Kapitel 8

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Die Wachen verbrauchten viel Geduld und Kraft, um Tao in das für ihn vorbereitete Zimmer zu schleppen. Der Junge wehrte sich aus Leibeskräften und schwach war er nicht. Schließlich erreichten sie das Zimmer und warfen Tao beinahe hinein. Einer der Wachen schnitt Taos Fesseln durch und eilte hinaus. Tao sprang ebenfalls auf und rannte auf die Tür zu, doch die Männer waren schneller und sperrten diese zu. Verzweifelt warf sich Tao auf die Tür und rüttelte an der Klinke, doch die Tür blieb verschlossen. Der Blick des Jungen fiel auf eine Tür, die zu einem Balkon führte. Tao hastete auf den Balkon, blieb aber vor den Geländer abrupt stehen. Bis zum Boden war es ziemlich tief, lebendig würde Tao einen Sprung nicht überleben. Eine weitere Tür sprang in Taos Blickfeld.  Schnell öffnete er diese, schloss sie aber enttäuscht, nachdem es sich herausstellte, dass die Tür zu einen luxuriösen Badezimmer führte. Tao schaute sich nach einer weiteren Fluchtmöglichkeit um. Außer einigen Fenstern befand sich nichts im Zimmer, was dem Jungen helfen konnte zu fliehen. Verzweifelt setzte sich Tao auf das große Bett, welches an der Wand stand. Ein kurzes Stechen im Po erinnerte Tao, dass sein Handy immer noch in der hinteren Hosentasche steckte. Tao holte es hervor und schaltete es an. Ich muss Suho anrufen, dachte Tao. Er kommt sonst um vor Sorgen. Schnell tippte er die Nummer ein und wartete.

Freunde P.O.V.
,,Wir haben lange genug gewartet! Wir müssen uns auf die Suche machen!" Suho lief aufgeregt im Zimmer auf und ab. ,,Es kann doch nicht sein, dass er so lange weg ist!" ,,Junmyeon.", versuchte Lay seinen Freund zu beruhigen.
,,Vielleicht hat er sich nur verlaufen. Er wird bald zurückkommen, mach dir keine Sorgen." ,,Aber was wenn ihm etwas zustößt?! Oder wenn ihn jemand überfällt?! Oder-", ,,Suho-Hyung!" Chanyeol stand auf. ,,Tao kann sich verteidigen, und das weißt du. Beruhig dich bitte. Du bist hier nicht der einzige, der sich vor Sorgen quält!" Suho setzte sich auf einen Stuhl und vergrub sein Gesicht in die Hände. ,,Wir machen uns auf die Suche. In zwei Stunden treffen wir uns wieder hier.", meinte Kai. ,,Packt eure Handys ein und ruft sofort an, wenn ihr Tao findet. Lay, du bleibst mit Suho in der Wohnung und bewachst das Telefon. Alles klar?" Die anderen nickten zustimmend. ,,Dann los."

Es verging eine Stunde, und immer noch kam kein Anruf, der Suho von seinen Sorgen erlösen konnte. ,,Junmyeon, leg dich hin. Ich passe auf dich auf und bewache die Handys.", meinte Lay nach einer Weile und legte sanft seine Hände auf Suhos Schultern. ,,Yixing, warum muss Tao einfach verschwinden? Er weiß doch, dass ich mir wahnsinnige Sorgen machen werde. Er ist doch noch so jung, er ist ein Kind!" Suho brach in Tränen aus. Lay seufzte, ehe er Suho hochhob. ,,Leg dich hin.", murmelte er leise. Lay blieb bei Suho sitzen, bis dieser weinend eingeschlafen war. ,,Ach Junmyeon", murmelte er leise. ,,Alles wird irgendwann gut werden."

"You are my sunshine, my only sunshine.." Die Musik kam von Suhos Handy. Nur er hatte dieses Lied als Klingelton. Hastig nahm Lay den Anruf an, ohne auf den Anrufer zu gucken. ,,Ja? Habt ihr ihn gefunden?!", fragte er schnell. Kurze Stille ertönte. ,,Lay-Hyung?" Lays Augen weiteten sich. ,,Tao?" ,,Lay, ich bin Tao. Wo ist Suho-Hyung?" ,,E-er schläft.", antwortete Lay. ,,Kann ich ihn sprechen? Es ist dringend." Tao sprach leise, aber bestimmt. ,,Ja, ich weck ihn auf.", sagte Lay. ,,Junmyeon! Suho! Wach auf!" Lay rüttelte Suhos Schulter. ,,Wach auf, Tao ruft an!" ,,Tao?" Suho setzte sich sofort auf und riss Lay das Handy aus der Hand. ,,Tao? Bist du es wirklich? Wo bist du? Wir suchen dich die ganze Zeit. Wo bist du?" Suho fing wieder an zu weinen.

Tao P.O.V.
,,Suho- Hyung. Hör bitte genau zu. Der Kaiser hat mich gefangen und in sein Palast gebracht. Ich weiß nicht, was er vorhat. Ich hab Angst, Suho-Hyung." Taos Handy gab ein Warnsignal. ,,Was?!" Suho war schockiert. ,,Tao, bleib stark. Wir holen dich da raus, verprochen. Du verdienst es nicht, irgendwo eingesperrt zu sein. Wie wirst du behandelt? Isst du genug? Hast du es bequem?-" ,,Suho-Hyung, ich bin in einem riesigen Zimmer eingesperrt. Es-es ist nicht arm, aber ich habe keine Möglichkeit zu fliehen. Was soll ich tun?" Suho überlegte kurz. ,,Ich weiß es auch nicht. Aber ich flehe dich an, tu dir nichts an, okay?" Tao antwortete nicht. Wieder gab sein Handy ein Warnsignal. ,,Suho-Hyung, mein Akku geht gleich leer und ich habe keine Ladekabel.", flüsterte er. ,,Tao versprich mir, dass du dir nichts antust, okay? Verspreche es mir!" ,,Okay, ich verspreche es." Tao wischte sich mit seiner freien Hand die Tränen weg. ,,Tao, wir werden kommen und holen dich da raus, koste es, was es wolle, okay?" ,,Okay." Taos Handy gab nun endgültig seinen Geist auf.

Wanted //Taoris//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt