immer noch nicht an dieser Quelle, von der Schlammschweif und später Wolkenpfote gesprochen hat, aber der Weg vom Geröllclan soll damals lang gewesen sein und es war ja erst der zweite Tag, an dem sie unterwegs waren.
„Und?" hakte Wolkenpfote nach. „Sollten wir nochmal Jagen?" Ginsterpfote miaute: „Unbedingt! Ich bin am verhungern!" Forstpfote jedoch hatte bereits überlegt und miaute: „Wir gehen noch ein Stück, dort vorne in ein dürres Wäldchen." Sie deutete auf den Teil des Pfades, der zwischen die Spärlichen Bäume führte. „Darin wird sich auch noch Beute herumtreiben, wenn es anfängt zu Nieseln. Wir gehen so lange, bis es nieselt, dann jagen wir schnell und richten Nester her, wenn es dann richtig regnet sind wir schon vorbereitet."
„Guter Plan!" lobte Wolkenpfote und sie setzten ihre Reise ein Stück schweigend fort.Frostpfote, weiße Kätzin mit frostigen blauen Augen
Ginsterpfote, brauner Kater mit weißem Tiegermuster und Bernsteinfarbenen Augen
Wolkenpfote, kleine weiße Kätzin mit schwarzen Pfoten, Schwanzspitze, Ohrenspitze und türkisenen Augen
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Das Verbrechen der Schüler
FanficWolkenpfote kämpft mit sich, sie will ihrem Clan treu bleiben, möchte aber auch erfahren, wo ihr Vater und ihre Leibliche Mutter aufwuchsen und von wem sie vertrieben. Ginsterpfote kämpft mit dem roten Schleier, denn ihn auch dazu verleitet hatte, R...