Ich war wie gelähmt.Wie war das möglich? Wie konnte er hier draußen sein? In Freiheit?Ich wusste zwar nicht, was Lloyd vorhatte, aber ich wusste, dass es unter keinen Umständen gut für mich ausgehen könnte.
Ich kannte ihn von einem vergangenen Einsatz- der letzte, an dem ich bis heute beteiligt gewesen war-, welcher für ihn berechtigterweise in einer langjährigen Haftstrafe endete. Unser Team wurde damals auf seine kriminellen Machenschaften angesetzt, es war unser Auftrag gewesen, seine Verbrechen aufzudecken. Damals hatte er mit vielen Angestellten und Helfern in einer Art illegaler Forschungseinrichtung mit verschiedenen Rauschmitteln, unter anderem harten Drogen, Aufputschmitteln, Alkohol und anderen Medikamenten experimentiert, die alle aufgrund der teils unberechenbaren, zu gefährlichen und gesundheitsschädlichen Wirkung illegal waren. Für seine Forschung führte er mit diesen Substanzen Tests zu deren verschiedenen Wirkungen und Dosierungen durch. Um dies zu unterbinden hatte mein Chef unser Team auf ihn angesetzt, denn das Hauptproblem war, dass Lloyd Kornstanhil diese Tests nicht rein chemisch oder an Tieren vornehmen ließ, sondern an Menschen.
Der Name dieser Vereinigung war „Londons Hell". Es spielte auf die Anfangszeit der Einrichtung an, welche ursprünglich von seinem Vater in England gegründet und später als Außenposten auch nach Amerika gebracht worden war. Anfang des Jahres war ich durch den Einsatz nach England zu ihnen geschickt worden.
Es war wirklich Londons Hölle.
Dadurch war unser Team an Lloyds Festnahme direkt beteiligt gewesen, denn wir waren die ersten, denen ein Zugriff in solchem Ausmaß gelungen war. Folglich waren wir ungewollt in seine Schusslinie geraten. Nach außen hatte es bisher, wie mir in diesem Moment bewusst wurde, fälschlicherweise so gewirkt, als wäre die Organisation sowohl durch seine als auch durch die Inhaftierung vieler seiner Mitarbeiter aufgelöst worden. Viele seiner Angestellten saßen unter verstärkter Sicherheitsverwahrung im Gefängnis. Allerdings war Lloyd durch mysteriöse Umstände vor ungefähr einem Monat entkommen, was bei uns für eine Menge Aufruhr sorgte. Nach seiner Flucht hatte er jetzt noch eine Rechnung mit uns offen.Ein kalter Schauer lief meinen Rücken hinunter, als ich mich dunkel an seine Worte erinnerte. Ich werde dafür sorgen, dass ihr es bitter bereut.
„Denkst du, sie werden auf den Deal eingehen?" hörte ich Parker fragen und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch.
„Es ist mehr als wahrscheinlich, dass sie sich unseren Bedingungen beugen werden, wenn sie die Kleine nicht verlieren wollen.", antwortete er nur, „sobald wir unsere Leute in Sicherheit wissen, werden dann genauere Konditionen für die Übergabe verhandelt".
„Du willst sie denen wirklich zurückgeben?", fragte er etwas überrascht nach.
„Nein. Solange wir so tun, als ob wird alles glimpflich ablaufen. Wenn sie einmal hier ist, lassen wir sie nicht mehr gehen. Hat zum Vorteil, dass sich solche Einsätze auch nicht mehr wiederholen werden. An sich haben wir dann keine Verwendung mehr für sie, wir werden sie einfach beseitigen, wenn es so weit ist".
„Bist du dir sicher?"
„Glaub mir, wenn ich mit ihr fertig bin, wird sie sich nichts sehnlicher wünschen", antwortete er.
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Battleside - depths of despair
Mystery / Thriller„Bei dem Blick in sein Gesicht stachen seine Augen besonders heraus, hinterließen mich unschlüssig darüber, welche Farbe sie trugen. Je nachdem, wie das Licht auf sie fiel, schimmern sie mal grau, dann wieder blau. Ein Funkeln lag in ihnen, genauso...