Regelmäßiges Piepen weckte mich und ich öffnete langsam die Augen, was mir durch das helle Licht schwer fiel.
,,Leute! Sie ist aufgewacht!'', hörte ich Niall und versuchte mich aufzurichten, aber das war ziemlich schwierig, da meine Arme und Oberschenkel verbunden waren.
,,Wo bin ich?'', fragte ich verwirrt. ,,Im Krankenhaus. Du hast bewusstlos in der Dusche gelegen und ziemlich viel Blut verloren.'', antwortete Zayn und Liam nahm meine Hand. ,,Mach so etwas nie wieder. Ich dachte, dass ich dich verlieren würde!'', schimpfte Liam und ich sah Tränen in seinen Augen. Ich strich ihm diese weg und er umarmte mich, was ich direkt erwiderte.
,,Wo ist eigentlich Harry?'', fragte ich, als ich mich im Raum umsah. ,,Der ist gerade auf dem Weg hier hin. Er hat Lucy zum Bahnhof gebracht.'', antwortete Louis und ich fing wieder an zu schluchzen. ,,Es ist alles gut. Lucy meinte, dass ihr miteinander telefonieren könnt, wenn du hier raus bist.'', beruhigte mich Liam und ich wischte mir meine Tränen weg. ,,Wie spät haben wir?'', fragte ich. ,,Es ist schon später Mittag. Wir müssen jetzt gehen, aber Harry ist gleich da.'', lächelte er sanft und gab mir einen Kuss auf die Stirn, ehe sie sich alle verabschiedeten und gingen.
Nach kurzer Zeit kam Harry und ich lächelte ihn an. Er kam zu mir und setzte sich auf den Bettrand. ,,Wie geht es dir, Liss? Du hast uns allen einen tierischen Schrecken eingejagt, als du blutend in der Dusche gelegen hast.'', flüsterte er und nahm mich fest in die Arme. ,,Mir geht es gut, Harry. Ich wollte euch nicht erschrecken.'', murmelte ich. ,,Mach das bitte nie wieder.'', nuschelte er und ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. ,,Das kann ich dir nicht versprechen. Ich kann immer mal wieder einen Rückfall bekommen.'', sagte ich leise und er hob mein Gesicht an. Er sah mir in die Augen und sein Gesicht kam meinem näher.
Plötzlich klopfte es an der Tür und wir fuhren auseinander. Eine Krankenschwester kam mit zwei Mahlzeiten ins Zimmer und gab sie uns. Ich runzelte die Stirn, als ich sah, wie sie Harry ihre Nummer unterschob.
Anstatt zu gehen, setzte sie sich einfach auf den Bettrand und fütterte Harry, während ich einfach hilflos da lag, da ich meine Arme nicht richtig bewegen konnte.
Ich hob die Decke an und stand auf.,,Ich gehe ein bisschen spazieren. Amüsiert euch schön und folgt mir nicht.'', brummte ich und ging wie ein Pinguin aus dem Zimmer.
Ich lief einmal durch das Krankenhaus, bis ich nach ungefähr einer halben Stunde wieder kam. Das Bild war widerlich, welches sich mir bot. Harry und die Krankenschwester lagen nackt in meinem Bett und kuschelten. Harry schlief anscheinend, da er gleichmäßig atmete. Die Krankenschwester grinste mich fies an und drückte ihn fester an sich. Mir stiegen Tränen in die Augen und ich watschelte schnell aus dem Zimmer. Weinend watschelte ich so schnell ich konnte nach draußen und setzte mich auf eine Bank im Krankenhausgarten.
,,Was ist denn passiert?'', fragte mich eine weibliche Stimme besorgt und ich sah auf. Neben mir saß ein blondes Mädchen in meinem Alter. Ihre Augen waren ziemlich glasig. ,,Der Typ, den ich vorhin fast geküsst habe, hat gerade mit der Krankenschwester in meinem Bett geschlafen.'', schluchzte ich und sie legte den Arm um mich. ,,Es wird alles gut. Er hat dich nicht verdient, wenn er dich betrügt.'', tröstete sie mich und ich merkte, dass ihre Stimme ziemlich zittrig war.
,,Wieso bist du eigentlich hier?'', fragte ich sie nach einiger Zeit. ,,Ich besuche meinen Großvater. Er hat Herzprobleme.'', antwortete sie traurig und ich nahm nun sie tröstend in die Arme. ,,Wieso bist du denn hier?'', fragte sie mich und ich erzählte ihr die Geschichte, weshalb ich hier lag. ,,Das ist hart.'', meinte sie und ich nickte.
,,Miss Payne! Sie sollten in Ihrem Bett liegen!'', ertönte plötzlich eine wütende Männerstimme. ,,Da liegen leider schon eine Krankenschwester und ein Typ.'', brummte ich und er rannte wie der Wind wieder ins Krankenhaus herein.
,,Kann ich eigentlich deine Nummer haben?'', fragte Susan, wie das blonde Mädchen hieß, mich. Sie zückte ihr Handy und ich nannte ihr meine Nummer.
Auf einmal hörte man den Arzt von vorhin durch das ganze Krankenhaus brüllen und ich schlug grinsend bei Susan ein. ,,Die bleibt so lange keine Krankenschwester mehr!'', kicherte sie und ich nickte zustimmend. ,,Wann kommst du hier raus?'', fragte sie mich. ,,Morgen früh und wehe, das Arschloch holt mich mit ab.'', brummte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. ,,Das wird schon noch. Wenn nicht, rufst du mich an und wir unternehmen was lustiges.'', schlug sie vor und ich war direkt begeistert. ,,Elisabeth!'', hörte ich Harrys Stimme und stand schnell auf. ,,Das ist er. Ich muss los und verrate mich nicht.'', flüsterte ich ihr zu und sie winkte kurz, ehe ich durch die Büsche wieder ins Krankenhaus gelangte.
,,Miss Payne! Sie werden in ein neues Zimmer verlegt.'', sagte der Arzt vom Garten freundlich lächelnd zu mir. ,,Klingt gut.'', lächelte ich ebenfalls und folgte ihm. Mir fiel auf, dass der Arzt noch ziemlich jung war und ich sah auf sein Namensschild. ,,Dr. Eric Parker.'', nuschelte ich leise und er sah mich von der Seite an. ,,Wie alt sind Sie, Mr. Parker?'', fragte ich ihn höflich und wir traten in ein Zimmer ein. ,,Ich bin dieses Jahr 26 geworden.'', antwortete er und deckte mich zu. ,,Du brauchst jetzt erstmal Ruhe bis morgen früh. Ich bringe dir etwas zu essen, da Natalie dir anscheinend nicht geholfen hat.'', sagte er schnell und verschwand.
Mit einem vollen Tablett kam er wieder und setzte sich auf den Bettrand. ,,Es macht dir hoffentlich nichts aus, wenn ich dich füttere. Immerhin kannst du schlecht selbst essen.'', lächelte er und ich nickte.
Die nächste Viertel Stunde fütterte er mich und ich wurde etwas rot vor Scham. ,,Es ist doch selbstverständlich, Elisabeth. Das ist mein Job.'', lachte er. ,,Ich weiß, aber es ist trotzdem ungewohnt.'', murmelte ich und er legte das leere Tablett weg. ,,Ich habe noch eine Operation vor mir. Morgen überprüfe ich dich noch kurz und erneuere die Verbände.'', meinte er und verschwand dann samt Tablett aus meinem Zimmer.
Ich kuschelte mich in mein Kissen und schlief nach einiger Zeit ein.