Bevor ich jetzt mit dem Kapitel beginne, hab ich noch etwas zu sagen. Liest dieses Kapitel nicht, wenn ihr ein Happy End wollt. Ich werde dieses und das nächste gleichzeitig hochladen und das nächste ist quasi nur eine „Was wäre wenn", aber wenn man dieses Kapitel nicht gelesen hat, ist es wie ein Happy End. Wenn ihr ein Sad End akzeptiert, dann lest beide. Frohe Weihnachten<3
POV:Ju
„Danke, dass du immer für mich da bist.", sagte Rezo bevor er mir einen Kuss gab. Wollte er, dass es ihm besser geht? Da diese Worte aus dem nichts kamen und ich nicht wusste, wie ich sie interpretieren sollte, kuckte ich Rezo verwirrt an. Ich hoffte, dass er endlich eingesehen hat, dass er Hilfe braucht. Vielleicht wollte er sich Hilfe suchen, damit er nicht in die Klinik muss? Ich könnte ihn nämlich zwingen, in eine Klinik zu gehen, da er echt gefährdet ist. Wenn ich mit seinen Eltern reden würde, müsste er in eine Klinik. „Wenn ich das beenden muss, werde ich alles beenden.", sagte Rezo. Ich war wie versteinert, als er vor ging, an das Geländer und drüber kletterte. „REZO, NEIN!", schrie ich, während ich zu Rezo rannte und versuchte ihn vom Geländer runterzuziehen. Mein Herz wurde immer schneller, ich musste jetzt schnell handeln, sonst ist alles vorbei. Ich packte Rezo an den Schultern und versuchte alles, damit ich ihn retten konnte. „Auf meinem Schreibtisch. Ich hab dich lieb Ju", flüsterte Rezo. Meine Hände zitterten, da ich geschockt war, was grade passierte. Da Rezo schon über dem Geländer war, konnte ich ihn nicht mehr halten. Er stürzte sich vor meinen Augen in den Tod. Ich sah alles, wie er aufkam und wie er anfing zu bluten. So schnell ich konnte, rannte ich weinend zu Rezos Eltern. „Ruft sofort einen Krankenwagen! Rezo ist gesprungen!", rief ich. Ich konnte und wollte seinen Eltern nicht ins Gesicht sehen, ich wollte ihren Schmerz nicht miterleben. Ich rannte schnell nach unten und rannte zu Rezo, ich musste sehen, ob er noch lebte. Tränen flossen über mein Gesicht, als ich bei Rezo ankam. Das war der schmerzvollste Anblick, den ich je hatte. Ich kniete neben Rezo und kuckte nach seiner Atmung und Puls. Ich hatte noch Hoffnungen. Vielleicht ist er nicht tot. Meine Hoffnungen wurden jedoch nicht wahr, denn ich spürte weder Atmung, noch Puls. Vielleicht habe ich es übersehen. Vielleicht wird er gerettet. Vielleicht träumte ich nur. Plötzlich kam ein Krankenwagen. Rezos Eltern kamen auch. Ich konnte sie immer noch nicht ansehen. Ich ging von Rezo weg, damit die Sanitäter Platz hatten. Mein Herz wurde immer schneller, als ich den verzweifelten Blick der Sanitäter sah. Die ganze Situation war viel zu viel für mich. Ich hörte Rezos Eltern weinen, selber weinte ich auch. Ich sah den blutenden Rezo und ich sah, wie die Sanitäter neben ihn waren. Kurze Zeit später kam einer von ihnen zu uns hin, sein Gesichtsausdruck war schrecklich. Ich wusste, dass etwas schreckliches passiert ist. Er erzählte irgendwas, aber ich konnte nicht zuhören. Es fühlte sich an, als ob ich gleich umfallen würde. Alles war zu viel für mich, jedoch musste ich dem Sanitäter nicht zuhören, denn ich wusste, was passiert ist. Das einzige was ich hörte, war irgendwas mit Tot. Ich sah das erste mal zu Rezos Eltern, beide weinten. Rezos Vater nahm mich und Rezos Mutter in den Arm und so standen wir. „Wir haben noch ein paar Fragen an sie.", sagte der Sanitäter. Wir gingen mit und er fragte erstmal mich, was passiert ist und ein paar Fragen zu Rezos psychischem Zustand. Ich beantwortete alles ehrlich. „Da sie Rezos Eltern sind, müssen sie noch mitfahren.", sagte der Sanitäter. Ich würde am liebsten auch mitfahren, aber ich wusste, dass das nicht gehen wird. Ich forderte jedoch noch eine letzte Sache. „Kann ich mich noch von ihm verabschieden?", fragte ich. Das war mein letzter Wunsch, der Rezo betraf. Der Sanitäter nickte und führte mich zu Rezo. Es tat so weh, ihn Tot zu sehen und ich wusste, ich konnte nichts dagegen machen. „Ich hab dich lieb Rezo.", sagte ich, bevor ich Rezo einen langen Kuss gab. Es fühlte sich komisch an, denn er konnte ihn nicht erwidern. Ich musste jetzt gehen, da sie wegfuhren. Ich konnte jetzt nicht einfach nach Hause gehen, deswegen ging ich in Rezos Wohnung. Warum ist er jetzt gesprungen? Wäre er nicht gesprungen, hätte ich eine Klinik nicht erwähnt? Er wäre noch am Leben, wenn ich ohne Vorwarnung zu Rezos Eltern gegangen wäre. Er wäre noch am Leben, hätten wir nicht auf dem Balkon geredet. Doch im Endeffekt konnte ich nichts an der Vergangenheit ändern und das machte mich fertig. Ich dachte an Rezos letzte Worte. Ich lächelte leicht, als ich daran dachte, dass sein letztes Wort, mein Name war. Er erwähnte irgendwas von seinem Schreibtisch. Weinend ging ich zu Rezos Schreibtisch, auf dem tatsächlich etwas lag. Ein Brief, nicht nur irgendeiner, es war sein Abschiedsbrief. Ich öffnete das gefaltete Papier und versuchte zu lesen, was mir jedoch schwer fiel, denn ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich schaffte es jedoch den Brief zu lesen.„Es gibt für alles eine Lösung, doch was ist, wenn die einzige Lösung Suizid ist? Es macht keinen Sinn am Leben zu bleiben, denn es wird immer schlimmer, egal was ich mache. Nichts wird mir so helfen, wie mein Suizid. Irgendwas fehlt in mir, es fühlt sich an als ob jemand etwas aus meinem Körper gerissen hätte und es jetzt leere gab, die ich die ganze Zeit spürte. Irgendwas fühlt sich so falsch an, dabei fühle ich nichts mehr. Ich würde gerne mehr beschreiben, wie es mir geht, aber das geht nicht, denn kein Mensch ist in der Lage, zu beschreiben, wie es mir geht. Ich frage mich, ob mich wirklich jemand vermissen wird? Ich bin kein guter Mensch. Ich nutze die Schwächen anderer Menschen aus. Ich verletze andere Menschen, damit es mir besser geht. Ich frage mich, ob das alles real ist oder doch nur ein Traum. Werde ich aufwachen und auf ein mal ein sorgenfreies Leben haben und wieder ein Kind sein? Wenn das ein Traum ist, muss ich mich nur umbringen, damit ich im echten Leben bin. Was ist, wenn das das echte Leben ist? Nein, das kann nicht sein, so sollte kein Leben sein. Mama und Papa, ich werde euch vermissen, danke, dass ihr mir immer helfen wolltet, nur ich konnte es zu gut verstecken. Ju, ich liebe dich, egal wo ich jetzt bin. Bitte lebe dein Leben glücklich weiter und mach dir keine Vorwürfe. Du wolltest mir helfen, ich wollte mir nicht helfen lassen. Ich beende alles wegen mir, nicht wegen jemanden anderes, denn niemals würde ich sowas wegen anderen Menschen tun. Wenn ihr dieses Blatt findet, könnt ihr es zerschneiden, wie ich meine Pulsader zerschneiden werde oder es vom Balkon werfen, wie ich mich vom Balkon werfen werde."
Ich werde dieses Blatt nicht wegwerfen, es sind immer hin Rezos letzten Worte. Wegen diesen Brief musste ich nur noch härter weinen. Suizid ist nicht die einzige Lösung, denn alles endet irgendwann. Sein Schmerz würde irgendwann enden, sein Leben jedoch auch. Deswegen sollte er das beste draus machen, jedoch tat er das nicht. Er hatte geschrieben, dass ich die Schuld nicht bei mir suchen sollte, jedoch tat ich dies. Wären wir einfach nicht auf diesen Balkon gegangen, dann wäre alles anders. „FUCK!", schrie ich zu mir selbst, da ich das alles nicht verarbeiten konnte. Ich stand auf und legte mich auf Rezos Bett, um seinen Geruch wahrzunehmen. Ich weinte in sein Kissen, da ich durch einfaches Handeln seinen Tod verhindern könnte. Ich roch aber seinen Geruch. Irgendwann verschwindet dieser Geruch, doch mein Schmerz wird nie verschwinden
Nun, paar Jahre später, habe ich alles aufgeschrieben. Es erzählt die Geschichte von mir und Rezo. Mehrfach habe ich geschrieben, dass alles perfekt war, aber da nichts für die Ewigkeit ist, ist nun nichts mehr perfekt. Ich denke viel darüber nach, was ich anders machen könnte, aber ich kann nichts an der Vergangenheit ändern. Zeit heilt auch nicht alle Wunden, vielleicht gehen die Wunden zu, aber Narben bleiben. Diese Geschichte wurde in der Vergangenheit geschrieben, außer ein Satz. „Ich liebe Rezo". Das war der einzige Satz, der in der Gegenwart geschrieben ist, denn ich liebe ihn immer noch. Ich habe das aufgeschrieben, da alles irgendwann zu spät ist. Wie ich Rezo verloren habe, so kann jeder jemanden verlieren. Hätte ich ihn früher in eine Klinik gesteckt, dann wäre es nicht zu spät. Ich kann aber nichts ändern, was schon passiert ist. Ich denke oft darüber nach was wäre wenn es so gelaufen wäre:
Das Kapitel zerstört mich mental und ist auch voll lang geworden. Also falls es jemand nicht verstanden hat. Denkt euch einfach das Ju diese Story geschrieben hat, um einfach zu zeigen, dass man jetzt handeln sollte, denn irgendwann ist es zu spät. Nächstes Kapitel (welches ich hochladen werde, wenn ich das hochladen werde) ist einfach was passieren würde, hätte er ihn gerettet. Wenn man aber dieses Kapitel nicht gelesen hat, dann ist es ein anderes Ende.

DU LIEST GERADE
If I stop, you need to stop too || Juzo Adventskalender
FanfictionJeder kennt es, vor dem Schlafengehen paar Geschichten ausdenken, doch was ist, wenn alle einen Zusammenhang haben und ich daraus eine ff schreiben kann? Versuche daraus einen Adventskalender zu machen, also 24 Kapitel. Ob ich das schaffe? Kp. Also...