"Steig schon ein James" murmelte Ethan und drückte erneut einen Knopf, sodass James hinten die Autotür aufmachen konnte. Ich sah durch den Rückspiegel dass er immernoch grinste. Wahrscheinlich fand er Gefallen an meiner sichtlich fortgeschrittenen Verwirrung. Ethan und James kannten sich also. Also würden James und Matthew sich ja höchstwahrscheinlich auch kennen. Aber als die beiden sich geprügelt hatten direkt vor meinen Augen schien es eigentlich nicht so als ob sie sich kennen würden? Ich schüttelte meinen Kopf um den Kopf frei zu kriegen. Es funktionierte nicht. "Was hast du am Straßenrand gemacht James?" fragte Ethan während er sich auf die Straße konzentrierte die eine gefährlich schmale Form annahm. Bei Gegenverkehr in Form von einem LKW wär hier überhaupt keine Chance auszuweichen. "Hab auf euch gewartet" antwortete James knapp und suchte in seiner Jackentasche nach irgendwas. Ethan runzelte die Stirn, fragte aber nicht weiter nach. "Ich wollte doch so schnell wie möglich meine Lieblings Alisha wiedersehen" fügte James noch spöttisch grinsend hinzu und zog schließlich eine Zigarettenschachtel aus der Tasche. Ich rollte mit den Augen.
"Hierdrin wird nicht geraucht" sagt Ethan bestimmt. James lachte, steckte aber nach einem drohenden Blick von Ethan sein Feuerzeug wieder weg.
Die Weiterfahrt verlief ohne irgendwelche Zwischenfälle. Es lag eine gewisse Feindseligkeit in der Luft, wir redeten kaum. Ich fragte nur einmal wann wir denn ankommen würden. Ich war todes müde. Ethan meinte das es noch eine Weile dauern würde, woraufhin ich meine Augen schloss, mit dem Beschluss mich nur kurz auszuruhen. Ein unglaublich lautes Hupen und ein anschließendes ohrenbetäubendes Krachen ließ mich irgendwann praktisch von meinem Sitz aufspringen. Erschrocken riss ich meine Augen auf und sah mich um. "Scheiße" murmelte Ethan der starr in den Rückspiegel schaute. Er bremste den Wagen ab. Ich folgte seinem Blick und sah, wie hinter uns ein Bus anscheinend von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum gekracht war. Ein paar Scherben lagen auf der Straße rum und der Bus stieß Rauch aus Teilen aus, wo eigentlich kein Rauch ausgestoßen werden sollte. "Verdammte scheiße!" schrie Matthew erneut und ballerte seine Faust gegen das Lenkrad.
"Du musst weiterfahren Alter, das ist dir schon klar?" Murmelte James von der Rückbank. Ich drehte mich um und starrte James an als ob er geisteskrank wäre. "Bist du eigentlich vollkommen des Wahnsinns?! Wir müssen denen helfen! Wer weiß wieviele darin saßen!"
Ethan schüttelte den Kopf und ließ das Auto vorwärtsrollen. "James hat recht."
Ich schaute Ethan entsetzt an. "Was?! Was ist denn los mit euch?!" Aber Ethan gab Gas und fuhr weiter. "Halt verdammt nochmal an!" Schrie ich Ethan an und versuchte ihn am Fahren zu hindern in dem ich seinen rechten Arm boxte. "Willst du das gleich noch ein Unfall passiert?" Schrie er zurück und ich hörte zutiefst unverständnislos auf. "Bitte lasst uns den Menschen helfen. Ich weiß ja nicht wie klein euer Verantwortungsbewusstsein
Ist aber das ist echt voll daneben was wir gerad machen! Das ist Fahrerflucht!"
Ethan schüttelte wiederholt den Kopf. "Ich kann nicht".
"Was heißt das du kannst nicht? " wollte ich wissen und er schwieg.
"Man Alisha, er war an dem Unfall schuld." Meldete sich James zu Wort. "Kann ja sein, das ist sogar noch ein Grund mehr jetzt umzukehren und den Menschen dort zu helfen! "
James rollte die Augen und seufzte tief. "Man kapierst du das nicht? Wenn die Polizei das rauskriegt dass er an dem Unfall schuld war kommt er endgültig in den Knast!"
Ich schwieg..aber nicht lange. "Wegen Fahrerflucht können sie dich auch festnehmen" sagte ich schließlich zu Ethan gewandt. "Es ist aber ne größere Chance nicht erwischt zu werden" murmelte er und seine Augen hellten sich für einen Moment lang auf. "Wir sind gleich da"
Ich schaute mich um. Wir Bogen in einen Waldweg ein und folgten diesem bis der Wald aufhörte und eine Landschaft aus überdimensional großen Feldern zum Vorschein kam.
"Von wegen gleich da" grummelte ich als nach einer viertel Stunde immernoch nichts außer Felder zu sehen war.
Keiner von beiden sagte was und ich Ließ mich unzufrieden mit der Gesamtsituation in den Sitz sinken. Plötzlich tauchten am Horizont die ersten Häuser auf. Von weiten sah es ähnlich aus wie Dawsonville, der Ort an dem ich früher mal gelebt hatte. Als wir näher dranwaren fiel mir ein Baum auf der an der Straßenseite stand. Ein Baumhaus war an ihm befestigt. Bloß die Strickleiter fehlte.
Ich runzelte die Stirn und drehte mich zu Ethan. Das hier ist nicht zufällig Dawsonville oder? "Du erkennst es also noch" stellte James ernüchternd fest noch bevor mir Ethan antworten konnte.
"Was machen wir hier?" fragte ich verblüfft.
"Hier ist unser Zuhause. " sagte Ethan nun und bog genau in diesem Moment in eine Seitenstraße ein an deren Ende eine Art Lagerhaus stand. Vor dem Haus stand eine Person lässig gegen einen Baum gelehnt.
Meine Augen weiteten sich. Als Ethan das sah musste er lachen. "Also was du an meinem Bruder findest ist mir echt unbegreiflich. "
Als das Auto näher kam blickte Matthew auf. Unsere Blicke trafen sich und mein Herz klopfte wie rasend. Sein Blick sagte alles. Es tut mir leid dass ich dich allein gelassen hab , es tut mir leid dass ich weggelaufen bin und dich im Ungewissen ließ, es tut mir leid dass du soviel nicht weißt über mich, es tut mir so leid.
Als das Auto zum Stehen kam wollte ich sofort die Tür aufreißen und zu Matthew stürmen, ihm sagen dass es nicht schlimm ist das er ohne ein Wort weggelaufen ist, dass es dafür bestimmt einen vernünftigen Grund geben muss und dass ich ihm alles verzeihe.Aber die Tür musste diesen Moment ja unbedingt zerstören. Indem Sie einfach nicht aufging. Ich rüttelte an ihr und stemmte mich mit allem was ich hatte dagegen. Plötzlich hörte ich ein Klicken.
Verärgert drehte ich mich um und sah einen über beide Ohren grinsenden Ethan. "Kindersicherung" sagte er nur.
Ich grunzte beleidigt und versuchte nochmal die Tür zu öffnen und tatsächlich, es klappte ohne Probleme. Ich stieg aus dem Wagen aus und rannte zu Matthew der mich mit offenen Armen empfing. Es fühlte sich so gut an seine Arme wieder um mich zu spüren, seinen Atem in meinen Haaren, seinen Geruch, einfach alles.
"Nie wieder" murmelte ich so leise das ich daran zweifelte ob er es überhaupt hören konnte. Er strich mir sanft über die Haare. "Nie wieder"Na endlich, da isses! Das neue Kapitel! Whoop whoop. Konnte mich endlich dazu aufraffen und weiterschreiben :D hoffe es gefällt euch! :) x
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Let me be your everything.
Teen FictionDer neue Mitschüler Matthew hat es Ally angetan. Dieses Mysteriöse was diesen Typen umgibt macht sie neugierig und verrückt zugleich. Mit seinem plötzlichen Auftauchen geschehen jedoch unerklärliche Verstrickungen und Intrigen, und sie fragt sich ob...