Kapitel 16: Hinterhalt?

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Bitte, frag mich nicht. Kannst du mich nachhause fahren?", fleht Levi mich an. Schon wieder rauschen tausend Gedanken durch meinen Kopf. Was ist, wenn die trotzdem in der Nähe sind und darauf warten, dass Levi zurückkommt.

„Ich halte das für keine gute Idee, Levi. Tut mir leid.", Levi schaut mich geschockt hat und steht auf.

„Ich möchte, dass du mich nachhause fährst!"

„Das werde ich nicht tun. Ich habe dafür meine Gründe."
Levi fasst sich an den Kopf und schaut mich immer noch schockiert hat: „Du Scheißkerl! Was hast du bitte für dämliche Gründe, dass du mich nicht zu mir nachhause fährst."

Levi's Irrationalität in der Situation mag zwar berechtigt sein, trotz dessen ist es keine gute Idee.

„Ich habe meine Gründe."
„Fick dich! Was soll der scheiß auf einmal? Nur weil ich mich nicht von dir ficken gelassen habe!"

„Das stimmt nicht" Levi's Gesichtsausdruck formt sich zu purer Enttäuschung:

„Ich hätte mehr von dir erwartet, Erwin."

„Dass ich nicht alles nach deiner Nase tue?". Stille. Komplette Stille, es herrscht eine dicke Anspannung und Enttäuschung im Raum. Plötzlich reißt Levi meine Schlafzimmertür auf und geht aus dem Raum. Mein Blick folgt ihm und die Haustür wird zugeknallt. Er ist rausgelaufen. Ich seufze auf. Ich frage mich, wer der größere Idiot in dieser Situation ist.

[Levi]:

Wichser. Wichser. Wichser! Mein Herz rast vor Aufregung, mein Atmen wird kürzer und plötzlich fange ich an zu laufen. Junge, wie lang und wie lange muss ich laufen? Wo bin ich eigentlich. Ich bleibe plötzlich stehen, um mich an den Schildern zu orientieren. Fuck, wo bin ich. Ein Taxi kann ich nicht nehmen, ich kann das nicht bezahlen. Um die Uhrzeit fahren keine Busse, das steht fest. Bevor ich weiter nachdenken konnte, werde ich von einem Auto an gehupt:

„Steig ein.", ruft Erwin mit offenem Fenster aus dem Auto. Ich zögere kurz. Schließlich weiß ich nicht, ob er mich zurückfährt. „Levi, steig ein. Ich fahre dich.", Erwin wartet immer noch auf meinen Schritt, wo ich mich dazu entschied, doch einzusteigen. Sofort nehme ich aus meiner Hosentasche eine Zigarette raus und drücke es mir zwischen die Lippen: „Was war das vorhin?", frage ich nach. Erwin seufzt, als hätte ich die irrsinnigste Idee überhaupt gefunden: 

„Ich befürchte, dass das eine Falle sein könnte."

 Ich ziehe meine Augenbrauen hoch: „Das sollte nicht deine Sorge sein."

„Ist es aber."

„Das verstehe ich, aber es muss nicht wirklich deine Sorge sein."
„Du sagtest, dass du mich schätzt, Levi. Also schätze es, dass ich mir auch Sorgen mache."
Mich beeindruckt Erwin immer wieder. Er hat manchmal diese kühle und neutrale Haltung, die mich abgöttisch abfuckt. Ich merke selber, dass es nicht eindeutig ist, was ich für Erwin fühle, aber ich vertraue ihm. So komisch jemanden, der in einer anderen Welt als ich lebt, zu vertrauen. Ich habe öfters mit Verlusten gekämpft: meine Mutter, mein nicht-kaum anwesender Onkel und etliche Freunde, die ich durch Überdosen oder durch Set-ups verloren habe. Reflexartig greife ich mir an das Halsband und dann meine Kette. Der Gedanke, dass Erwin nicht so unrecht haben könnte, bereitet mir etwas Panik. Ich rauche weiter an meiner Zigarette und denke darüber nach, was uns gleich zuhause erwartet. Vor allem denke ich darüber nach, wo Eren ist. Schließlich lebt dieser Junge bei mir und habe mich versprochen, dass er, während er in seiner Ausbildung ist, für eine Bleibe zu sorgen. Seitdem wohnt er auch bei mir. Der Junge ist zwar schon um die 20, aber manchmal verhält der Bengel sich schon unmöglich. "Wir sind da, Levi.", Erwin hält den Wagen an und wendet sich zu mir. Ich öffne den Gurt und will die Tür öffnen:

Der bockige Barkeeper [Eruri]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt