Wanted //Taoris//

Kapitel 34

hallo...

ich lebe noch...

und ich habe noch ein Kapitel für euch..nach über einem Jahr? Dafür ist es bisschen spicy, aber wirklich nur so bisschen, dass sogar Leute unter 16 das lesen dürfen glaub ich.

Ach und frohes Neues btw...einer meiner wenigen Jahresvorsätzen ist es, dieses Buch endlich fertig zu kriegen lol. Mal schauen.
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Die Tage vergingen. Tao lachte mittlerweile, wenn Yifan einen dummen Witz riss oder Sehun über seine eigenen Beine stolperte. Seine Schulter heilte gut, langsam fing er wieder an zu trainieren, sehr zu dem Missfallen des Kaisers, der der Meinung war, Tao sollte sich zuerst komplett erholen, bevor er wieder seinen sportlichen Tätigkeiten nachging. Es lenkte Tao allerdings von der Trauer ab und half ihm durch den Alltag zu kommen. Er weinte nachts dafür umso mehr, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Nur Yifan wusste es und tröstete ihn, so gut es ging.

Eine weitere Sache stand noch an, eine Sache, die Tao zu verdrängen versuchte. Yifan hatte es einmal angesprochen gehabt. Er hatte nicht mit Tao drüber gesprochen, dieser war zufällig in der Nähe. Er saß in einem der kleinen Pavillons im hinteren Teil des kaiserlichen Gartens, geschützt vor dem Regen, der auf das Dach prasselte und für eine friedliche Atmosphäre sorgte, und polierte sein Schwert. Yifan lief mit Namjoon vorbei, in ein reges Gespräch vertieft, ein Diener hielt einen Schirm über deren Köpfe. Sie bemerkten Tao nicht, der aufschaute und schon grüßen wollte. „Ich möchte Lee So Man nicht lange warten lassen.", sagte Yifan und Tao entschied sich, lieber im Hintergrund zu bleiben. „Ich finde, wir sollten ihn erstmal in Ruhe lassen, bis wir uns alle beruhigt haben. Damit die Strafe gerecht ausfällt und wir unsere Wut später nicht bereuen.", erwiderte Namjoon. Yifan seufzte und blieb stehen. „Genau deshalb sollten wir so früh wie möglich mit ihm fertig werden." „Yifan.", seufzte nun auch Namjoon. „Ich weiß, ihr sehnt euch alle nach Rache. Das tu ich auch, aber wir müssen vernünftig handeln. Die ganze Welt wird zusehen, wenn das Urteil gefällt wird und wenn wir falsch richten, dann kann das nicht mehr verziehen werden und das musst du besser wissen als ich." „Du hast schon Recht damit, aber ich möchte nicht gnädig mit ihm umgehen. Er hat nicht nur gegen mich gehandelt, er wollte auch Luhan in Gefahr bringen. Er wollte einen Weltkrieg anstiften, Namjoon. Und er hat Tao verletzt!" Den letzten Satz sprach Yifan laut aus und mit streng zusammen gezogenen Augenbrauen blickte er den ersten General der Drachenarmee an. „Allein dafür muss er geköpft werden!" Tao riss erschrocken seine Augen auf. Yifan wollte seinen Vater köpfen lassen. Er war nicht sein Vater und er hat Lisa getötet. Aber er hatte ihn liebevoll großgezogen.
Tao erinnerte sich, wie sie nachts einen Ausritt unternommen haben. Er war klein damals und durfte auf einem eigenen Pferd sitzen. Unter des wachsamen Augen des Vaters ritt Tao stolz die Straße entlang, die er bei Taglicht in- und auswendig kannte. Bei Nacht war es viel aufregender und Klein Tao konnte nicht aufhören zu grinsen. Es waren schöne Erinnerungen, doch die Gegenwart war grausamer.
„Und genau deshalb möchte ich, dass wir mit dem Urteil warten." Das Namjoon so ruhig blieb, war ein Wunder. „Was denkst du, wie Tao sich dabei fühlt? Lee So Man ist immer noch sein Vater. Auch wenn er nicht der leibliche Vater ist, er hat Tao großgezogen." „Er hat Tao betrogen!" „Tao hatte ihn geliebt. Er hatte Tao geliebt. Das richtige Urteil zu fällen wird sehr schwer für ihn sein." Langsam nickte Yifan. „Ja, da hast du Recht. Aber ich möchte trotzdem, dass Tao über Lee So Man richten soll." „Wenn Tao der Richter über seinen eigenen Vater sein soll, dann müssen wir das verschieben. Er ist immer noch am trauern, genauso wie du, ich und der Rest." Am liebsten würde Tao sich die Ohren zu halten und schreiend wegrennen. Er wollte nicht. Er wollte Lee So Man nicht gegenüber stehen. Er möchte ihn nicht wieder sehen. Er konnte ihn nicht sehen. Warum entschied Yifan, dass er über das Schicksal seines Vaters entscheiden soll? Tao wusste, wenn Yifan es offiziell festlegte, dass er das Urteil fällen wird, dann wird er das Urteil fällen müssen. Da half sogar die Beziehung zwischen ihm und Yifan nicht. „Namjoon, die Minister haben mich heute kontaktiert. Wenn wir nicht frühzeitig handeln, gibt es Probleme. Vor allem da viele Mitglieder der Red Force immer noch frei rumlaufen. Lee So Man ist nicht dumm und hat sicherlich schon einen Nachfolger ausgewählt. Wir werden nie Ruhe haben, wenn wir kein Gericht eröffnen." Ein schwerer Seufzer entkam Namjoons Lippen. „Wir stecken in einem riesigen Dilemma.", meinte er. „Bitte rede erst mit Tao darüber, bevor du irgendwas offiziell festlegst, okay? Und versuch auf seine Gefühle einzugehen, wenn du ihn wirklich liebst." „Ich liebe ihn.", erwiderte Yifan und es war das erste mal, dass Tao ihn diese Worte sagen hörte. Dieses große Wort haben sie sich bis jetzt noch nie gesagt, obwohl sich Tao sicher war, dass er ihn auf diese Art und Weise liebte. Sie teilten sich das Bett, sie kuschelten nachts, sie küssten sich. Aber der Satz „Ich liebe dich" war bis jetzt noch nicht gefallen. „Ich liebe ihn so sehr, dass ich ihn die Entscheidung überlassen will, was mit Lee So Man passieren soll." „Yifan, wenn du nicht mit ihm redest, dann übernehme ich das." „Ich hatte vor mit ihm zu reden.", antwortete Yifan, „ich werde ihn heute Abend aufsuchen." „Das hoffe ich für dich.", murmelte Namjoon und die beiden setzten ihren Spaziergang weiter fort. Tao holte tief Luft. Dem Gespräch mit Yifan heute Abend konnte und wollte er nicht aus dem Weg gehen. Er wollte den Kaiser damit konfrontieren, warum genau er das Urteil fällen soll, obwohl er dessen Gründe schon kannte. Er wollte sie nochmal hören, diesmal nur an ihn gerichtet und mit der Hoffnung, diese Verantwortung würde ihm abgenommen werden. Langsam stieß er die angesammelte Luft aus seinen Lungen aus. Yifan und Namjoon waren ein gutes Stück vom Pavillon entfernt, weshalb Tao die Chance nutzte und den Ort unbemerkt verließ. Bis zum Abend hatte er noch ein paar Stunden Zeit und die wollte er nutzen, um Ratschläge zu holen.