Different Life - Dark Romance -

15 - Die Fabrik

Neben mir wurde die Schiebetüre geöffnet und Louis hielt mir die Hand entgegen. "Na komm", flüsternd trat er eine Füßlänge in den Van. "Louis ich will das nicht. Kann ich nicht hier warten?", man höre die Verzweiflung in meiner Stimme sehr deutlich. "Das geht nicht. Hier wärst du nicht sicher. Wenn du bei uns bist können wir besser auf dich aufpassen", natürlich versuchte er mich zu beruhigen und seine ruhigen Worte brachten mich tatsächlich etwas runter. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. "Du glaubst garnicht wie nervös ich damals bei meinem ersten Auftrag war-". - "Lass den Scheiß und nimm sie mit. Wir haben keine Zeit für sowas", Niall stand auf mal in der Schiebetüre und starrte uns beide an. Seine blauen Augen blickten fast schon durchdringend in meine. "Ich versuche nur-" -"Es ist mir egal was du machst. Nimm sie und dann gehts los. Warum zum Teufel hat Zayn auch gesagt das wir sie mitnehmen sollen!", seine Worte wurden zum Schluss immer leiser da er sich von Van mit eiligen Schritten entferne. Mir war klar das mich hier niemand dabei haben wollen würde... also warum scheißt Zayn mich auch ins kalte Wasser? "Hör nicht auf ihn. Er hat einfach nur einen Tunnelblick und kümmert sich nur um das was man ihm zugeteilt hat". Louis schenkte mir ein sanftes Lächeln. Danach griff er nach einer Weste und zog sie mir über. "So. Jetzt kann dir nichts passieren. Nichts desto Trotz... wir müssen...". Mir war klar das wenn ich jetzt nicht aussteige auch sich die Laune von Louis ändern würde, also stieg ich mit zitternden Händen und flauem Magen aus dem Van. Mit der kugelsicheren Weste fühlte ich mich allerdings schon um einiges besser. "Gut. Hier. Nimm sie. Ich hoffe du wirst sie nicht brauchen... Kurzer Crash-Kurs. Hier entsicherst du die Waffe. Halte Sie beim Abdrücken immer mit beiden Händen fest und nicht nur mit einer, der Rückschlag würde dir dein Handgelenk wohlmöglich verstauchen oder schlimmer". Das war das erste mal das ich eine Waffe in den Händen hielt. "Am besten wir lassen sie entsichert für den Fall der Fälle... dann denkst du nicht auch noch daran sie zu entsichern". Louis ging ein paar Schritte vor und versicherte sich ob ich ihm folgen würde. Mein Bruder und Niall waren schon garnicht mehr zu sehen als ich meinen Blick über das Gelände schweifen ließ. "Komm", er lief weiter und ich ihm hinterher. Dadurch das ich absolut keine Ahnung hatte was auf mich zu kommen würde, blieb ich immer hinter Louis um mir ein bisschen Schutz zu sichern. Das Gebäude vor uns kam immer näher und Louis huschte durch einen kleinen Spalt in der Wand. Es war eine alte Holztüre die nur noch am unteren Schanier befestigt war. So konnten wir leicht über Sie in das innere des Gebäudes steigen.

Alte Maschinen und überalle verstaubte Dinge... egal ob Arbeitskleidung oder Werkzeug, bis hin zu Rohstoffen. "Hier versteckt er sich oder was genau ist jetzt unser Auftrag?", ich sprach wohl etwas zu laut denn Louis drehte sich blitzschnell um und hielt sich den Finger vor den Mund. Oke, ich war zu laut. Nickend versicherte ich ihm, dass ich es verstanden habe. Wir liefen leise weiter in das innere der Fabrik und irgendwann trafen wir auf Niall und meinen Bruder. "Er ist wohl im Ostflügel mit seinen Leuten", Niall sprach sehr leise was mir ein unwohles Gefühl vermittelte. Es waren mehrere Leute? Ach du Scheise. "Ihr geht von Außen rein und wir gehen hier weiter und suchen uns von hier einen Weg in die Halle", mein Bruder nickte mir und Louis zu. "Ist das nicht zu aufällig?", nun mischte ich auch noch mit. "Schaut das ihr immer in Deckung bleibt, dann sollte es kein Problem sein", Josh war angespannt. Er war richtig konzentriert und ganz bei der Sache. "Okey", Louis lief auf mal los und ich ihm so gut es ging hinterher. Wir suchten uns einen Weg in den Innenhof der Fabrik um dann rüber zur östlichen Halle zu gelangen. "Hier lang", leise hob er eine Plastikfolie an die von der Decke runter hing und eine Art "Türe" für ein Loch in der Wand darstellen sollte. Durch das leise Schleichen vergaß ich einen Moment lang unseren Auftrag und war ebenfalls ganz bei der Sache.

"Da ist die Halle", Louis zeigte durch das Fenster auf die gegenüberliegende Seite des Hofes. "Da müssen wir rein... allerdings gibt es keine Möglickeit uns in Deckung zu halten wenn wir da so rüberlaufen...", er überlegte. "Und wenn wir versuchen ganz nah an der Hausmauer entlang zu gehen... wir müssen schnell sein... da drüben stehen alte Paletten. Wenn wir es bis dahin unentdeckt schaffen, haben wir den Weg fast schon geschafft", meine Augen fixierten alles was sich vor mir erstreckte. "Ja. Könnte klappen", sofort sprang Louis durch das kaputte Fenster und lief geduckt an der Hausmauer entlang. Ich tat ihm das gleich um keine Zeit zu verlieren. Zum Glück war hier alles schon so zugewachsen das wir fast komlett hinter den Gräsern, die am Rand der Mauer wuchsen, unentdeckt entlang laufen konnten. "Komm", Louis reichte mir seine Hand. Ich sprang über die Paletten und duckte mich sofort. "Wenn Niall und Josh drin sind haben wir eine Chance von hier durchs Fenster zu klettern und sie von der anderen Seite einzukreisen... Bis dahin sollten Liam und Zayn auch schon da sein und uns Deckung geben". Das war zu viel auf einmal.. und ich weis bis jetzt noch nicht warum genau wir hier sind und was genau unser Auftrag war. "Louis was genau ist unser Auftrag? Ich hab keinen Plan was ich machen soll außer das ich dir ständig hinterher laufe...". In der Hoffnung das ich endlich eine Antwort bekomme blickte ich tief in seine Augen und hielt den Kontakt. Doch als er ansetzen wollte zum Erklären hörten wir plötzlich Schüsse aus der Halle vor uns und ich Schrie vor Schreck beinahe auf. "Scheiße!", so schnell konnte ich garnicht reagieren und mein Partner sprinntete los in Richtung Fenster in das wir klettern sollten. "Warte", ich sprang ebenfalls auf und lief ihm nach. Was wenn die Jungs in Schwierigkeiten sind? Oder einer verletzt wurde? Momentan funktionierte ich nur noch ohne darüber nachzudenken das ich auch verletzt werden könnte.

Am Fenster angekommen blickte ich einmal vorsichtig hinein. Die Luft war rein, also hüpfte ich in die Halle und suchte sofort Schutz hinter einem Haufen Dreck und Müll der sich vor mir ausbreitete. Ich könnte mir definitiv schöneres an meinem Geburtstag vorstellen als irgendwelche Verbrecher zu jagen...

"Niall!", einer der Jungs schrie auf und ich wurde hellhörig. Was war los? "Hier rüber!", mein Bruder wies wohl die Richtung an in die wir laufen sollten. Ich hab Louis aus den Augen verloren und wusste ehrlicher auch nicht was ich als nächstes tuen sollte. Mir trieb es erneut Tränen in die Augen, weil das mir alles hier zu viel war. Ich wusste halt einfach wirklich nicht weiter. Meine Atmung verschnellerte sich und mein Herz schlug wiedermal bis zum Hals hoch.

Gerade als ich dabei war mich zu beruhigen wurde ich am Arm gepackt und ums Eck gezogen. Mir entwich fast wieder ein Schrei vor Schreck, aber als ich sah das es Zayn war blieb mir der Kloß im Hals stecken. "Zayn", ich fiel ihm in die Arme. Total aufgelöst atmete ich laut aus. "Alles okey?", er flüsterte mir ins Ohr. "Ich weis nicht... ich hab keine Ahung was ich machen soll oder warum wir überhaut hier sind. Kann ich nicht einach für die Bürotätigkeit bei euch übernehmen?", die angestauten Tränen verdrückte ich mir und schluckte laut. Natürlich wollte ich nicht als Memme vor ihm stehen... "Wir sind hier um einem Kerl namens Damon die Kohle abzuknöpfen die er uns noch schuldet... und eine Bürotätigkeit exestiert bei uns tatsächlich nicht", seine Worte waren ruhig und leise was mich sichtlich beruhigte, auch wenn er bei den letzten Worten etwas schmunzeln musste. "Okey und was machen wir jetzt?", ich hab sowas noch nie gemacht, weshalb ich hoffte er würde mich verstehen und mich nicht dafür verurteilen. "Die Leute von ihm sind geflohen und Liam hat Damon draußen abgefangen. Wir gehen jetzt zu ihm", somit nahm er meine Hand und drehte sich um. In der anderen hielt er immer noch seine Waffe bereit. Er setzte sich in Bewegung und zog mich hinter sich her. Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr so verletzlich wie eben noch vor ein paar Minuten.