Langsam fing ich an,zu bezweifeln ob der ganze Zirkus mit den Fröschen eine dumme Idee war.Dass die Jungen den Vorschlag Frösche zu klauen,gegen eine Stunde mit mir oder Annick guthießen verwunderte mich.
Schließlich würde es Konsequenzen geben,falls ein Lehrer sie dabei erwischte.Abgelenkt saß ich im Lateinunterricht und starrte aus dem Fenster,bis ich die Stille bemerke und meinen Kopf zur Tafel wand.
Mein Herz blieb stehen.
Mr.Douillard starrte mich streng an und schien zu warten.Michele hatte sich zu mir gedreht und auch andere Schüler sahen zu mir.
Hatte er mir etwa eine Frage gestellt?
,,Ich..Ich glaub,ich hab die Frage nicht ganz verstanden.Können sie die wiederholen?"stammelte ich und Mr.Douillard seufzte.Er legte seine Brille auf den Lehrertisch und rieb sich die Stirn.
,,Ich dulde nicht,dass mir nicht zugehört wird.Ich verlange Disziplin,Ordnung und Respekt!Ihr habt gefälligst aufzupassen und mitzuschreiben.Wenn solch ein Verhalten von Descamps oder Lamaziere kommen würde,wäre ich nicht überrascht aber von Ihnen Ms.De Valois,eine meiner besten Schülerinnen,hätte ich das nicht erwartet."
Er schrieb sich etwas auf und missmutig sank ich auf meinem Stuhl zusammen.Kurz wanderte mein Blick durch den Klassenraum zu jemandem bestimmten,doch ich wand sofort den Kopf weg als die bestimmte Person schon in meine Richtung grinste.
Dass Descamps den Worten des Lateinlehrers,er hätte respektloses Verhalten,keineswegs Beachtung schenkte,verwunderte mich nicht mehr. Er schien sich mehr auf andere außerschulische Dinge zu konzentrieren als auf Latein.
Konnte mir ja egal sein,nicht wahr?
Ich fasste einen Entschluss.Ich würde mich von jetzt an nur noch auf die Schule und meine Freunde konzentrieren.Nicht mehr auf Dinge die mit Descamps zu tun hatten.
Fest entschlossen,stapfte ich neben Michele und Simone nachhause.Michele verabschiedete sich schon,sie musste noch for ihre Mutter einkaufen gehen,also waren Simone und ich alleine.
Das passte mir,da ich sowieso noch ein Hühnchen mit ihr zu rupfen hatte.Anscheinend ahnte Simone etwas,denn sie sagte nichts und schaute auf ihre Schuhe,während wir die lange Kiesstraße entlangwanderten.
Nach einer Weile beschloss ich,jetzt mit ihr über Jean-Pierre zu reden.,,Du Simone...ich hab nochmal über dich und Jean-Pierre nachgedacht und ich-"
,,Ich hab's gewusst!"Simone unterbrach mich wütend.,,Du hast mir versprochen,dass du nichts sagst und jetzt machst du mir Probleme!"
Jetzt wurde auch ich wütend.,,Achso ich mache dir also Probleme?"schrie ich zurück.,,Ich bin nicht diejenige,die mit dem Bruder meiner besten Freundin rummacht!Ich bin auch nicht diejenige die das vor ihrer besten Freundin geheimhält!Also erzähl mir nicht,dass ich dir Probleme mache Simone!Oh nein,das hast du dir selber eingebrockt!"
Ein wenig außer Atem und mit rotem Gesicht nahm ich meine Tasche und ging hastig davon.Ich hatte keine Lust und Zeit mir anzuhören,dass es auf einmal meine Schuld war.Niemand hatte sie gezwungen,dass vor Michele geheim zuhalten.
Trotzdem war mir bewusst,dass ich nichts sagen würde.Das wäre trotz unseres Streites überhaupt nicht okay und dann würde Simone mir nie mehr verzeihen.
Aber sauer war ich trotzdem und ich würde ihr erst verzeihen,wenn sie sich bei mir entschuldigen würde.Die Treppen zu unserem Haus,die mir sonst immer ewig lang und unerreichbar vorkamen,sprintete ich hoch.Der Ärger und der Frust haben mir zusätzliche Energie und ich stieß die Haustür auf,sodass sie mir einen Knall gegen die Wand krachte.
,,Eleonore De Valois!"hallte die empörte Stimme meiner Mutter durch das Haus und sie kam eilig die Treppe hinunter.,,Mein liebes Fräulein,ich glaub es ja wohl nicht!Du kommst hier herein und knallst Türen?"
Entschuldigend umarmte ich sie und schloss die Tür ganz sanft,vorsorglich darauf bedacht kein Geräusch damit zu machen.
Etwas weniger empört nahm mir Mama die Jacke ab und bot mir eine Tasse Tee an,die ich dankend annahm.
,,Ich habe vor,für Adéline Butterkekse zu backen.Die mag sie doch so gerne und sie sind leicht zu machen."Meine Schwester hatte bald Geburtstag und war seit Tagen total aufgeregt.Adéline spekulierte ständig,was für Geschenke sie bekommen würde und was sie denn anziehen würde.Ich freute mich darauf,ihre Reaktion zu mein selbstgestrickten Kleid für sie zu sehen,dass inzwischen seit einer Woche fertig in meinem Kleiderschrank hing.
Bis zum Abendessen verkroch ich mich in meinem Zimmer und arbeitete an meinen Hausaufgaben.In letzter Zeit wurden es mehr aufgrund der Prüfungen in ein paar Wochen.
Als ich dann herunter in die Küche kam,wartete mein Vater bereits am Tisch mit einem seltsamen Blick,den ich nicht ganz deuten konnte.
Das war ungewöhnlich,denn normalerweise aßen meine Mutter,meine Schwester und ich schon,wenn er sich endlich von der Arbeit löste und sich auch an den Tisch gesellte.
Adéline machte das gleiche verwirrte Gesicht,als sie die Küche betrat und setzte sich neben mich.Wir fingen alle an,zu essen und plötzlich räusperte sich mein Papa,,Kinder,eure Mutter und ich haben euch etwas mitzuteilen."
Meine Mutter lächelte und wartete,bis mein Vater ihr zu nickte,dann sprach sie.,,Wir erwarten ein weiteres Kind."
Vor Schreck ließ Adéline ihre Gabel fallen.Ein weiteres Kind?
Gemischte Gefühle tummelten sich in mir,denn einerseits war die Freude groß,ein weiteres Geschwisterchen zu bekommen,vielleicht auch endlich einen Bruder.Andererseits machte sich ein Gefühl der Unbehaglichkeit in mir breit.Ich ahnte,was als Nächstes kam.Wir hatten zwar ein großes Haus aber wir besaßen nur drei Schlafzimmer.Das größte hatte Adéline und die kleineren hatten ich und meine Eltern.Es gab keinen Platz für ein weiteres Kind und erst Recht nicht für ein Baby,dass im Laufe der Jahre immer größer werden würde.
,,Papa und ich haben beschlossen,dass wir wahrscheinlich im neuen Jahr umziehen werden.Wir sind uns noch nicht sicher wohin,aber dann hätten wir alle genug Platz."
Plottwist🤗
Ich hab dieses Ereignis ehrlich gesagt,gar nicht geplant gehabt aber meine Tante hat im Januar ein Baby bekommen,ohne der Familie Bescheid zu sagen und ich dachte so:,,Das kommt in meine Geschichte!"
Ich kann nicht versprechen,regelmäßige Kapitel rauszubringen,da meine Lehrer uns im Moment so mit Arbeiten nerven,dass ich keine Zeit hab.Ausserdem hab ich noch andere Hobbies<3
Votet gerne und kommentiert,was ihr gut bzw nicht so gut an dem Kapitel findet:)
Vielen Dank,eure Zeli!
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𝐘𝐨𝐮𝐫 𝐊𝐢𝐬𝐬𝐞𝐬|Joseph Descamps
Hayran KurguDas Schuljahr 1963 beginnt mit einer großen Veränderung am Lycée Voltaire. Zum ersten Mal werden Mädchen und Jungen an die gleiche Schule geschickt.Das wird natürlich nicht von jedem gutgeheißen. Die Mädchen müssen sich durchsetzen und beweisen,dass...