Kapitel 2: Die Karte

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Kapitel 2: Die Karte

Ich wachte auf, voll verkatert.
Ich bin zuhause? Hä, wie kann das sein? Bin ich nicht umgefallen oder so? Der Schwanz hat mir kein alkoholfreies Bier gegeben.
Okay, ich hätte den Gin, Jack Daniels und Rum nicht mehrmals trinken sollen. Ich schaute auf meinen Nachtisch.
Es lag ein Notizzettel und eine kleine Karte.
Ich nahm den Notizzettel und las es:
"Hallo Erwin,
ich und Mike haben dich nachhause gebracht, da du uns angerufen hast und irgendwas rumgenuschelt hast.
Zum Glück auch wo du warst.
Wir denken mal, dass du morgen[also heute] nicht zur Arbeit kommen kannst.
Ruh dich aus und nächstes mal nicht so viel trinken!
LG
Hanji und Mike."

Ohje, was habe ich denn da rumgenuschelt? Ach, ist doch auch jetzt egal.
Ich drehte mich wieder zu meinem Nachtisch und nahm die kleine Karte.
Eine Nummer? Bestimmt von dem Barkeeper. Ich könnte den doch anrufen, immerhin ist er süß und hat mir ,wenigstens, gratis Bier gegeben. Ich nahm mein Handy und wählte die Nummer.
Gespannt wartete ich bis er abnahm.
„Hallo?", sagte eine Stimme, genervt aber auch rau.
„Hai, ich hin der Kerl, den du vollgefüllt hast."
„Ah ja, der Typ mit dem Nazinamen. Klar, was gibs?"
„Lust auf einen Kaffee?"
„Meine Mommy hat gesagt ich darf mit fremden nichts trinken gehen.", sagte er hochaufgezwungener Stimme.
Ich leckte mir leicht die Lippen.
„Hat Mommy Angst, dass ich dich durchficke?" „Ja, aber ich bin ein Rebell, also klar." „Wie wärs gleich beim Flügel des Teekessels?" „Gut, fein."
Er legte auf. Ich stand auf und schaute mich in den Spiegel.
Oh mein Gott, seh ich Scheisse aus.

Ich kam im Café an und sah mich um.
Plötzlich stichte mir wieder dieser Geruch.Black Devils.
Mein Blick wendete sich sofort nach links und sah ihn, wie er da sitzt und eine raucht.
Ich setzte mich neben ihn, sein Blick wendete sich zu mir.
„Hallo.", sagte er und atmete den Rauch aus der Nase aus.
„Hallo.", sagte ich ebenfalls und holte eine Zigarette raus.
Als ich sie anzünden wollte, kam er mir entgegen und zündete sie für mich an. Leicht überrascht wendete sich mein Blick an sein Gesicht. Helle Haut, schöne Wangenknochen, Augen als würden sie dich durchstehen, einfach gnadenlos. Man müsste ihn nackt fotografieren, selbst da würde einfach gnadenlos aussehen.
„Was starrst du mich so an?", sagte er schroff und drückte die Zigarette aus.
„Deine Mommy würde es gar nicht gefallen, wie du mit mir umgehst.", „Tch.", er grinste leicht und schüttelte den Kopf.
Er fasste sich ans Halsband und sah mich kurz an, ließ dann los.
Ich leckte mir wieder die Lippen, unbewusst.
„Du kleiner perverser Bastard.", sagte er leicht grinsend.
„Klein bin ich jedenfalls nicht."
„Du nein, der untere könnte der kleinere sein."
Ich fing an zu lachen.
„Sag mal: Arbeitest du eigentlich öfters bei der Bar?" „Wow, die überflüssigste Frage die ich je gehört habe, aber ja."
„Ich verstehe, also schleppst du Typen ab?", er zuckte mit den Schultern.
„Und wenn, was geht dich mein Sexualleben an?" „So einiges?" „Wieso?" „Vielleicht weil ich auch dann Teil haben werde?"
Er fing an zu lachen, ein sarkastisches, verzweifeltes Lachen.
„Mal schauen.", er zündete noch eine an.
„Wieso nicht? Wäre ich nicht der perfekte Liebhaber?" „Vielleicht als Sugardaddy ja." „Woow, so alt bin ich?" „Ich habe dein Schlitten gesehen."
Das verwirrt mich ziemlich.
Redet er mit mir sarkastisch oder meint er das im Ernst?
Ein Sugardaddy. Ein Mann, der von Frauen/Männer beglückt wird und dann die Geschenke gibt, als Gegenleistung. Bin ich denn so ein Typ?
„Willst du eine Stunde drehen?"
„Ich passe.", er atmete den Rauch aus.
„Wenn du meinst.", ich hinterfragte es erst gar nicht, da er mir bestimmt eine freche Antwort geben würde.

Es war schon abends, wir gingen noch rum und rauchten eine.
Inzwischen habe ich herausgefunden, dass er 25 ist, in einer kleinen Wohnung in der Nähe der Bar wohnt.
Seine Mutter ist vor langer Zeit umgezogen, ohne das er was mitbekam.
Er ging plötzlich in eine Gasse rein, ich hinterher.
„Ähm Levi–", bevor ich mein Satz beenden konnte, drückte er mir seine Lippen gegen meine.
Meine Augen weiteten sich leicht.
Küsst der mich grad?
Wieso so plötzlich.
Schliessendlich erwiderte ich den Kuss, doch er löste sich von meinen Lippen.
„Gute Nacht.", sagte er und ging einfach.
Mit offenen Mund sah ich ihn nach.
Was für ein Junge..

Ende des zweite Kapitels

Der bockige Barkeeper [Eruri]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt