Kapitel 24: die Auflösung

31 1 0
                                    

Es war eine anstrengende Nacht: Ich konnte nicht aufhören zu weinen, und wenn ich mich etwas beruhigen konnte, erschienen wieder diese Nervenzusammenbrüche. Levi ist immer wieder von meinen Weinen wach geworden und hat mich versucht, zu trösten. Wir haben alles versucht: Mitten in der Nacht spazieren gegangen, geduscht oder einfach miteinander gekuschelt. Es ist gerade fünf Uhr morgens, neben mir liegt Levi, der sich an mich kuschelt und seelenruhig schläft, und ich starre die Decke an. Heute Abend ist das Essen mit den anderen. Ich fühle mich nervös und so, als hätte ich etwas Bestimmtes vergessen. Mir fällt es einfach nicht ein. Mein Gesicht dreht sich zu Levi und währenddessen nehme ich seine Hand. Ihm ist ziemlich kalt. Ich ummantele ihn mit meinen Armen und drücke ihn fest an mich, wodurch er wach wird:

„E. Erwin...?", er guckt mit eingequetschtem Gesicht zu mir hoch. „Alles in Ordnung?"

„Ja, alles bestens", ich küsse seine Nase, „Schlaf weiter."

„Kann nicht, ich fühle mich auf Alarmbereitschaft", ich weiß, dass es meine Schuld ist, dass er seit gestern weniger Schlaf bekommt.

„Es tut mir leid!"

„Küss mich einfach", er schließt die Augen und präsentiert sein Gesicht, damit ich diese küssen kann. Ich lehne mich langsam zu seinen Lippen und küsse ihn. Levi erwidert meine Küsse. Er legt seine Hand auf meinen Nacken, um ihn zu massieren. Unsere Küsse werden immer wieder schneller und ich löse mich von seinen Lippen, damit ich am Hals weiter fortführen kann. Meine Hände rutschen unter seinem Oberteil und massieren seine Brust. Anschließend bücke ich mich über ihn und schaue in seine Augen. Seine schönen grauen Augen, die schwarzen Haare und die Kreuzkette, die aus dem Oberteil heraussticht. Ich nehme sie und streiche mit meinem Daumen darüber. Die Kette fühlt sich kalt an, aber ist leicht zu halten. Levi beobachtet mich. Meine Hand umschlingt die Kette und ich drücke kräftig meine Lippen dagegen. Während ich Levi anschaue.

„Ich bin deiner", sage ich leise.

„Und du bist meiner", antwortet Levi darauf. Daraufhin küsse ich weiter seinen Hals. Levi streichelt stattdessen meinen Hinterkopf. Seine Atmung ist beeindruckend, ruhig und langsam. Als würde er keine Aufregung spüren. Anders als ich, dessen Herz ständig auf 180 schlägt. Ich beiße kräftig in Levis Hals rein und plötzlich spüre ich die Aufregung, die er gerade spürt. Ich höre, wie sein Atmen kurz aufstockt und sein Herz anfängt schneller zu schlagen.

„Erwin...", er drückt mich fester an seinen Hals. Mein Knie spürt plötzlich eine leichte Erektion von Levi. Ich löse mich kurz von seinem Hals und schaue ihn an:

„Dass du auch bei Schmerzen hart wirst, ist mir auch neu", ich lache leise vor mich hin.

Levis Gesicht wird vor Verlegenheit rot und er guckt zur Seite:

„Zieh mich aus", ohne darauf zu antworten, mache ich das, was ich sage.

„Erwin.", Levi packt mich plötzlich am Arm.

„Ja?", ich schaue verwundert zu ihm.

„Sei vorsichtig, bitte", er versucht, aufrecht zu sitzen.

„Warte, wieso?" „Hast du Schmerzen?" Ich ziehe ihm vorsichtig sein Oberteil aus und sehe, dass Levi oben am linken Schulterblatt bis runter zu dem Rücken Hämatome hat. Sofort rutsche ich zu seinem Rücken, um mir das Ganze anzuschauen.

„War das der Grund, dass es dir gestern nicht gut ging?"

„Ich habe versucht, die Schmerzen mit Alkohol zu unterbinden."

Der bockige Barkeeper [Eruri]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt