Teil 27

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Das hatte nichts von seiner üblichen Ruhe an sich und es verstärkte sich noch, da aus dem nichts ein Freizeichen durch den Lautsprecher an der Türanlage erklang.
Während Parker anscheinend gefasst darauf war, zuckte ich durch das plötzliche laute Rauschen stark zusammen. „Ich bin's" verkündete er an die Sprechanlage gewandt, während er nervös um sich blickte. Befürchtete er, Gonthiers Leute könnten uns jetzt noch finden? So weit draußen? Ich weiß ja nicht, was mir jetzt lieber wäre, Lloyd Kornstanhil oder mein Chef?
Kurz darauf öffnete sich das Tor quietschend. Ein Tor zur Hölle. Ich war nie wirklich religiös gewesen, aber wenn es Gott wirklich gäbe, machte ihn das zu einem grausamen Herrn, wie konnte er bei so Vielem einfach wegsehen? Wieso würde er nicht einschreiten, um die Grausamkeiten dieser Welt zu verhindern? Es waren dieselben Gedanken, welche mir in der Vergangenheit schon oft bei Mr. Gonthier kamen, denn wenn es Gott gäbe, dann gab es auch den Teufel. Und er war hier. Bei mir, begierig darauf wartend, mich wieder in seinen Fängen zu wissen. Der Teufel, eine diabolische Verkörperung des Bösen, welches er schamlos in die Welt trug. Er war real und streckte in diesem Moment seine Klauen nach mir aus, um mich wieder zurück in die Hölle zu zerren, welche er London genannt hatte. Wenn es einen Gott gibt, dann nicht hier.
„Was ist passiert?" hörte ich eine weibliche Stimme fragen, welche mir vage bekannt vorkam. Sie gehörte der Frau, die damals bei den Tests die Protokollführung übernahm, doch ich konnte sie keinem konkreten Gesicht zuordnen. Die Erinnerung an sie selbst war verblasst, aus meinem Gedächtnis gänzlich verschwunden. Alles, was blieb war eine vernebelte Silhouette, welche den Prozess des Testverfahrens ohne Erbarmen immer weiter vorantrieb. Ich war nicht sicher, worauf sie sich bezog, Parkers Verspätung oder mein, anhand meines Zustandes, miserables Aussehen. „Anfall", entgegnete er knapp, als sie uns aus der geöffneten Tür entgegenkam. Die Antwort schien ihr nicht zu gefallen, aber sie nahm es hin. „Das ist nicht optimal, aber damit sollte sich trotzdem arbeiten lassen", ertönte eine tiefe Stimme hinter ihr. Seine Stimme. Lloyd trat an der Seite der Frau, während mein Entführer mich in ihre Hände übergab , wobei es sich für ihn nur um einen erfüllten Auftrag handelte, für mich jedoch um die Besiegelung meines Schicksals. Lloyds Aussehen war seit unserer letzten Begegnung beinahe unverändert, vor mir stand zweifellos der Mann, welcher mich die vergangenen Nächte in meinen Träumen heimsuchte. Er war hell gekleidet, das Einzige, was sich an ihm verändert hatte, waren seine Haare, welche jetzt um einiges kürzer waren als früher. „Ihr wart lange unterwegs. Willst du noch hierbleiben?" fragte er Parker, welcher knapp verneinte. „Ich muss wieder nach Hause", war alles, was er darauf erwiderte, „ihr habt sie zurück, damit ist der Deal durch". Dann ging er und ließ mich zurück. Bitte lass mich hier nicht alleine. Am liebsten wäre ich freiwillig wieder mit ihm mit gegangen. Alles wäre besser, als in wieder London zu sein. Lloyd umfasste mein Gesicht mit festem Griff und zwang mich, ihn anzusehen, womit er mich aus meinen Gedanken riss, welche sich ohnehin nicht ganz auf einen Punkt fokussieren ließen. „Schön, dass du wieder da bist", säuselt er mit einem durchtriebenen Lächeln auf den Lippen, während ich mit Mühe versuchte, mich unter seiner Berührung wegzuducken. Er sprach so leise, dass nur ich ihn verstehen konnte.

„Welcome Home."

Battleside - depths of despair Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt