𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥.𝟐𝟎

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,,Eleonore!"

Den ganzen Weg nachhause verfolgte er mich und rief meinen Namen.Als ich mich bückte um meinen Schuh zu binden,hielt er neben mir an.

,,Eleonore?Es tut mir leid."Ich ignorierte ihn und lief weiter.,,Eleonore bitte.Ignorier mich nicht!"seine Stimme bebte aufgebracht,bis er aufgab.

Ich hörte seine Schritte auf dem Kies und drehte mich um zu sehen,wie er hinter den Häusern verschwand.

Ein schweres Gefühl machte sich in mir breit und ich fühlte,dass mein Herz wehtat.Aber es ging doch nur um Descamps?

Ich stapfte die Treppen hinauf und öffnete die Tür.Mein Vater kam sofort zu mir.,,Du gehst sofort auf dein Zimmer und machst Hausaufgaben verstanden?Abendessen kannst du ausfallen lassen."

Wütend lief ich in mein Zimmer und pfefferte meine Tasche in die Ecke.Ich hatte Descamps nicht darum gebeten,in mein Zimmer zu klettern!Ausserdem war es nicht so,als ob wir kuschelnd im Bett gelegen hätten!

Missmutig machte ich meine Hausaufgaben,bis es klopfte.,,Eleonore Schätzchen?"Mama kam herein und stellte einen Teller mit einem Apfel und einem bestrichenen Brot auf meinen Schreibtisch.

Dankbar lächelte ich sie an.,,Sei nicht wütend auf deinen Vater.Du weißt wie er ist."Papa war mit vier Schwestern aufgewachsen,von denen eine mit 17 schwanger und verlassen wurde.

Meine Großeltern hatten sie finanziell unterstützen müssen und mein Vater hatte sich geschworen,soetwas mit seinen Töchtern nicht passieren lassen würde.

,,Ich weiß.Aber er hat sich umsonst aufgeregt.Descamps und ich haben uns nichteinmal berührt!Und schlagen hätte Papa ihn auch nicht."protestiere ich.Meinen Vater war schon öfter die Hand ,,ausgerutscht".Nicht bei uns sondern bei unserer Mutter.Zwar hatte er sich danach immer sofort entschuldigt,aber ich wusste was meine Mutter davon dachte.

Leider war sie zu sehr in ihn verliebt und zu abhängig von ihm,um die Ehe zu beenden.Als Frau eine Ehe zu beenden würde nicht gut enden.Vorallem wenn der Mann wohlangesehen und finanziell gut ausgebaut war.

,,Ich kann da nichts zu sagen Eleonore.Es tut mir leid.Aber dass dieser Junge einfach in dein Zimmer geklettert ist,ging wirklich zu weit."Sie umarmte mich und verließ das Zimmer.,,Gute Nacht Schatz."

Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen.Bald war das Schuljahr eh zu Ende und der ganze Stress mit Descamps hatte ein Ende.Jedenfalls für eine Weile.Bis nach den Ferien.

Warum dachte ich ständig über ihn nach?Er nervte nur rum und brachte uns beide dann auch noch in Schwierigkeiten.Wie vom Blitz getroffen setzte ich mich auf,als mir ein Gedanke kam.

Ich war in Joseph Descamps verliebt.

Und auch wenn ich versuchte,den Fakt zu ignorieren,es ging nicht.Ich war in ihn verliebt und konnte nicht aufhören über ihn nachzudenken.

Hastig stand ich auf und lief zu meinem Schreibtisch,wo ein kleiner Spiegel drauf stand.Ich sah nicht anders aus als vorher.Adéline erzählte immer,dass man sich total verändert,wenn man sich verliebe.

Aber ich war weder erwachsen geworden noch hatte sich irgendwas an meinem Aussehen geändert.Ein normales braunhaariges Mädchen starrte mir aus dem Spiegel entgegen.

Ich hatte keine Sommersprossen oder besondere Gesichtsmerkmale.Ich war einfach nur ich.Seufzend legte ich mich hin.Verdammter Descamps.


Der nächste Morgen war grausam.Der Wind wehte mir fast meine Tasche aus den Händen und es war eiskalt.Aber es war einer der schönsten Tage meines Lebens.

Ich begann,zu bemerken wie sich Descamps um mich herum verhielt.Vielleicht mochte er mich auch?

Als er bemerkte,dass ich frierte,gab er mir seine Jacke.Als ich sie ablehnte,weil Michele und Simone zu uns kamen,presste er missmutig die Lippen zusammen.

,,Ich glaube,Descamps heckt wieder irgendein bescheuerten Streich aus um uns zu ärgern."murmelte Michele misstrauisch als sie Descamps beobachtete,der sich zu Dupin und Vergoux gesellte,während er uns nicht aus den Augen ließ.

Wenn du wüsstest..

,,Ja kann sein."Simone fummelte an ihren Fingernägeln herum und saß plötzlich aufrecht,als Jean-Pierre zu uns kam.,,Simone du hast letzte Woche deinen Schal bei uns vergessen,als ihr beide am Vortrag gearbeitet habt."lächelte er freundlich und reichte ihr den roten Schal.

Simone lächelte glücklich und nickte verträumt.,,Dankeschön Jean-Pierre"
Michele sah verwirrt zu ihrem Bruder.,,Warum hast du ihn nicht mir gegeben?Ich bin ihre Freundin,da wäre es doch einfacher wenn ich ihr den Schal bringe."

Misstrauisch sah ich zwischen Simone und dem inzwischen weggehenden Jean-Pierre hinterher.Ein Gedanke stieg auf,aber ich verwarf ihn sofort wieder.Zwischen den beiden lief doch nichts.
Oder?


Nach der Schule ging ich meinem Verdacht nach und lief Simone hinterher.Sie und Michele liefen nebeneinander her bis zur Fleischerei,wo Michele sich verabschiedete und verschwand.Aber anstatt nachhause zu gehen,wartete Simoen vor dem Laden.

Nach ein paar Minuten erschien Jean-Pierre und zu meinem Entsetzen liefen die beiden zusammen hinter die Fleischerei.Ich folgte ihnen und bog um die Ecke.

Mir entfuhr ein erschrocken Laut,als ich die beiden eng umschlugen an der Wand entdeckte und Jean-Pierre fuhr sofort zurück.,,Fuck Eleonore!"zischte er und rieb sich die Stirn.Simone schaute mich mit großen erschrockene Augen an.

,,Oh Eleonore bitte!Erzähl es nicht Simone!"

Was würdet ihr an Eleonore's Stelle machen?Ich freu mich,zu hören was ihr über das Kapitel denkt

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Was würdet ihr an Eleonore's Stelle machen?
Ich freu mich,zu hören was ihr über das Kapitel denkt.<3

Vielen Dank,eure Zeli!

𝐘𝐨𝐮𝐫 𝐊𝐢𝐬𝐬𝐞𝐬|Joseph DescampsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt