Kapitel 22

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Hektisch lief Tao auf und ab. Die Grenzkontrollen haben sich drastisch verstärkt und auch im Reich liefen Soldaten des Kaisers umher. Etwas schien in der Luft zu liegen, etwas was dem Jungen Angst machte. Es konnte nicht an ihm liegen, seinetwegen würde Wu Yifan nicht das komplette Reich durchkämmen lassen und die Grenzen so gut wie sperren. Etwas braute sich auf und Tao wollte unbedingt rausfinden, was es war. Doch die Vernunft sagte ihm, er solle sich lieber um seine eigene Sicherheit kümmern. Vielleicht lenkte die jetzige Lage von ihm ab, aber der Kaiser würde ihn sofort schnappen, sollte er sich erwischen lassen.

,,Yifan, die Kontrollen haben wir verstärkt, aber wir müssen trotzdem sehr vorsichtig sein." Yifan strich sich mit der rechten Hand einige Strähnen aus dem Gesicht, die sich aus dem losen Zopf gelöst hatten. ,,Ich vertraue nicht allen Soldaten unserer Armeen.", meinte er. ,,An den Grenzen sitzen unsere Leute, die sich gegen uns gestellt haben und lassen ihre Verbündeten rein. Es ist eine Frage der Zeit, wann sie in Überzahl sind." Namjoon  nickte zustimmend. ,,Ich möchte wissen, wer hinter dem dahintersteckt." ,,Da bist du nicht alleine." Yifan stand auf und stellte sich ans Fenster. Von dort konnte er die Hauptstadt überblicken, die sich weit unter ihm ausbreitete. ,,Es wird dauern, bis wir den Verantwortlichen aufgedeckt haben. Fürs erste sollt ihr, die Hauptgeneräle der Drachenarmee, selber an die Grenzen gehen und die Wachen kontrollieren. Jeder, der auch nur ein bisschen verdächtig vorkommt, soll gefasst und ausgefragt werden. Sollte sich jemand weigern zu reden, müssen wir zu härteren Maßnahmen greifen. Wir dürfen keine Gnade zeigen, denn hier geht es um die Sicherheit des Landes!" Namjoon nickte gehorsam. ,,Jawohl, eure Majestät. Wir werden direkt aufbrechen." Der Hauptgeneral salutierte kurz, ehe er sich umdrehte und den Raum verließ.

,,Es kann doch nicht sein!" Frustiert warf sich der Kaiser in einen weichen Sessel. Mehrere Tage sind nach seinem Befehl vergangen und kein einziger wurde bis jetzt gefasst. ,,Wir versuchen, so schnell wie möglich zu sein, doch wir müssen unsere Arbeit gründlich erledigen. Es sind sehr viele Zollstationen und es spricht sich schnell rum, dass der Kaiser seine eigenen Grenzen überwachen lässt." Seokjin überreichte Yifan eine Liste. ,,Das sind die, die wir überprüft haben. Sie scheinen alle unschuldig zu sein oder sind verdammt gute Schauspieler und können ihre Reflexe unter Kontrolle halten." Yifan seufzte. ,,Außerdem ist es durchaus möglich, dass die Leute mit Informationen vor unserem Erscheinen verschwinden und erst wiederkommen, wenn wir weg sind. Und das verlängert unsere Überwachung gewaltig." Der Kaiser nickte. ,,Dazu kann es durchaus möglich sein, dass einige der Wachen, die bis jetzt noch rein sind, die Seite wechseln werden." Wieder nickte Yifan. ,,Wir brauchen mehr Soldaten, die uns helfen. Wir sind nur siebt, es ist unmöglich, alleine alle Grenzen zu kontrollieren." ,,Das ist mir bewusst. Entschuldigt, euch allein diese gewaltige Aufgabe aufgegeben zu haben." Seokjin winkte ab. ,,Ich kann Euch verstehen. Es ist gefährlich, weiteren zu vertrauen."
,,Wir müssen unsere besten-" ,,Eure Majestät!" Die Tür wurde aufgerissen und Jeongguk trat ein. Er verbeugte sich kurz. ,,Wir haben einen Verdächtigen. Er befindet sich auf direkten Weg zum Hochsicherheitsgefängnis!" Yifan sprang sofort auf. ,,Lasst mir ein Wagen zubereiten! Ich möchte ihn selber ausfragen!"

,,Er hatte seinen Posten an der Küste in Guangzhou. Als wir ihn befragt hatten, wurden seine Hände fahrig und seine Augen konnten nicht stillhalten. Allerdings hatte er alles abgestritten.", erzählt Namjoon, der den Kaiser in Empfang nahm. ,,Wo sind die anderen Generäle?", fragte Yifan. ,,Sie kontrollieren weiter.", antwortete Namjoon. ,,Sehr gut. Ich werde mich um Verstärkung kümmern." ,,Hier lang." Namjoon führte den Kaiser den Gang entlang an verschiedenen Zellentüren vorbei und blieb vor einer stehen. ,,Hier drinnen ist er." Ein Polizist öffnete ihnen die Tür und ließ die beiden zuerst eintreten.
Der Gefangene saß mitten im Raum an einem Stuhl gefesselt, die Hände steckten in Handschellen und waren nach hinten gedreht. Nervös huschten seine Augen hin und her, als der Kaiser höchstpersönlich eintrat. ,,Das ist er?" Mut hochgezogener Augenbraue wandte sich Wu Yifan an Namjoon, der bestätigend nickte. ,,Er sieht sehr jung aus. Wie alt bist du?" Der Angesprochene zuckte bei der plötzlichen Frage zusammen. ,,I..ch b.b..bin z..zwei..ei.und..zwang..ig, Eu..eure Mm..Majes..s..stät.", stammelte er. ,,Wie lautet dein Name?" ,,Yan..Yang Ho Shui, eure Ma-Majestät." ,,Was weißt du?" ,,I..ich.." Ho Shui verstummte und senkte den Kopf. ,,Was weißt du?", wiederholte sich Wu Yifan mit Nachdruck. Fest biss der junge Mann seine Zähne zusammen. Der Kaiser unterdrückte ein Seufzen, ehe er auf den gefesselten Beamten zutrat und sich vor ihm hinhockte. ,,Du willst nichts sagen, weil du einen Eid abgelegt hast. Du willst nicht als Verräter dastehen." Ho Shuis Sugen weiteten sich. ,,Woher-" ,,Es ist in deinen Augen abzulesen.", beantwortete Wu Yifan die unausgesprochene Frage. ,,Die eigene Ehre zu beschützen ist nicht das, was jeder Mensch schafft. Die meisten ziehen ihr Leben vor." Der Kaiser stand auf. ,,Aber währenddessen brichst du den Eid, den du vor dem Volk und Kaiser abgelegt hast. Zum Schutz und Wohl des Kaiserreiches zu dienen und jegliche Gefahren außer Landes zu lassen. Du lässt die Gefahr hinein und das sorgt für Unruhe im Volk." Ho Shui senkte schuldig seinen Kopf. ,,Es ist deine Entscheidung, für welchen Eid du dich entscheidest, ob du dem Kaiser dienst oder der Gefahr. Ich werde dich nicht bestrafen." Yifan drehte sich um und schritt zur Tür, die Namjoon schon öffnen wollte, als die Stimme des jungen Beamten sie aufhielt. ,,Er möchte Euch stürzen!" Sofort blieb der Kaiser stehen. ,,Wer ist er?" Langsam drehte er sich um. ,,Er nennt sich Wang X und seine Leute sind die Red Force. Sie sind an dem roten Bändchen am linken Handgelenk erkennbar. Seine genaue Identität kenne ich nicht, nur sehr wenige wissen, wer er ist." Verstehend nickte der Kaiser. ,,Ich wollte nicht zu ihnen. Sie haben mit meiner Schwester gedroht." Ho Shuis Augen füllten sich mit Tränen. ,,Sie wollten sie umbringen, sollte ich mich nicht anschließen oder etwas verraten." ,,Warum wollten sie, dass du dich der Red Force anschließt?" ,,Ich habe zufällig zwei Mitarbeiter belauscht, die sich darüber unterhalten haben. Ich wurde dabei erwischt." Verstehend nickte der Kaiser. ,,Du hast einen großen Gefallen für das Reich und für den Kaiser gemacht. Dir und deiner Schwester wird nichts passieren.", versprach er. ,,Danke, Eure Majestät." ,,Namjoon.", wandte sicher der Kaiser an Yifan. ,,Bring den Jungen und seine Schwester in Sicherheit und sorge dafür, dass sie gut beschützt werden." Namjoon salutierte und löste die Fesseln des jungen Mannes. ,,Komm mit."

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Schaut mal in das Buch "Infos, Tags, vergessene Sachen und und und" rein.
In dem letzten Kapitel hab ich eine Idee zum neuen Buch erwähnt, wo ihr mi5 dabei seid. Danke im Vorraus :)

Wanted //Taoris//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt