𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥.𝟐𝟔

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𝐃𝐞𝐬𝐜𝐚𝐦𝐩𝐬' 𝐒𝐢𝐜𝐡𝐭

Nach circa eineinhalb Stunden im Dunkeln,die sich anfühlten wie eine Ewigkeit,öffnete sich die Tür des Bioraumes mit einem leisen Quietschen.

Meine Hand hielt immernoch Eleonore's Hand fest,die ganz warm geworden war.Ich spürte wie sich sich bewegte.

Ich erwartete,einen Lehrer zu sehen,aber zu meiner Verwunderung streckte Michele ihren Kopf durch die Tür.
,,Eleonore?" rief sie leise und plötzlich zog Eleonore ihre Hand weg.Die plötzliche Leere war beinahe erschreckend.

Sie stand auf und lief auf ihre Freundin zu.,,Als ich am Tor gewartet hab,hab ich mir Sorgen gemacht,weil du nicht mehr zurückgekommen bist."

Eleonore nickte und erklärte ihr,weshalb sie nicht am Tor erschienen war.Ich stand auch auf und Michele schien mich jetzt erst zu bemerken.Sie zögerte und verzog das Gesicht.,,Was machst 𝐝𝐮 denn hier?"
fragte sie.

Ein bissiger Kommentar lag mir auf der Zunge,aber Eleonore kam mir zuvor.,,Descamps hat versucht,die Frösche zu befreien und ist wegen mir auch hier eingesperrt worden."

Plötzlich schien ihr etwas einzufallen und sie drehte sich herum.,,Joseph die Frösche!"Sie bemerkte nicht,dass Michele und ich sie beide ansahen,weil sie mich zum ersten Mal beim Vornamen nannte.

Eleonore kam zurück mit dem Beutel,in dem die Frösche drin waren.
,,Wir dürfen die armen Geschöpfe hier ja nicht vergessen.Sonst wäre unsere Aktion umsonst gewesen."

𝐄𝐥𝐨𝐢𝐬𝐞'𝐬 𝐒𝐢𝐜𝐡𝐭

Die Frösche beschwerten sich lautstark mit Quakgeräuschen,als ich den Beutel anhob.Descamps machte ein Gesicht,als hätte er komplett vergessen,weshalb wir hier waren und erst die Frösche hatten ihn erinnert.

Auch wenn ich es niemals zugeben würde,war es ein wenig schade,dass Michele uns befreit hatte.Descamps lief schweigend neben mir hier,seine Hand unerreichbar für mich.

,,Michele lauf schon mal vor okay?Descamps und ich bringen nur schnell die Frösche fort."wies ich sie an.Sie schaute zwar etwas zögernd,ging dann aber den Flur entlang und verschwand auf dem Hof.

Wir liefen zum Hintereingang des Schulgebäudes.Er führte einen kleine Gasse entlang und endete am Wald.Bor dem Wald gab es einen Weiher,in dem alle möglichen Fische schwammen.

Dort öffnete Descamps den Sack und die Frösche sprangen ins Wasser.Eine Weile standen wir schweigend da,sahen ins Wasser und niemand sagte etwas.Bis er schließlich doch etwas sagte.

,,Theoretisch hab ich die Frösche ja befreit."murmelte er.
,,Wenn du möchtest,können wir uns morgen bei mir treffen."Schlug ich leise vor.


Als ich am Nachmittag nach Hause ging,wurde mir ein wenig mulmig.Das letzte Aufeinandertreffen von Descamps und meinem Vater hatte damit geendet,dass sich Descamps eine Ohrfeige einfing.Allerdings war es ja nur,weil mein Vater nicht wollte dass Abend jemand in meinem Zimmer,geschweige denn in meinem Bett saß.

Dieses Mal würde es Nachmittag sein und Descamps würde ja nur mit mir lernen.Möglicherweise war mein Vater auch zu beschäftigt und würde ihn gar nicht bemerken.

Adéline öffnete mir die Haustür,beide ich aufschließen konnte.,,Eleonore du musst Maman sagen,dass ich bei Clodette zum lernen bin."Verwirrt schaute ich ihr zu,wie sie im ihre Schuhe schlüpfte.

,,Clodette Robaire wie in die Schwester Clodette von Chloe Robaire aus meiner Klasse?"Genervt nickte Adéline und ich war noch mehr verwirrt.,,Chloe und ihre Familie sind für zwei Wochen in Paris wegen ihrem Vater.Clodette ist doch gar nicht in der Schule."

Adéline warf mir einen Blick zu.,,Du sollst ja auch nur sagen,dass ich bei ihr lerne."Damit knallte sie die Tür zu und ich konnte ihre Schuhe auf den Treppen klacken hören.

Wohin sie wohl immer ging?
Sie hatte viele Freunde,die wohnten allerdings weiter weg und die Schuhe die meine Schwester trug,waren unpraktisch zum Fahrrad fahren.

Sie war also mit jemanden verabredet,der in der Nähe wohnte und den ich nicht kannte.Kurz dachte ich darüber nach,ihr zu folgen und herauszufinden,wer der geheimnisvolle Jemand war mit dem sich Adéline traf,aber ich war schließlich nicht mehr neun und ihre Privatsphäre akzeptierte ich.

Also blieb ich zuhause und wartete darauf,dass meine Mutter nachhause kam.Beim Abendbrot gab ich weiter,dass Adéline bei Clodette lernte.
Misstrauisch musterte mich Maman.

,,Clodette?Aber die Robaire's sind doch seit zwei Wochen in Paris?Der Vater von Clodette hat dort eine Austellung seiner Kunst.Ich war mir sicher,die ganze Familie ist mitgereist."

Verzweifelt suchte ich nach einer Ausrede um meine große Schwester zu schützen.,,Ja aber-aber es gab ein Problem wegen der Schule und deswegen ist seine Frau mit Clodette und Chloe zurück gereist."

Daraufhin antwortete meine Mutter nicht und wir aßen zu zweit weiter.Am Abend ging ich in das Arbeitszimmer meines Vaters,in dem er etliche Dokumente unterschrieb.

,,Papa?Ich gebe morgen jemanden aus meiner Schule Nachhilfe und er kommt zu uns.Ist das okay?"

Papa sah auf und seine Augenbrauen zogen sich zusammen.,,𝐄𝐫?Falls es wieder der Junge ist,den ich vor vier Wochen in deinem Zimmer erwischt habe,dann nein.Ich möchte nicht,dass dieser Junge je wieder unser Haus betritt.Ausserdem solltest du nicht mit einem Jungen alleine sein.Ich dachte,deine Mutter und ich hätten dir etwas Anstand beigebracht."

Wütend verließ ich sein Arbeitszimmer.Einerseits verstand ich ihn aber andererseits war ich empört,dass er mir anscheinend nicht vertraute.

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Ich bin wieder da<3
Falls ihr euch wundert,weil eure Ferien schon lange vorbei sind und ich erst jetzt poste,kann es sein dass unsere unterschiedlich sind.
Meine Ferien sind erst seit kurzem vorbei.

Wie findet ihr das Kapitel?
Schreibt gerne,was ihr denkt:)

Vielen Dank,eure Zeli!

𝐘𝐨𝐮𝐫 𝐊𝐢𝐬𝐬𝐞𝐬|Joseph DescampsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt