16 - Zayn

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Das geschehen vor mir brachte mich zum Stillschweigen. Noch nie zuvor befand ich mich in so einer Situation wie dieser.
Vor Liam kniete ein dunkelhaariger, kräftiger Mann. Seine Hände waren mit dicken Kabelbindern, hinter seinem Rücken, verbunden. Sein Kopf war gesenkt und seine Atmung schwer.
„Knapp 234000$ und du enthältst uns diesen Anteil vor? Wie naiv von dir", Harry umkreiste ihn. Was hatte er vor? Niall hielt am Tor Ausschau nach seinen Gang-Mitgliedern. Sie müssen noch auf dem Gelände herum schleichen. Sicherlich wollen sie ihren Boss zurück.
„Und jetzt? Was genau habt ihr vor? Mich Foltern? Nur zu", dieser Mann grinste teuflisch und biss sich auf die Lippen. Dafür bekam er von Liam einen Schlag in die Rippen. „Selbst wenn ich euch sage wo ihr das Geld findet, wird es längst auf einem Container Schiff auf dem Weg nach Mexico sein", seine raue Stimme lies mich erschaudern. „Er hat es in Waffen und Drogen eingetauscht", flüsterte Harry. Dennoch war es so laut das es alle in näherer Umgebung wahrnahmen konnten.

„Deine Geschäfte mit México sind uns egal! Du hast deine Schuld zu begleichen. Du hast 48h Zeit! Du weist wo du uns findest!", Zayn nahm seinen Kopf und gab ihm einen Schubs so das er umkippte.
Aus irgendeinem Grund hatte ich ein wenig Mitleid mit ihm. Er sah unschuldig aus. Und dennoch war er der Boss von einer der gefährlichsten Gangs in England.

Die Jungs packten zusammen und liefen langsam zurück zum Ausgang. Sie ließen den Kerl namens Damon einfach hier zurück. Gefesselt und am Boden. Sicherlich würden ihm seine Männer helfen aber er tat mir dennoch etwas leid. „Amy!", Louis rief mich. Er stand ein paar Schritte hinter mir. Mein Blick war immer noch auf Damon gerichtet, der sich mühselig versuche aufzurichten. Leider gelang ihm dies nicht... sollte ich ihm helfen?
„Ich komme", sobald Louis meine Antwort hörte machte er auf dem Absatz kehrt und joggte den Jungs hinterher.
Gerade als ich loslaufen wollte, hörte ich wie Damon schmerzhaft aufkeuchte.
-Hilf ihm auf-
Das war mit Sicherheit keine gute Idee aber ich machte es einfach ohne groß darüber nachzudenken.
Fest entschlossen schritt ich auf ihn zu. Anscheinend hatte er mich gehört denn er begann leise zu lachen.
„Was willst du noch Zayn? Weiter auf mich einschlagen während ich schon am Bo-", seine Worte verstummten als er mich sah. Er brachte auf mal kein Ton mehr hevor. Einen kurzen Moment lang starrten wir uns gegenseitig an, bis ich mich zu ihm runter beugte und ihm aufhalf.
Ich schluckte schwer als er sich in seiner vollen Gestallt vor mir aufrichtete. In seinem Blick lag eindeutig Verwirrung. Glaub mir das war ich auch....
Doch bevor er etwas sagen konnte, switche mein Blick an ihm vorbei und ich lief so schnell mich meine Beine trugen den Jungs hinterher. Im Hintergrund nahm ich Stimmen war. Das waren bestimmt Damon's Leute. Mit einem Blick über die Schulter bestätigte sich meine Vermutung.
Einige schauten in meine Richtung aber liefen mir nicht nach. Sie ließen mich gehen. Wofür ich mehr als Dankbar war.

———

Mittlerweile brach die Dämmerung herein und ich saß auf meinem Bett. In meinem Händen hielt ich mein Buch. Lesen war eins meiner wenigen Leidenschaften. Was war das Heute nur für ein Tag...

Ein Klopfen lies mich aufhorchen. „Ja?". Zayn kam herein. „Du bist noch da", überrascht ihn zu sehen zog ich meine Beine an mich und klappte mein Buch zusammen.
Sein nachdenklicher Blick fesselte mich einen Moment lang. Was war los?
Er schluckte und begann zu sprechen. „Du warst heut mutig. Mutiger als ich glaubte", sein Blick lag auf dem Boden. Er schloss hinter sich die Türe. Langsam kam er näher. Seine Schritte waren schwer. „Glaubst du ich hätte nicht mitbekommen was du heute in der Fabrik getan hast?". Hoffentlich meinte er nicht das mit Damon. Wiedermal bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Verzweifelt versuchte ich mich auf einen Punkt in meinem Zimmer zu fokussieren aber Zayn machte es mir nicht leicht. Er baute sich vor mir auf und nahm am Bettrand Platz.
Sein Brustkorb hob und senkte sich einmal ganz intensiv. Ich konnte ihn laut ausschnaufen hören.
„Wenn du das nochmal tust, wirst du sehen was du davon hast. Und glaube mir... es wird dir nicht gefallen", das er so ruhig mit mir sprach machte mir fast noch mehr Angst, als wenn er bedrohlich redete.
„Was meinst du?", natürlich wusste ich genau was er meinte. Sein Blick verfinsterte sich. „Das weist du mehr als genau", seine braunen Augen stachen tief in meine.
Ich presste mein Kiefer zusammen und schluckte laut.
„Ich-", weiter kam ich nicht, denn mir verschlug es die Sprache als Zayn meine Hand in seine nahm. „Mach das nie wieder", bedrohlich aber ruhig sprach er diese Worte aus. Im Grunde hatte er mich überhaupt soweit gebracht. Schließlich wollte er das ich mit auf diese Mission komme. Da es aber schon spät war und ich keinen Streit anzetteln wollte, gab ich nach und nickte.
„Gut", er kam mir wieder näher. Noch näher. Zwei seiner Finger legte er unter mein Kinn und zwang mich ihn anzuschauen. Eine Minute des Schweigens brach herein. Das verschaffte mir Zeit jedes einzelne Detail seines Gesichtes zu begutachten.
Seine Lippen waren voll und weich, während seine Kieferknochen maskulin und stark wirkten. Auf seine Wimpern konnte jedes Mädchen nur neidisch sein und seine Augen waren so groß und schön, dass man fast denken könnte, dieser Kerl war absolut unschuldig. Doch das war er nicht, er war alles andere aber nicht unschuldig.

Die Bewegung seiner anderen Hand holte mich aus meinem Tagtraum. Er platzierte sie auf meinem Oberschenkel und fuhr vorsichtig auf und ab. Das bereitete mir ungewollte Gänsehaut. Meine Atmung wurde schneller und mein Herz schlug mir wieder bis zum Hals. Als ich merkte das er auf meine Lippen zusteuerte, wandte ich meinen Blick sofort ab. Leider lies er das nicht auf sich sitzen und griff etwas grober meinen Hals und zog mich an sich. Sofort spürte ich seine Lippen auf meinen. Zu meinem Erstaunen erwiederte ich diesen Kuss... was ich eigentlich nicht wollte aber mein Gehirn war wohl nicht so schnell wie meine Lippen. Wir bewegten uns im Einklang und es fühlte sich unglaublich gut an. Seine Zunge spielte vorsichtig mit meiner, während seine Hände den Weg zu meinen Hüften suchten.
„Du bist so heiß", zwischen unseren Küssen keuchte er mir diese Worte entgegen. In mir stieg eine Hitze auf. So wie ich sie noch nie zuvor gespürt hatte. Es war so als würde mein Magen explodieren und mein Verlangen sich unkontrollierbar das nehmen was es wollte.
Und anscheinend wollte es Ihn.

Ich wollte das er jeden Millimeter auf meinen Körper erkundete. Ich wollte ihn mich beherrschen lassen. Ich wollte ihn.

„Zayn", keuchend stoppte ich ihn. „Liebes?", Seine zart gewählten Worte erschwerten es mir sehr mich zusammenzureißen. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte das kribbeln zwischen meinen Beinen zu ignorieren.

Er küsste meinen Hals und fuhr die Stelle mit seiner Zunge nach. Das verlangen erschwerte es mir ungemein... Seine Hände waren überall, nur nicht bei sich.

Different Life - Dark Romance - Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt