YouTube Nostalgie Adventskalender

Türchen 14: Ponk Probleme

Guten Abend!

Nachdem ja gestern gar nichts kam (diesem Türchen sei dank), habe ich mich nun dazu entschieden, es zu splitten. Anders kriege ich es nichtfertig. Seid also gespannt!

Titel: Ponk Probleme

YouTuber: Ponk (inkl. ApeCrime)

Sicht: Jan

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Es ist Weihnachten in der Ponk WG. Okay, eigentlich ist erst in zwei Tagen Weihnachten, aber weil wir über Weihnachten zu unseren Familien fahren, feiern wir hier halt schon mal vorher. Um die Bescherung witziger zu gestalten, wird es eine kleine Wichtelaktion geben. Das war Lucrezias Idee. Zunächst waren wir nicht so ganz überzeugt von dem Einfall. Aber ich denke, ich habe zumindest etwas passendes gefunden.

Im Wohnzimmer wurde schon vor einer Weile der Weihnachtsbaum aufgestellt. Selbstverständlich wird auch alles mitgefilmt, wie es sich für die WG gehört. Aktuell bin ich in meinem Zimmer und habe schon mal angefangen, meine Sachen zu packen. Morgen ist Abfahrt, ich freue mich schon, meine Eltern und meine Schwester wiederzusehen. Eigentlich sehe ich sie viel zu selten. Andre wird seine Weihnachten bei seinem Bruder verbringen. Ich finde es schade, dass er Weihnachten seit seiner Jugend nicht mehr so erleben kann, wie er es verdient hätte. Sowieso ist Andre für mich in der letzten Zeit so ein Thema für sich. Während er jedes Wochenende beim Feiern eine andere abschleppt, schaue ich dabei zu, wie mein Herz mehr und mehr bricht. Tja, die logische Konsequenz daraus, wenn man sich in seinen hetero besten Freund verliebt. Natürlich darf das keiner wissen und ich tue so, als wäre alles wie immer. Beim Feiern flirte ich ja sogar mit den Mädels. Es soll bloß kein Verdacht aufkommen, das würde alles kaputt machen.

„Hey Jan, alles klar?", reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken.

„Äh ja, wieso?"

Im Türrahmen steht Lucrezia, sie hat die Arme vor der Brust verschränkt. So wie sie guckt, merkt sie, dass was nicht stimmt. Sie beäugt mich ganz genau.

„Nun ja, du starrst deinen Koffer an und siehst aus, als seist du ganz weit weg. Was ist los?"

„Ach nichts, wirklich. Ich habe nur an Weihnachten gedacht, an meine Familie und so."

„Aha."

Sie schließt die Tür und kommt dichter ins Zimmer, setzt sich auf mein Bett. Für einen Moment schaut sie aus dem großen Fenster hinaus. Man sieht diesem Raum einfach zu sehr an, dass es sich hierbei eigentlich um ein Bürogebäude handelt, statt um eine Wohnung.

„Ich höre?", sagt sie dann plötzlich in die Stille und schaut mich wieder an.

Ich nehme den Koffer beiseite und setze mich gegenüber von ihr. Ein tiefer Seufzer entfährt mir. Haben Frauen eigentlich irgendeinen Sensor für solche Geschichten? Mindestens Lucrezia hat einen, denn sie weiß grundsätzlich, wenn irgendwas im Busch ist.

„Wie sag ich das jetzt? Ich habe in der letzten Zeit gemerkt, dass sich etwas verändert hat. Also nicht in der WG an sich, sondern bei mir. Persönlich. Es... Es hat mich Andre zu tun."

„Habt ihr Streit?"

„Nein, im Gegenteil. Eigentlich läuft alles wirklich super. Es ist nur, für mich hat sich da was geändert. Das ist ziemlich blöd, weißt du? Das könnte unsere ganze Freundschaft gefährden und das will ich auf gar keinen Fall. Oh Mann ist das schwierig auszusprechen. Ich glaub, dass ich in Andre verliebt bin", spreche ich zögerlich aus und kneife dabei die Augen zusammen, um die Reaktion meiner Mitbewohnerin nicht zu sehen.

„Das ist doch eigentlich schön. Aber ich verstehe dein Problem, ja. Andre und die Frauen."

„Richtig. Deswegen versuche ich, das Gefühl einfach zu ignorieren und zu warten, bis es vorbei ist."

„Das ist nicht gut, Jan. Damit schadest du dir nur selbst. Ich hatte mir das ja beinahe gedacht, weil ich jedes Mal deinen Blick und deine traurige Stimme höre, wenn Andre wieder eine abgeschleppt hat und dann auch noch davon berichtet. Die Frage ist nur, was machst du jetzt?"

„Ich denke, die Tage zu Hause werden ganz gut tun. Ich werde erst an Silvester zurückkommen, da habe ich also eine ganze Woche Zeit, darüber nachzudenken, wie ich das wieder loswerde."

Lucrezia hält mir einen Vortrag darüber, dass man Gefühle nicht einfach abstellen kann. Als wenn ich das nicht selbst wüsste. Sie verspricht mir aber, dass sie immer für mich da ist. Auch wenn Andre mir erneut das Herz brechen sollte. Ich umarme sie fest.

„Danke."

„Ich bin gerne für dich da. Wer weiß, vielleicht hast du ja doch eine Chance."

„Wie meinst du das?"

In dem Moment wird nach knappem Klopfen die Tür aufgerissen und Andre steckt den Kopf rein.

„Hey Jan! Ohaa! Störe ich etwa gerade?", will er neugierig wissen und zieht die Augenbrauen hoch.

„Nein, wir haben uns nur unterhalten", entgegne ich kurz angebunden.

Lucrezia verabschiedet sich schnell, was die Situation noch seltsamer aussehen lässt. Himmel, wo bin ich hier gelandet? Eigentlich wollte Andre mir nur Bescheid sagen, dass wir gleich Let's Draw für ApeCrime aufnehmen wollen. Aber jetzt schaut er mich die ganze Zeit so komisch zweideutig an. In meinem Magen bildet sich ein Knoten. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Jetzt denkt der Kerl auch noch, ich hätte was mit unserer Mitbewohnerin! Diese ganze Gefühlsscheiße ist zum Scheitern verurteilt!

Sauer greife ich nach der Kamera und folge dann Andre zu den anderen. The show must go on. Oder so ähnlich.

Fortsetzung folgt