14. Türchen: Marco x OC

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Ein lautes Krachen ertönte, dann ein platsch. Sie pfiff, als sie Ace erneut im Meer versinken sah. „Das wie vielte Mal war das jetzt?", fragte sie. „18...", antwortete Marco neben ihr und sah ebenso ins Meer. Die zweite Oberärztin überlegte ein wenig, bis sie ihren weißen Arztkittel von den Schultern schob. „Ich glaube, jemand sollte ihn rausholen...", erklärte sie und zog sich gerade die Schuhe aus, als Thatch ihr eine Hand auf die Schulter legte und grinsend den Kopf schüttelte. „Aber nicht du! Das wäre doch nur eine Belohnung für den Jungen... Für ihn ziehst du dich aus, aber für mich nicht?! My Dear!" Er sah etwas empört aus. Sie konnte ihr Lachen nicht zurückhalten, genauso wenig wie die Whitebeard-Piraten, die es mitangehört hatten. Selbst Vater lachte laut.

Marco schüttelte nur grinsend den Kopf, bevor er an Thatch trat und den Koch einen Tritt in den Hintern gab, sodass dieser ins Meer fiel. „Warum hilfst du dann nicht?", fragte der Phönix fies grinsend. Dann überreichte er seiner zweiten Oberärztin den Mantel. „Aber er hat recht... Am Ende fliegt Ace noch freiwillig ins Wasser, nur damit er dich sehen kann..."

Besitzergreifend zog er die Braunhaarige an ihrer Taille an sich und küsste ihren Nacken. „Das würde mir nicht gefallen..." „Du bist zu eifersüchtig.", murmelte sie leise, konnte sich aber ein Lächeln nicht unterdrücken. „Das ist der Phönix, nicht ich...", brummte er zwischen zwei Küssen. „Sucht euch ein Zimmer!", rief Izou dazwischen. Lachend und mit leicht roten Wangen stieß sie den Vizen sanft von sich, bevor sie Thatch die Strichleiter herunterschmiss.

Die Ärztin spürte deutlich Marcos Blick auf ihrem Rücken, als sie dem Koch half, wieder zurück auf die Moby zu klettern. Sie zwinkerte ihm zu, sobald sie sich umdrehte und an ihm vorbeilief. Dabei strich sie sanft über seine Brust. „Doc, ich glaube du musst unseren Neuzugang gründlich untersuchen. Er atmet nicht mehr.", meinte sie schlicht, dann zwinkerte sie erneut und verschwand unter Deck.

So schlimm war es zwar nicht, aber der Schwarzhaarige brauchte trotzdem eine kleine Behandlung. Er war nicht nur bewusstlos, sondern blutete auch ein wenig an der Schläfe. Vater musste ihn unglücklich getroffen haben.
Was für eine Verschwendung an Kraft. Sie konnte es nicht verstehen, warum der Schwarzhaarige so versessen darauf war, Whitebeards Kopf zu holen. Er hätte auch schon längst das Schiff verlassen können, doch er tat es nicht. Er schloss sich ihnen aber auch nicht an. „Selten so eine Sturheit kennengelernt...", murmelte sie in den leeren Gang.

Schnell war sie in ihrer Kajüte angekommen, zog sich dort wieder den Arztkittel aus, genauso wie die Schuhe, nur um sich an den Tisch zu hocken und ihr Notizbuch aufzuschlagen.

Sie hatte beinahe alle Geschenke beisammen, wie sie feststellte. Und gerade war ihr eine gute Idee für den Koch gekommen. Grinsend schrieb sie hinter Thatch Spitznamen auf, dass sie ihm unbedingt eine Plüsch-Ananas kaufen musste. Als das erledigt war, lehnte sie sich seufzend zurück. Sie brauchte noch ein Geschenk für Marco. Er war wie jedes Jahr ein großes Problem. Nicht so simpel wie Vater, der einfach einen guten Sake bevorzugte oder sich ab und an über einen Schal freute. Izou liebte ihre gestrickten Socken, genauso wie Jozu und Hinata. Und Thatch freute sich über jedes Geschenk, Hauptsache es war kreativer als ein Messerset.

Und Marco? Ja. Sie war letztes Jahr so verzweifelt gewesen, dass sie sich kurzerhand teure Dessous gekauft hatte und sich selbst als Geschenk präsentierte. Das hatte es ihm zwar auch sehr angetan, aber das konnte sie nicht noch einmal bringen... dieser Mann hatte eigentlich alles und war so undurchsichtig. Selbst als seine Freundin war das immer wieder aufs Neue knifflig, vor allem weil sie ihre diesjährigen Ideen schon an ihre Freunde weitergegeben hatte.

Abwesend knabberte sie am Stift herum, bis sie frustriert das Buch schloss und ihren Kopf darauf ablegte. „Vielleicht eine Kette? Nein, er trägt so etwas nicht..." Abwesend starrte sie ein wenig umher, bis ihr etwas in den Sinn kam. Es musste nicht unbedingt eine Kette für den Hals sein... er konnte sie auch um die Hüfte tragen als Schmuck. Und wenn sie es schaffte, irgendwo ihren Anfangsbuchstaben dort einzugravieren... oder etwas ähnliches, dann hatte sie ein gutes, originelles Geschenk, dass er auch nutzen konnte.

Gerade wollte sie ihre Idee aufschreiben, als sich die Tür hinter ihr öffnete. Ertappt schloss sie das Buch und legte es sofort in ihre Schublade. Sie brauchte sich gar nicht umdrehen; Marco lehnte sich über sie und hauchte ihr einen Kuss in den Nacken. „Ace geht es so weit gut... der pennt erstmal in seiner Kajüte.", informierte er und sie nickte. Langsam drehte sie sich um und stand dabei auf. Marco machte ihr Platz, sodass sie sich mit ihrem Hintern am Schreibtisch anlehnte und ihre Hände auf seine Schultern legte. „Gut gemacht, Herr Doktor.", murmelte sie lächelnd und spielte mit den Ansätzen seines Haars.

Er lehnte sich gegen sie, legte eine Hand auf ihre Taille und mit der anderen lehnte er sich auf ihrem Schreibtisch ab. „Mhhh... ich verdiene eine Belohnung dafür, oder nicht?", hauchte er gegen ihre Lippen. „Mal sehen...", grinste sie dagegen.


One Piece Reader x Boy/Girl (Lemon)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt