Die Forscherin [Ben x Reader]

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Teil 1 von 3


Ratlos triebst du schon seit Wochen im schier endlos erscheinenden Meer umher. Das Stück Reling, welches dir als Floß diente, gab deiner Meinung nach immer weiter nach. Du hattest schon seit geraumer Zeit mit deinem Leben abgeschlossen. Um genau zu sein, seitdem du die Regierungsschiffe am Horizont erkannt hattest. Dein kleines Forschungsschiff konnte gegen die Kriegsschiffe nicht ankommen. So schnell wie der Angriff gekommen war, so schnell war er wieder vorbei. All deine Forschung, deine Entdeckungen, aber auch deine Kameraden versanken im Meer.


Am Anfang hatten sich noch zwei Andere an verschiedene Wrackteile festhalten können. Jedoch einer fiel einem Seemonster zum Opfer. Dein bester Freund konnte sich nach Tagen ohne Nahrung nicht mehr halten und versank in der tiefen See. Du selbst hattest dich mithilfe von ein paar Seilen festbinden können. Immer wieder warst du in Ohnmacht gefallen, aber als du aufgewacht warst, befandest du dich immer noch alleine auf dem Ozean.


Du wusstest nicht, wie lange du schoneinsam herum getrieben warst. Dein Zeitgefühl hatte dich verlassen, genauso wie das Gefühl, deinen Körper zu spüren. Du konntest dank des Salzwassers in deinen Augen kaum noch sehen, wurdest eh von den hellen Feuern geblendet und erkanntest nur noch helle Schatten. Dein Gehör hatte sich dank einer neben dir einschlagenden Kanonenkugel beinahe vollständig verabschiedet. Das immer währende Piepen bereitete dir unsagbare Kopfschmerzen. Schmecken tatest du nur noch das Salz, du konntest dich kaum noch an einen anderen Geschmack erinnern.


Im Allgemeinen stand es für dich nicht wirklich gut. Du warst verletzt, halb taub, halb blind und schon beinahe verdurstet. Deine Haut löste sich, dank des Wassers und des Sonnenbrands. Du konntest bis jetzt nur überleben, da der Himmel wohl gnädig war und es einen ganzen Tag lang regnete. Dadurch legtest du dich auf den Rücken und öffnetest deinen Mund ganz weit. So konntest du noch ein wenig länger aushalten.


Du wusstest ja nicht einmal warum. Warum war dein Überlebenswille so stark? Du wolltest schon immer leben, bist deshalb von Zuhause fort. Du hattest dich mit deiner Forschung gegen die Regierung gestellt, wurdest verfolgt. Gleichgesinnte hatten sich dir angeschlossen, mit dem wenigen Geld eurer verkauften Bücher konntet ihr euch ein kleines Schiff besorgen und über das Meer segeln. Du hattest es geliebt. Du liebtest das Meer, das Glitzern der Sterne darin, das Geräusch der sanften Wellen.


Karma war in diesem Sinne extrem sarkastisch angehaucht, schließlich hauchtest du auf jenem geliebten Ozean dein letztes Leben aus. Dein Ende hattest du dir ganz anders vorgestellt. Viel schneller und nicht so jämmerlich. Du konntest nicht einmal mehr bestimmten, wann du denn endlich gar nicht mehr aufwachen würdest. Alleine dein Körper entschied, außerdem das Meer und das Wetter. In einem Sturm würdest du grausam ertrinken, bei Sonne verdursten und bei Schnee erfrieren.


Rettung gab es nicht. Die Regierungsschiffe waren weit weg, selbst wenn, sie würden dich bestimmt nicht retten. Handelsschiffe gab es in dieser Region nicht, außer du warst schon weiter getrieben, als du je gedacht hättest. Piraten waren nicht unbedingt besser, die Meisten von ihnen waren grausam. Entweder sie würden dich ignorieren oder dich vergewaltigen. Niemand suchte nach dir, schließlich hattet ihr mehr Feinde als Freunde.


Du zucktest ein wenig mit den Fingern deiner rechten Hand, deinen Kopf konntest du nicht mehr bewegen. Deine Augenlider flimmerten, jedoch öffneten sie sich nicht. Du warst am Ende, das spürtest du ganz deutlich. Keiner würde dich retten, nicht dieses Mal. Du musstest auch zugeben, du hattest dein Glück in den letzten Jahren reichlich ausgeschöpft. Ein weiteres Mal den knappen Tod entkommen; das schafftest nicht einmal mehr du. Sonst wäre das wohl insgesamt das 5. Mal und das letzte Mal war schon sehr knapp gewesen.

One Piece Reader x Boy/Girl (Lemon)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt