𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥.𝟔

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,,Vielleicht ist ja alles gut.."versuchte Simone mich und Michele zu beschwichtigen.Wir hatten uns den ganzen Heimweg über Sorgen gemacht,ob Descamps sich ernsthaft verletzt hatte oder ob er in Ordnung war.

,,Du hast bestimmt Recht.."seufzte ich und sah mich um.Wir waren inzwischen an der Kreuzung angekommen,an der meine Straße zu unserem Haus führte und ich mich von meinen neugewonnen Freunden verabschieden musste.,,Bis morgen."lächelte ich und winkte ihnen zum Abschied zu.

Sie winkten zurück und ich drehte mich um.Ich war keine zehn Meter gekommen,als ich jemanden meinen Namen rufen hörte.,,Hey Eleonore wartemal!"Ein keuchender und nach Atem ringender Applebaum kam mir nach.,,Ach.Du hattest den ganzen Tag Zeit mit mir zu reden und jetzt wo ich in Eile bin,kommst du zu mir?Ich dachte wir wären Freunde."

Ich verschränkte etwas beleidigt meine Arme vor der Brust und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.,,Hör mal...
Es tut mir wirklich leid aber Felbec hat mir gesagt,ein Mädchen als Freundin zu haben ist seltsam.Mädchen können nicht mit Jungen befreundet sein."Er sah mich an und man konnte ihm ansehen,dass er selbst unsicher über das war,was er gerade gesagt hatte.Wahrscheinlich hatte Felbec ihn zu diesem Gespräch gedrängt.

,,Seit wievielen Jahren bist du mit Felbec befreundet Daniel?"fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.,,Seit 4" Er schloss den Mund,öffnete ihn aber gleich wieder und wollte noch etwas sagen,aber ich ließ ihn nicht.,,Und wir?Seit wann sind wir Freunde Applebaum?"

Seit fast genau 14 Jahren.

,,Seit fast genau 14 Jahren."murmelte er und seine Stimme wurde immer leiser.Ich seufzte und sah ihn an.,,Daniel,wenn du nicht mehr mit mir befreundet sein willst,dann möchte ich ehrliche Gründe haben."Er schüttelte den Kopf.,,Ich möchte ja aber Felbec hat gesagt-"Genervt unterbrach ich ihn.,,Felbec redet ständig dummes Zeug."

Er nickte und entschuldigte sich beschämt.,,Du hast Recht aber vielleicht..vielleicht sollten wir in der Schule nicht so oft reden okay?"

Weil wir ja sonst so viel miteinander geplaudert haben.

Ich verdrehte die Augen.,,Ja sicher.Darf ich dem gnädigen Herr mal einen Blick zu werfen oder ist ihm das zu peinlich dass ein Mädchen ihn anschaut?"Als Daniel bittend in meine Augen schaute,nickte ich langsam.,,Okay..okay ich höre auf."Ich stubste ihn aufmunternd in die Seite.

,,Komm schon,lass uns aufhören zu streiten.Wir gehen den restlichen Weg zusammen und vielleicht können wir ja morgen früh auch zusammen gehen."Applebaum nickte und schob seine Brille hoch.

Gemeinsam liefen wir den steinigen Kiesweg hinunter zu meinem Haus.Ich verabschiedete mich von ihm und lief die grauen,vom Wetter befleckten Steintreppen hoch.

,,Ich bin wieder da!"Zuhause angekommen sah ich mich und in der Erwartung,meine Eltern würden mich begrüßen und mir Fragen stellen,wie mein erster Tag an dem Lycée verlaufen war.Ich hatte falsch gedacht.Nur Pako,unser weiß-grauer Kater,den meine Mutter aus Italien mitgebracht hatte,begrüßte mich schnurrend.

Verwirrt lief ich ins Wohnzimmer.Vielleicht waren sie nicht da und hatten deshalb nicht geantwortet.Schon wieder falsch gedacht.Mein Vater saß im Wohnzimmer,las die Zeitung und ich konnte die Nähmaschine meiner Mutter aus dem Nebenraum hören.

Sie liebte das Nähen.Früher trug ich nur Kleider,die aus ihren eifrigen Händen entstanden waren.Doch über die Jahre und aufgrund ihrer Arbeit,hatte meine Mutter aufgehört,uns Kleider zu nähen.Adéline trug sowieso nur gekaufte und mein Vater hatte sich nie für die Handarbeiten seiner Frau interessiert.Ich war die einzige,die das Summen ihrer Nähmaschine vermisste.

Es nun zu hören,ließ mich verwundert den Kopf drehen und ohne meine Jacke auszuziehen,ging ich ins Nebenzimmer.Mein Vater hatte es extra für Mutter ausgebaut,damit sie dort ihren Platz und ihre Ruhe hatte.

Sie saß an dem kleinen braunen Tisch,der meiner Urgroßmutter gehört hatte und hatte den Kopf leicht über die Nähmaschine gebeugt.Neben ihr lagen zwei Scheren und mehrere Nadeln,mit denen sie früher die Stoffe an ihren lebensgroßen Schneiderpuppen befestigt hatte.

,,Mama?"Meine Stimme ließ sie leicht zusammenzucken und sie drehte sich um.,,Oh Eleonore.Ich hab dich gar nicht gehört."Sie lächelte,stand auf und          ich sah nun endlich an was sie arbeitete.Ein heller,fast durchsichtiger Stoff mit kleinen Gänseblümchen drauf.Sie hatte mehrere weiße und gelbe Rüschen daran befestigt und ich sah zu ihr.

,,Was nähst du da?"Meine Mutter lachte.,,Das sollte eigentlich ein Kleid für deinen Geburtstag werden aber ich schätze,Geheimnisse wahren ist nicht meine Stärke."Sie reichte mir das halbfertige Kleid und ich zuckte ehrfürchtig zusammen als der Stoff wie Wasser durch meine Hände floss.,,Es ist wunderschön."lächelte ich und konnte es kaum erwarten,dieses Meisterwerk anzuziehen.

,,Seit wann nähst du wieder?Ich dachte,du wärst zu beschäftigt mit deinen Papieren."Ysaline De Valois war zwar nicht arm,aber ihr Job ließ sehr zu wünschen übrig.Sie war die Sekretärin der Grundschule école primaire in Saint-Jean-d'angely und ihr Chef war der furchtbarste Mensch den ich kannte.

Er machte ihr klar,dass sie nur aufgrund ihres Mannes,dem Bürgermeister unserer Kleinstadt seine Sekretärin war und eine Frau solch eine ,,Anerkennung"nicht verdiente.Außerdem musste sie ständig seine Arbeiten übernehmen,wie zum Beispiel reden für Elternabende schreiben,wenn er mal wieder Urlaub mit seiner Frau machen wollte.

Meine Mutter war oft überanstrengt und müde,weshalb ihr die Zeit zum hen gefehlt hatte.Aber nun saß sie lächelnd und erholt vor mir,nähte emsig und sah kein bisschen müde aus.

,,An meiner Schule wurden bei der letzen Inspektion Betonrisse und Schäden im Dach festgestellt.Sie musste für vier Wochen schließen und ich habe solange sozusagen Urlaub."lächelte sie und ich nickte.

Ich sah ihr noch ein wenig zu,wie sie am Stoff herumschnitt und lief dann die hölzerne Treppe zum zweiten Stock hinauf.Adéline's Zimmer lag direkt neben meinem,aber die sonst immer spielende Schallplatte von Johnny Hallyday war nicht zu hören.Sie war nicht da und mir schoss sofort unser Streit von heute Morgen in den Sinn.

Wahrscheinlich war sie nach der Schule mit zu ihrer Freundin gegangen.Erschöpft von meinem ersten aufregenden Tag ließ ich mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen.

Falls jemand sich nicht mehr erinnert,Ysaline ist die Mutter von Eleonore und Adéline ihre Schwester<3

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Falls jemand sich nicht mehr erinnert,Ysaline ist die Mutter von Eleonore und Adéline ihre Schwester<3

Das Kapitel ist nicht so geworden wie ich es mir erhofft habe:(
Aber es passiert auch nicht wirklich was spannendes und ich muss mich entschuldigen.

ABER....
Descamps kommt im nächsten Kapitel mit Verband>>>
Ich liebe diese Szene so sehr😻

Vielen Dank,eure Zeli!

𝐘𝐨𝐮𝐫 𝐊𝐢𝐬𝐬𝐞𝐬|Joseph DescampsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt